Morgens ist es noch recht frisch, aber nicht mehr so windig. Mit Pullover können wir draußen frühstücken. Danach spazieren wir nochmal zum Desert View Watchtower. Auf den Turm können wir zwar wieder nicht - der Zugang ist begrenzt, die kommenden Zeitschlitze ausgebucht - doch die Sicht ist etwas klarer, besonders Richtung Westen. Wir verabschieden uns vom Grand Canyon und verlassen den Nationalpark durch den Osteingang.
Da heute Freitag ist und der Campingplatz bei Lees Ferry fcfs, fahren wir direkt in diese Richtung und lassen z.B. den Little Colorado Tribal Park, einen Umweg zum Coal Mine Canyon und die Navajo Bridges sausen. Nur bei der Cameron Trading Post halten wir kurz in der - vergeblichen - Hoffnung auf besseren Handyempfang dort. Die Strecke ist uns bekannt, irgendwie kam mir die Fahrt aber länger vor als sonst. Neben der Straße wieder ein Blütenmeer, diesmal in orange; lt. Recherche Globe Mallows oder orange Malve. Die Felder konnte ich nicht gut ablichten, doch zumindest einen Einzelbusch. Als wir gegen 14 Uhr auf dem Lees Ferry CG ankommen, können wir einen der drei letzten freien WoMo-Plätze ergattern. Die Tür geht zur Straße, doch wir haben einen überdachten Tischplatz und nette Teil-Aussichten auf den Colorado.
Weil das Hochwasser des Colorado in Ehrenberg uns überrascht hat, hatten wir etwas recherchiert, wie das kommen könnte. Zwar bin ich über einen direkten Zusammenhang nicht ganz überzeugt, aber offenbar hat der Glen Canyon Damm drei Tage lang enorm viel Wasser abgelassen (Zahlen habe ich mittlerweile vergessen). Damit sollten wohl Sedimente ausgespült werden. Wir sind uns nun unsicher, ob unsere morgige Aktivität stattfinden kann. Da unser Handyempfang miserabel ist, fahren wir also für genaue Auskünfte zu dem Veranstalter in der Cliff Dwellers Lodge. Tatsächlich wurden die Touren die letzten Tage abgesagt, morgen soll aber alles wieder wie geplant ablaufen. Glück gehabt! Auf dem Rückweg schauen wir an der Bootsrampe von Lees Ferry und den historischen Bauten vorbei. Der Mond ist auch schon aufgegangen.
Zurück am Campingplatz halten wir einen netten Plausch mit unseren Nachbarn gegenüber, drei Anglern. Zu Essen kann man hier wohl nichts fischen. Der Nachbar vor uns ist nicht ganz so nett ;) Die bleiben die ganze Zeit in ihrer Butze und lassen den Generator laufen. Die ganze Umgegend ruft laut "Thank you!" als er den endlich ausstellt. Für Lagerfeuer ist es zu warm, doch mit Lüftung über Fenster und Dachluken brauchen wir die Klimaanlage nicht.