Schon früh stehen wir heute auf. Schließlich geht das Abenteuer jetzt erst richtig los!
Um 6 Uhr stehen wir auf, packen die restlichen 7 Sachen ein und erscheinen pünktlich um 7 Uhr zum Frühstück. Danach checken wir aus und laufen die 10 min bis zur Powell Street, wo wir die BART nach San Leonardo nehmen wollen.
Wir haben bei Apollo übrigens keinen early bird verabredet. Wir wollten gestern anrufen, aber da war schon keiner mehr da, darum haben wir beschlossen einfach auf gut Glück hinzufahren. Zur Not müssen wir bis 12 Uhr warten. Aber als wir gebucht hatten, da konnte man noch um 9 Uhr bei Apollo abholen, wir stellen uns da also einfach mal blöd ;)
Die Ticketschalter für die BART sind irgendwie komisch, da muss man von einem festen Betrag runter rechnen... Aber wie immer ist ein freundlicher Amerikaner in der Nähe, der uns sehr gerne hilft und uns dann auch noch den Weg zur Bahn weist. Dankeschön!
4.35$ kostet die Fahrt pro Person. Wir rechnen außerdem mit 10$ Taxikosten von der BART Station zu Apollo. Damit sind wir dann deutlich günstiger, als die 75$, die man zahlen müsste, wenn man komplett mit dem Taxi fährt.
Die Fahrt mit der BART ist ziemlich unkompliziert. Einige komische Leute sind so früh am morgen unterwegs und die BART ist so laut, dass man die Ansagen der Stationen nicht hört. Es befindet sich aber eine Stationenbeschreibung an der Decke des Abteils und durch die Schilder an den Stationen können wir gut mitverfolgen wo wir gerade sind.
Kurz vor 9 Uhr kommen wir in San Leonardo an. Draußen steht ein einziger Taxifahrer, den wir herbeiwinken. Noch bevor ich die Adresse aus meinem Rucksack kramen kann, fragt er: "Apollo?"
Ja, genau da wollen wir hin! Scheint, als würde er hauptsächlich Apollo Kunden fahren.
Die Fahrt ist kurz und am Ende stehen 8.35$ auf dem Taxameter. 10$ veranschlagt er, da hat er das Tip direkt mit eingerechnet.
Wir betreten die Apollo Station. Der Hof ist voll mit neuen Minnie Winnie Winnebagos. Ältere Fahrzeuge sehe ich keine, sie sind alle von diesem Jahr.
In der Station werden wir gefragt, ob wir zum drop off da sind. Nein, wir wollen abholen... Jaaa, das geht erst ab 12, aber sie nehmen uns halt jetzt schon dran. Danke, das ist wirklich nett, darauf hatten wir auch spekuliert :)
Zu erst sollen wir die Drivers Infos ausfüllen. Das hatte der Mann doch schon von zuhause aus gemacht? Naja, egal, geht schnell und es ist sonst eh keiner in der Filliale.
Anschließend werden wir zu unserem Camper geführt. Meine Erwartungen und gleichzeitig auch Befürchtungen bewahrheiten sich. Wir hatten einen 25ft Sunrise Escape gebucht, mit Slide out. Diesen Wagen gibt es in der neuen Flotte aber nicht mehr, der neue 25er hat kein Slide out. Daher bekommen wir einen 27Q Minnie Winnie. 27,5ft hat das Gefährt also. Derjenige, der sich den Namen MINNIE Winnie ausgedacht hat, hatte einen interessanten Sinn für Humor :)
Die Frau von Apollo holt uns noch Stühle und Tisch, das Bettzeug und eine 2. Decke (wir haben all incl gebucht, weil ich damals noch nicht wusste wie viele Meilen wir fahren würden und es im Preis keinen großen Unterschied machte). Außerdem schickt sie uns eine Frau, die die Einführung mit uns macht. Sie erklärt uns wie das Slide out raus und rein geht, wie die Markiese funktioniert, wie die Klimaanlage und der Herd. Anschließend erklärt sie uns das Dumpen. Dabei vergisst sie aber die Pumpe für das Grey water zu erwähnen. Gut, dass ich hier im Forum davon gelesen habe, denn so kann ich explizit nachfragen.
Die Einführung ist dann nach etwa 15 min erledigt. Wirklich ausführlich war sie nicht. Aber der Mann hatt in weiser Vorraussicht vor der Reise die Einführungsvideos inhaliert, so dass er sich trotz allem sehr gut vorbereitet fühlt.
Jetzt gehts an die Begutachtung des Wagens. Er ist schon ordentlich ramponiert, da hat einer über die ganze Breitseite mal was gerammt. Mir ists irgendwie recht, denn das nimmt ein bischen den Druck, dass wir nix rammen dürfen. Fällt bei der riesen Macke eh nicht mehr auf ;)
Die Windschutzscheibe hat einige Steinschläge, aber nix dramatisches. Wir vermerken trotzdem alles. Im Wagen selbst sieht alles sehr gepflegt aus, einige kleinere Schrammen gibt es, die wir vermerken. Generell ist er aber sehr gut in Schuss und fast wie neu.
