16. Tag - Vom Gila NF ueber Pinos Altos zum City of Rocks SP

19.04.18 – Donnerstag

Wir haben keine Eile und fruehstuecken in aller Ruhe. Auch heute nacht hatten wir wieder Besuch. Ueberall Spuren im Sand. 

Zunaechst geht es wieder die Berge hoch. Wir halten an einer Haltebucht, von der man einen schoenen Blick in alle Richtungen hat. In der Ferne ist schon zu erkennen, dass ein Wetterwechsel bevorsteht. Es geht bereits ein starker Wind und es ziehen Schleierwolken auf.

Vom Host haben wir den Tipp bekommen, ueber die „35“ und Mimbres zu fahren. Die Strecke ist zwar auch kurvenreich, aber nicht so eine elende, enge Kurbelei wie auf dem Hinweg. Ausserdem sei dort kaum Verkehr. Auch wenn es fuer uns einen grossen Schlenker bedeutet, denn wir wollen ja noch nach Pinos Altos, folgen wir diesem Rat und es lohnt sich. Landschaftlich wirklich wunderschoen zu fahren. Verkehr haben wir trozdem etwas, denn es ist ein Rad-Wochenende angesagt und die Mannschaften fahren hier ihre Trainingsrunden. Da das eigentliche Rennen aber noch aussteht, kommen wir noch problemlos an allen vorbei.

Ab San Lorenzo geht es ueber die „152“ Richtung Silver City, wo wir spaeter noch unsere Vorraete auffuellen werden. Wir kommen vorbei an den grossen Minen und an riesigen Baustellen. Das Minengeschaeft scheint zu florieren. Diese Strecke ist dadurch eher unatraktiv und das kleine Nest „Hanover“, kurz vor der Mine, geht dabei voellig unter. Es sind eh nur 3 - 4 alte Hauser uebrig und keinen Stopp wert.

Ursprunglich hatten wir uns unter Silver City auch mehr vorgestellt. Es ist lediglich ein florierender Ort, der vom Minengeschaeft lebt. Was von der Ferne fast wie ein Gletscher aussieht, entpuppt sich als riesiges Minenareal. Nicht unbedingt ein schoenes Panorama.  

Pinos Altos, nur ein paar Meilen weiter, ist dann wieder ein kleines nettes Dorf in laendlicher Idylle. Der Buckhorn Saloon und das angrenzende Pinos Altos Opera House sind schnell gefunden. Der Ort wirkt wie ausgestorben. Nur durch Zufall greife ich an die Tuerklinke des Saloons und stelle fest, dass er tatsaechlich offen ist. Wir duerfen uns alles in Ruhe anschauen und auch gerne was trinken. Leider ist die Kueche noch geschlossen und oeffnet erst am spaeten Nachmittag. Fuer uns leider etwas zu spaet, da wir ja noch weiter wollen. Schade.

Dem Saloon gegenueber befindet sich auch ein kleines Historic Museum, das ist aber trotz "Open " Schild geschlossen.  An der Tuer haengt eine Handy-Nummer. Ein netter und nostalgischer Abstecher, das kleine Pinos Altos und der Besuch des Saloons und des Opera Houses ist es allemal wert. 

Wir fahren dann noch kurz unsere Vorraete und den Tank auffuellen und dann geht es ueber die „180“ und die „61“ auf schnellstem Weg zum City of Rocks SP. Die gewaehlte Strecke ist alles andere als prickelnd, ueberall Abraeumhalden, Minenareale, Laster … total oedes Gelaende und uns gefaellt das ueberhaupt nicht.  Wo soll denn bitte auf einmal ein landschaftlich schoener Statepark auftauchen? Wir sind etwas skeptisch, was uns hier erwartet. Dabei haben wir im Vorfeld doch nur Tolles ueber diesen Park gelesen.

Definitif muss die Anfahrt von Osten her wohl die bessere Variante sein. Wir fuehlen uns irgendwie etwas unwohl. Vielleicht liegt es aber auch nur am Wetter, es drueckt etwas auf die Stimmung. Es stuermt und vor uns baut sich eine schwarze Wand auf.

Und dann, hinter dem naechsten Huegel in einer Senke ist es auch schon, des kleine Wonderland of Rocks. Der Campground ist ausgebucht, ein Glueck hatten wir noch die letzte freie Campsite im Vorfeld reservieren koennen. Wir stehen im Pegasus Loop, im hinteren Bereich, auf site #18, mit freiem Blick in die Ebene. Der Campground ist wirklich wunderschoen eingebettet in die Felsen, eine Site schoener als die andere. 

Allerdings ist es inzwischen so stuermisch und kalt, dass wir kein Feuer machen und auch nicht draussen grillen koennen. Uns fliegt regelrecht alles weg. Wir sitzten also im Womo und frieren. Wollsocken und Pullover sind nun angesagt, wir schmeissen die Heizung an, machen Kartoffelbrei & Wuerstchen und ueberlegen was wir nun machen sollen. D. erfindet den „Tequila-Grog“! Der waermt gut! Der Wind nimmt leider immer mehr zu statt ab. Das Wandern in der Kaelte verkneifen wir uns, raffen uns aber doch noch auf, wenigsten eine grosse Runde ueber den Campgrund zu laufen. Die schwarze Wolkenfront hat sich etwas verzogen und wir erleben eine tollen Sonnenuntergang. Fast dramatisch sieht es aus.

Nachts wird das Womo ordentlich durchgeschuettelt. Der Wetterbericht hat fuer die kommende 2 Tage leider keine Besserung vorausgesagt.  So fassen wir noch am Abend den Entschluss, morgen schon weiter zu fahren.