Heute stehen wir früh auf, denn wir wollen trotz des Angebots der netten Amerikanerin von gestern sicher gehen, dass wir einen Platz auf dem South CG bekommen.
Wir laufen also rüber und wechseln nochmal die Site, die die Amerikanerin tatsächlich für uns reserviert hat und wählen eine, die nicht so nah an der Straße gelegen ist. Außer uns suchen noch gefühlte 20 weitere Camper nach einem Stellplatz.
Neben uns parkt ein amerikanisches Pärchen ein.
Während der Mann uns registriert bewache ich die Site und komme mit der Nachbarin, welche auch wartet, während der Mann reserviert, ins Gespräch.
Ich erzähle etwas über unsere Route und sie erzählt, dass die beiden gerade aus dem Bryce Canyon kommen und es dort wunderschön war. Wir hatten erst überlegt den Bryce aus der Planung zu streichen, jetzt sind wir aber sicher, den müssen wir uns ansehen!
Nach dem Plausch gehen wir zurück zum Watchman CG, frühstücken, packen unsere Sachen und fahren zur Dumpstation. Als wir schon am Wasser nachfüllen sind bricht hinter uns plötzlich ein risiges Chaos aus. Ein Pärchen hat den Schlauch nicht angeschlossen und einfach den Hebel betätigt.
Jetzt fließt das ganze Blackwater ungebremst auf den Asphalt, alles lautstark kommetiert durch die "Oh my god" Schreie der Frau, welche die Hände hochwerfend um die Schweinerei herumhüpft... Auf die Idee den Hebel wieder reinzudrücken und damit die Schweinerei zu stoppen kommt aber keiner der Beiden...
Wir können nur den Kopf schütteln und registrieren resigniert, dass der Black water tank bei uns, trotz dumpen, noch immer auf 2/3 steht. Da wird sich bis zum Ende der Reise wohl auch nix mehr dran ändern...
Wir parken auf dem Sout CG ein, bereiten unsere Brote für den Hike vor und fahren dann mit dem Shuttle Bus los. An der Lodge füllen wir noch schnell unser Wasser mit dem leckeren Wasser des Zion NP auf und dann gehts los.
Obwohl es noch so früh ist, haben wir schon etwa 30°C und so schwitzen wir ordentlich. Nach einer kurzen Zeit kommen wir an den Lower Emerald Pools an. Die Pools selbst sind nicht sehr hübsch, aber dafür fällt das Wasser in einem kleinen Wasserfall direkt vor dem Weg herunter. Wenn man drunter durch geht wird man von dem eisig kalten Wasser ordentlich nass gespritzt.
Weiter gehts zu dem middle Pools. Der Weg wird jetzt anstrengender, aber dafür werden es auch weniger Leute. Die Pools selbst sind eher klein, aber man hat eine tolle Aussicht!
Weiter gehts, diesmal wird es noch steiler und der Weg liegt zu 90% in der Sonne. In der Hitze ist das ganz schön anstrengend, aber wir wollen uns nciht beschweren, das Wetter ist viel besser als ich mir erhofft hatte!
Oben angekommen erwartet uns einwinziges Flüsschen, ein Teich und viel Sand. Es ist ganz nett, aber leider sehr voll, weil hier viele Mittagspause machen.
Auch wir essen unsere Brote und steigen dann wieder ins Tal hinab, wo uns dieser Bursche am Wegesrand begegnet:
Da es noch so früh ist, beschließen wir noch die Narrows zu erkunden.
Mit dem Shuttle gehts zur Endstation, an der wir auf einen asphaltierten Weg gelangen. Komisch, ich dachte man kann im Fluss wandern...? Wir folgen dem Weg und schwitzen ordentlich, aber immerhin geht es zur Abwechslung mal eben und nicht immer steil bergan.
Endlich kommen wir am Virgin River an, hier kann man zu Fuß durch den Fluss in die Narrows wandern.
Zwei Leute, die den Fluss gerade verlassen drücken uns lange Stöcke in die Hand, die wir gerne annehmen. Ich ziehe meine Schuhe aus, denn ich möchte sie nicht nass machen. Der Mann lässt seine an.
Hui ist das Wasser kalt! Außerdem sind die Steine sehr spitz und glitschig, gut das wir die Stöcke haben, die geben etwas Halt.
Die Narrows sind unglaublich schön! Je weiter wir gehen, desto weniger Menschen werden es, obwohl wir trotzdem nie allein sind. Die Schlucht ist relativ breit und immer wieder wachsen Bäume in ihr. Sogar einen Hirsch sehen wir - ob der sich wohl verlaufen hat?
An den Wänden läuft manchmal das Wasser wie in einem kleinen Wasserfall hinab. Wunderschön!
Leider wird es mir barfuß bald zu anstrengend und wir beschließen umzukehren, weil es immer steiniger wird. Trotzdem war es bisher unsere schönste Wanderung, da sind wir uns beide einig!
Wir kehren zum WoMo zurück, grillen und unterhalten uns noch ein bischen mit den Nachbarn. Dann gehts ins Bett.
Wir beschließen, dass wir einen unserer beiden, bisher nicht verplanten Tage im Zion einsetzen möchten und bleiben daher morgen noch einen Tag länger als geplant!