18.04.18 Mittwoch
Nur langsam kommt die Sonne ueber den Berg. Da unsere Campsite noch im Schatten liegt, gibt es natuerlich im warmen Womo Fruehstueck. Draussen sind es noch frostige 4 Grad+.
Als wir die Tuer oeffnen sehen wir, dass wir nachts Wildlife-Besuch hatten. Nein, wir sind nicht in Afrika und es sind auch keine Loewenspuren, sondern nur die der kleineren Verwandten. Der Host meinte es waere ein Bobcat gewesen, denn die sind hier im Gila NF verbreitet und schon mehrmals hier gesichtet worden. Ausserdem wuerde die Groesse der Abdruecke passen. Die Spuren sind natuerlich im Sand nicht ganz einfach zu bestimmen. Ich denke, es koennte auch ein Coyote oder ein Fuchs gewesen sein.
Anschliessend fahren wir nochmal zum Campbells Post, nutzen das sehr langsame Wifi und pruefen die Verfuegbarkeit auf dem CG im City of Rocks SP. Es ist nur noch ein Platz reservierbar und es geht ins Wochenende. Wir rufen dort an und ergattern die letzte freie Site fuer den morgigen Tag. Da wir 2 Naechte bleiben wollen, sollen wir uns dann vor Ort nochmal melden. Ausserdem checken wir auch den Wetterbericht und der sagt, es kommt Sturm auf. Na toll ...
Wir fahren dann zum VC, parken dort das Womo und laufen zum Trailhead des Middle Fork Trails, direkt vis à vis hinter der Kurve.
Am Gatter des Trailheads liegen lange Stoecke, denen wir aber in dem Moment ueberhaupt keine Bedeutung schenken. Haetten wir aber mal machen sollen, wie sich spaeter herausstellt.
Wir sind mal wieder fast alleine unterwegs. Wir begegnen nur 2 Wanderern und auf dem Rueckweg einem Reiter mit Hund. Der Trail ist wuederschoen, es geht immer am Middle Fork Gila River entlang, einem schoenen sonnigen Tal. Allerdings muessen wir unzaehlige Mal den Fluss kreuzen. Also immer wieder Wanderschuhe an- und ausziehen und durch das a-kalte, teils knietiefe Wasser. Manchmal liegt auch ein Baumstamm zur Uberquerung da. Aha, dafuer waren auch die Stoecke gedacht. Da es mir auf dem Baumstamm zu glatt ist und ich garantiert im Wasser landen wuerde, ziehe ich doch lieber die Wanderschuhe aus und suche mir eine geeignete Stelle zum Durchlaufen.
Nach einer ½ Meile kommen wir zu den Hot Springs. Mit Steinen sind kleine Pools abgeteilt. Da wir unser Badezeug mithaben lassen wir uns ein warmes Bad in toller Kulisse natuerlich nicht entgehen. In der Haelfte der Pools tummeln sich hunderte kleine Fische, wahrscheinlich eine Welsenart. Die heisse Quelle kommt 10 m weiter aus dem Abhang und laeuft dann in die verschiednen kleinen Pools. Teilweise ist das Wasser so heiß, dass man eine Oeffnung zum kalten Fluss machen muss, damit man es ueberhaupt aushalten kann. Sehr entspannt ist das, so in der Budnik in einer warmen Badewanne zu liegen. Ueber uns kreisen viele Greifvoegel, vor allem Turkey Vultures, und wir sehen sogar mehrere Blue Herons ueber das Wasser fliegen.
Nach dem Bad laufen wir weiter Richtung White Rocks. Das Gebuesch am Flussufer wird nun dichter und hoeher und wir muessen uns immer oefter den Weg suchen. Vor allem die Stellen wo es durch das Wasser geht sind nicht mehr so eindeutig zu erkennen. Irgendwann muessen wir kapitulieren, denn die Wasserquerung ist dann schon huefttief. Wieder zu Hause, sehe ich auf goo-maps, dass wir schon eher haetten die Flussseite wechseln sollen. Dann waeren wir sicher noch ein ganzes Stueck weiter gekommen.
Dann geht es weider zurueck Richtung Trailhead. Obwohl die Wanderung nicht lang war, war es dennoch sehr schoen und wir waren ca. 2,5 Std. unterwegs.
Auch hier gibt es Hoehlen und ueberall schoene Deko
Etwa 200 m bevor wir am Gatter sind, hoere ich ein komisches „pfff pfff pfff...“. Da gehen bei mir sofort die Alarmglocken. D. laueft 5 m vor mir. Etwa 30cm neben seinem linken Fuss, am Rand des Trails, sehe ich sie liegen, die Schlange. Ich denke sofort an einen Klapperschlange, denn wir werden ja staendig und ueberall davor gewarnt. Ich rufe D. zu, er moege bitte ganz langsam weiterlaufen. Das war natuerlich ein Fehler das so zu sagen, denn er merkt sofort dass etwas nicht stimmt und springt nach vorne. Die Schlange bewegt sich auf das Gras zu. Sie ist ganz schoen gross, schaetzungsweise 1,20 - 1,30 m lang. Es ist aber keine Rattlesnake, denn sie hat keine Rassel am Schwanzende und auch keinen dreieckigen Kopf. Bedrohlich wirkt sie dennoch, denn sie macht das komische „pfff pfff“ Geraeusch, wenn wir ihr zu nahe kommen.
Vom Ranger am VC erfahren wir dann, das es sich dabei um die vielverbreitete Bullsnake handelt. Sie ist nicht giftig und kann bis 1,5 m lang werden. Mit dem Geraeusch versucht sie der Klapperschlange nach zu ahmen, zum Schutz vor Feinden.
Nach dieser spannenden Begegnung fahren wir zurueck zum CG und den Nachmittag verbringen wir wieder mit faulem Nichtstun. Wir sitzten am Fluss, Lesen, beobachten die vielen Voegel, machen happy hour(s) und als es anfaengt frisch zu werden, gehen wir wieder in die Pools.
Morgen geht es dann wieder kurvenreich aus dem Gila NF raus, wir machen noch einen Abstecher nach Pinos Altos und fahren dann zu unserem naechsten Ziel, dem City od Rocks SP. Genug entspannt und fit fuer die Weiterfahrt.
Hallo Bine,
auch das hört sich nach einem richtig entspannten Urlaubstag an
. Da habt ihr aber Glück gehabt mit der Schlange.
Bleibt gesund :-)
Nina
Unsere neue Homepage: Unterwegs mit Nina und Hansi
Hi Bine,
ihr habt es euch wirklich richtig schön gemacht dort oben und die Besonderheiten dieser tollen Landschaft ausgekostet. Die netten Vögel im warmen Pool liegend zu beobachten stelle ich mir absolut tiefenentspannend vor.
Ich dachte auch gleich an eine rattlesnake bei deiner Beschreibung und den Bildern. Ich hätte ja wirklich gerne mal eine in freier Wildbahn gesehen, aber auf unserer Reise hat sich - trotz der vielen Warnungen - keine gezeigt.
Herzliche Grüsse, Irma
2012 Südwesten 2015 Yellowstone/Badlands/RMNP Herbstfahrer's Reiseberichte
Hallo Bine,
wir sind morgens immer erst in den Pool und haben dann wenn es wärmer geworden war gefrühstückt.
Auch waren früh morgens die Wasserleitungen (Wasserhähne) eingefroren. Liebe Grüße Gerd
Meine Reiseberichte, bitte auch auf Seite 2 schauen.