Heute fahren wir um 7.55 Uhr los. Durch die Zeitverschiebung verlieren wir wieder eine Stunde und die Strecke bis ins Monument Valley zieht sich. Gefühlt ewig fahren wir auf schnurgeraden Highways. Zwischendruch mache ich als guter Copilot noch ein wohlverdientes Schläfchen ;)
Um 11 Uhr kommen wir am Monument Valley an. Gleich am Eingang müssen wir 20$ für die Indianer berappen, damit wir auf den Parkplatz fahren dürfen.
Wir genießen das tolle Panmorama, dass wir so nur aus dem Fernsehn kennen und sehen uns dann das Visitor Center an. Schnell sind wir durch und überlegen was wir jetzt machen wollen.
Wir könnten eine Wanderung unternehmen... aber es ist so heiß und richtig motiviert sind wir heute nicht.
Mit dem WoMo ins Valley holpern wollen wir auf keinen Fall! Die Piste sieht furchtbar aus (steil mit riiiesigen Schlaglöchern) und wir haben Angst unser 27ft WoMo dabei kaputt zu machen.
Wir entschließen uns einfach mal so zu gucken was die Indianer am Parkplatz so an Touren anbieten. Vorher sprechen wir uns aber ab, dass wir auf keinen Fall mehr zahlen wollen, als das, was wir noch im Portemonaie haben, denn schließlich wächst für Studenten das Geld nicht auf Bäumen und die Reise war schon so teuer genug!
Aus "nur mal gucken" wird schnell ein "von Indianern bequatscht werden", denn sie preisen uns sofort ihre 2 1/2 Stunden Jeep Tour an, für die sie aber saftige 70$ pro Person!!! haben wollen.
Ähh, nein, sorry Leute, das ist uns viel zu teuer!
Hinter uns fährt derweil ein Jeep vor, er ist bei weitem noch nicht voll und der Indinaer will scheinbar nicht nur mit 4 Leuten ins Tal fahren, daher werden wir am Kassenhäuschen weiter beschwatzt. Der Preis wird immer niedriger, aber wir bleiben hart. Die Bilder, die sie uns zeigen, überzeugen uns nicht davon, dass wir mehr Geld ausgeben wollen.
Als wir gefragt werden warum wir das Geld nicht zahlen wollen, antworten wir ehrlich, dass wir fast am Ende unserer Reise sind und als Studenten auch nicht mehr viel Geld haben.
Wieviel wir denn noch hätten, werden wir gefragt. Wir zählen nach: 50$!
ob wir bereit wären die zu zahlen...
Wir gucken uns an: Ja für 50$ würden wir mitfahren.
Ok, dann also 50$ pro Person.
Nein! 50$ für beide!
Der Indianer ist nicht sonderlich begeistert, aber er will scheinbar dringend seinen Jeep voll bekommen, denn er nimmt entnervt unsere 50$ und bedeutet uns im Jeep Platz zu nehmen. Wir sollen nur den anderen bitte nix verraten. Nein, nein, machen wir nicht!
Grinsend steigen wir ein. Damit hatten wir gar nicht gerechnet, aber unverhofft ist umso schöner!
Kaum sitzen wir drin, gehts auch schon los, die holprige Straße Pfad hinunter. Wir sind froh, dass wir nicht mit dem WoMo ins Tal gefahren sind. Das wäre mit Sicherheit nciht gut gegangen! Ein einzelner Achsbruch wäre da vermutlich noch das geringste Übel gewesen...
An einem Hügel halten wir und machen Fotos vom tollen Valley. Der Guide macht auch Fotos von uns vor den drei Türmen. Dann holpern wir weiter. Die Landschaft ist sehr karg und es staubt furchtbar. Schnell haben wir mehr Sand als Tränenflüssigkeit in den Augen.
Weiter im Hinterland, das man vom Parkplatz aus nicht sehen kann, halten wir am Kamelfelsen. Könnt ihr ihn erkennen?
Wir fahren weiter uns sehen noch mehr tolle Felsformationen. Diese hier hatte auch einen Namen (die drei "Irgendwas") , leider habe ich ihn vergessen.
Dann gibts eine längere Pause am John Fords Point, wo die Indianer allerlei Schmuck verkaufen, bevor es weiter ins Hinterland geht. Die bekannten Felsen bleiben zurück und der Boden wird heller und wüstenähnlicher.
Wir halten beim "großen Indianer"...
... und dem "schlafenden Drachen"...
... bevor wir dann zu den ursprünglichen Häusern der Navajo, auch Hogan genannt, kommen.