Auf meine Fragen, wie der Notstart funktioniert, wenn die Batterie kaputt ist, oder was wir tun sollen wenn die Sicherungen raus fliegen bekomme ich immer die gleiche Antwort: Die Nummer auf dem Schlüssel anrufen... Nunja, da hat man ja von Apollo nicht viel Gutes gehört. Hoffen wir also, dass nix passiert.
Nach einer Std. ist die EInführung und Begutachtung erledigt und wir können vom Hof fahren. Dazu muss ich erwähnen, dass wir beide in Deutschland sehr kleine Kleinwagen fahren und dieses Riesending damit ziemlich gruselig für uns ist.
Der Mann setzt sich rein, stellt alles ein und sagt erstmal nur noch: Mist, Mist, Mist. - Ob er es schon bereut? :)
Wir fahren zum Einkaufen zu einem Wal Mart, wo wir aber so gut wie keine Lebensmittel bekommen. Auf Nachfrage werden wir an einen Foodmaxx um die Ecke verwiesen, dem wir dann einen Besuch abstatten. Einen Grill bekommen wir in beiden Läden nicht, alles ausverkauft. Erst ab 70$ gibt es wieder was, das ist uns aber deutlich zu teuer.
Um 13.15 Uhr ist dann alles erledigt und wir starten zu unserer Etappe in den Yosemite. Kanpp 170 Meilen erwarten uns. Hier im Forum wurde ich gewarnt, dass wäre zu viel für den ersten Tag, aber der CG war schon gebucht und der Mann möchte keinen Tag im Yosemite verlieren, dasher entscheiden wir, dass wir versuchen durchzufahren. Es ist ja auch noch früh und sollte deshalb machbar sein.
Kaum sind wir aus der Stadt raus, wird auch das Fahren für den Mann angenehmer. Wir fahren durch eine tolle Steppenlandschaft, die dann plötzlich in Berge übergeht, die wir uns hochquälen müssen.
Da oben hin wollen wir!
Die Straße wird immer kurviger und es geschieht, was geschehen muss. 3 Schränke gehen, von uns unbemerkt auf, und verteilen bei der nächsten Kurve scheppernd Teller, Tassen, Schalen und Einlegeböden quer durch den Camper.
Aha! Da kamen also die Kratzer an der Wand her.
Wir halten am nächst möglichen Punkt, beruhigen den Blutdruck und räumen alles wieder ein. Dann wird das gute deutsche Klebeband gezückt und alles ordentlich festgeklebt. Die restliche Fahrt ist dann Ruhe :)
Weiter gehts und wir treffen bald auf die ersten Aussichtspunkte. Noch ist alles kahl und unwirklich. Dann wir bald in ein grünes Valley kommen sollen kann man sich schlecht vorstellen. Auch Überbleibsel von alten Feuern sieht man überall.
Doch dann, ganz plötzlich sehen wir ihn! Den Half Dome. Toll sieht er aus!
Wir fahren weiter bis ins Valley, steigen im Tal kurz aus und machen einige Fotos.
Dann gehts weiter zum Campingplatz. Wir haben auf dem North Pines schon vor 5 Monaten reserviert und können deshalb einfach durchfahren. Es ist eh keiner mehr im Rangerhäuschen. Die Site 511 haben wir. Sie liegt ganz hinten, ist dadurch nicht so gequetscht und in der Nähe vom Fluss.
Wir rangieren uns in die Site und sind dann glücklich, dass wir angekommen sind. Es ist 17.40Uhr, also zünden wir schnell die Grillkohle an und dann kommen die Kartoffeln, Zwiebeln, Tomaten und Fleischstücke auf den Grill.
Als wir essen ist es schon dunkel, aber das macht nichts. Wir sitzen nach dem Essen noch ein bischen draußen und gucken in die Sterne. Trotz der vielen Bäume kann man erahnen, dass es viel mehr als bei uns sind. Gegen 10 Uhr gehts dann auch ins Bett.
Das Jet Lag haben wir übrigens komplett überstanden, schon am 2. Tag in SFO war davon nichts mehr zu spüren.
Morgen haben wir den ganzen Tag im Yosemite NP, mal sehen was kommt!
Hallo Laura,
das war doch ein ganz guter Start in den Wohnmobilurlaub! Die Tour von SF zum Yosemite ist doch am Übernahmetag ganz gut zu packen, wenn man den Camper früh bekommt. Das haben wir auch so gemacht.
Ich bin ja mal auf Eure Erlebnisse im Yosemit gespannt.
Herzliche Grüße Kai