Links ist ein männlicher Hogan zu sehen, den die Männer auch schnell mal aufbauen wenn sie auf Reisen sind, und rechts sehen wir einen weiblichen Hogan.
Wir dürfen sogar in die Hogans rein gehen und dort ist es erstaunlich kühl. Eine Frau sitzt am Spinnrad und spinnt Wolle. Der ganze Hogan ist mit tollen handgemachten Dingen bestückt, die man auch alle kaufen kann.
Nach dem Besuch muss jeder Besucher Geld in eine Box werfen.
Weiter gehts mit dem Jeep ins tiefere Hinterland, welches immernoch einzelnen Familien gehört. Hier kommt man wohl nur mit dieser Führung hin - das erzählt uns zumindest unser Tourguide.
Wieder ändert sich die Landschaft. Es gibt mehr Sand, weniger Pflanzen und viele riesige Steinformationen. Auf und ab gehts über bessere Sanddünen - gut das der Jeep Allrad hat. Den braucht man hier definitiv.
Als nächstes sehen wir mehrere "Holes", also große, runde Löcher im Stein (hier der Mocassin Arch)...
...und alte Felsmalereien der Indianer.
Dann gehts weiter zu den ursprünglichen Hogans. Damals lebten die Indianerfamilien einfach so in Felshölen und bauten noch keine Häuser selber.
Nach einigen Hogans und Holes geht es durch die tolle Landschaft zurück.
Der Guide fragt uns, ob wir alle hart im nehmen sind - natürlich! - und fährt dann mit uns die holprigere, aber schönere Scenic Route durch die großen Sanddünen zurück.
Wunderschön ist die Strecke und ich bewundere die Sanddünen. Der kleine Fluss am Fuß der Düne ist von einem kräftigen Regentag, den es wohl gestern gab.
Es rumpelt und wir hüpfen auf unseren Sitzen auf und ab. Anschnallgurte gibt es hier nicht. Wer den Griff loslässt verliert.
Unterwegs passieren wir noch den "Dicken Mann" und kommen dann, vollkommen verstaubt und sandig wieder am Parkplatz an.
Die Tour hat uns ganz gut gefallen, aber wir sind doch froh, dass wir nicht mehr bezahlt haben, denn sonst wären wir ziemlich sicher enttäuscht gewesen.
Zurück am WoMo überlegen wir wies heute weitergeht. Wir haben 15.40 Uhr, also ist noch viel Zeit, bis es dunkel wird.
Wandern gehen möchten wir nicht mehr, wir sind sandig und durchgeschwitzt genug.
Der Mann hat außerdem keine Lust mehr auf die Indianer, weil er das Gefühl hat, dass die ihm alles Geld aus der Tasche ziehen wollen. Unrecht hat er damit ja nicht ;)
Also entscheiden wir, dass wir heute noch weiter in Richtung Moab fahren wollen. Das stand zwar eigentlich für morgen auf dem Plan, aber dann haben wir morgen umso mehr Zeit.
Wir satteln die Hühner und fahren los. Im Straßengraben sehen wir ein Seklett von einem großen Tier, vielleicht einer Kuh, oder einem Pferd liegen. Ansonsten verläuft die Fahrt ereignislos.
Um 18.15Uhr kommen wir in Moab an und suchen einen CG. Am Fluss sind leider alle besetzt und im Park versuchen wir es um die Uhrzeit gar nicht erst. Man merkt, dass das Wochenende naht.
Also bleibt uns ncihts anderes übrig als auf einen privaten CG zu fahren. Auch hier gibt es schon eine riesige Schlange von Campern, die alle nach einem Stellplatz für die Nacht suchen. Die Leute vor uns werden abgewiesen. Für große Camper ist nichts mehr frei.
Ich spreche mit der Rezeptionistin. Für 27ft ist auch nichts mehr frei. Ich sage ihr, dass ich sicher bin, dass wir es schaffen uns auf einen 25ft Stellplatz zu quetschen.
Und wir haben Glück - es ist noch einer frei - und wir dürfen probieren, ob wir es schaffen uns auf diesen Platz zu stellen.
Also fahren wir hin, quetschen uns mit allerlei Rangiererei hinein und registrieren uns dann glücklich. Der Preis ist zwar typisch privater CG und die Sites sind sehr dicht beieinander, aber dafür haben wir Strom und Wasser und außerdem das erste mal Internet am Platz.
Wir surfen im Netz, verschicken einige Mails in die Heimat und gehen dann bald schlafen.