Der Tag startet ähnlich wie der gestrige. Nach einem gemütlichen Frühstück und dem notwendigen Abwasch fahren wir mit Sandra nach Havasu City. Beim ersten Anlauf verpassen wir die Einfahrt zum Parkplatz am English Village, dann bekommen wir doch noch einen Platz auf der Schotterfläche dort.
Der Weg führt uns dann herunter ans Wasser zu Fuße der London Bridge. Diese Brücke zu einer Insel im Stausee besteht aus einem Stahlbetongerüst, das mit den original Steinen der alten London Bridge verkleidet wurde. Drumherum sollte noch ein malerisches "englisches Dorf" entstehen, das letztlich aber eher klein ausgefallen ist.
Vor Urzeiten habe ich mal einen Fernsehthriller gesehen, bei dem es um eine Mordserie in Havasu City ging. Man munkelte Jack the Ripper wäre mit der Brücke importiert worden und wieder auferstanden. Der Schrecken der London Bridge
Wir spazieren den Shoreline Trail am Bridge Water Channel entlang. Auf der Festlandseite liegt ein Golfplatz, wir gucken auf den Strand auf der Insel und sehen einige Boote den Kanal entlang tuckern. Rund um den Lake Havasu wurden Leuchttürme gebaut und zwar kleine Repliken andernorts existierender. So auch hier am Ende des Kanals der Nachbau des Currituck Beach Lighthouse (outerbanks). Danach gibt es einen weiteren schönen Sandstrand mit Palmen. Kein Wunder, dass man dies hier Arizonas Westküste nennt.Wir gehen den gleichen Weg zurück.
Die Temperatur kratzt schon wieder an der 30° Marke, daher wollen wir im English Village irgendwo etwas Trinken. Jetzt in der Lunchzeit ist es aber überall voll, deshalb holen wir uns lieber etwas aus dem WoMo. Wir relaxen auf einer schattigen Bank nahe des Brunnens. Auf eine Querung der Brücke und den Inseltrail verzichten wir lieber.
Langsam wird es Zeit für unsere Nachmittagstour. Nachdem Kersten mal so enttäuscht war, dass ich eine Bootstour gebucht hatte anstatt ein Boot für eine eigene Tour, bekam er zu Weihnachten die South Lake Safari hier geschenkt. Ein Guide würde die Gruppe führen, das Boot fährt man selber und zwar "Gummienten"
Nach der Sicherheitseinführung unseres Guides von Rubba Ducks wäre ich gern von diesem Abenteuer zurückgetreten, Kneifen gibts aber nicht. Auf dem Lake Havasu gibt es keine Geschwindigkeitsbegrenzung, daher müsse man höllisch auf die Speedboote aufpassen. Immer wachsam! Mit etwas mulmigen Gefühl steige ich in unsere Gummiente ein. Tatsächlich jedoch achtet der Guide sehr genau darauf, dass die Wege frei für uns sind.
Mit uns unterwegs sind noch eine Familie in zwei Booten und ein jüngeres Pärchen. Für einen kurzen Vortrag versammeln wir uns unter der Brücke und tuckern dann brav hinter Admiral Duck her nordwärts den Kanal entlang hinaus auf den See. Natürlich muss ausgerechnet uns ein kleines Missgeschick passieren. Kersten kommt zu weit nach rechts und wir stecken kurz im Sand fest. Zum Glück gibt's aber keinen Schaden.
Dann heißt es Vollgas geben! Dafür wechsle ich dann von meinen Platz neben Kersten in den Bug. Oh Mann, ist das ein Gehüpfe und Geschaukel! Es dauert ein Momentchen bis mein Kapitän den Bogen heraus hat die Wellen zu nehmen und die Tour anfängt Spaß zu machen.
Erst geht es ein Stück die Küste entlang und dann hinüber auf die kalifornische Seite. Dort steuern wir den Copper Canyon an. Der Name kommt von den Felsen, die mit -nun angelaufenen- Kupfer durchzogen sind. Früher gab es dort auch eine Mine. Berühmt berüchtig ist der Canyon als Spring Break Partyplatz gewesen, insbesondere der 80 ft hohe Sprungfelsen. Mittlerweile geht es dort meist ruhiger zu.
Wir heizen dann wieder quer über den See zurück zum Arizonaufer und zwar in eine Bucht mit markanten Felsen, Pilot Rock, wenn ich mich recht erinnere. Trails vom Sara Park enden auch dort. Nordwärts die Küste entlang und durch den Bridge Water Channel erreichen wir dann nach gut zweieinhalb Stunden wieder den Anleger. Wir sehen nur ein Speedboot und das im ruhigen Gewässer. Alles in allem war die Bootstour doch ganz lustig!
Wir fahren zurück zur Cattail Cove und genießen dort einen lauen Abend mit einem leckeren Rotwein.
Liebe Susan,
was für ein schöner Tag. Das English Village und u.a. die rote Telefonzelle stehen bei uns auch noch auf der Resteliste, sowohl 2015 als auch 2019 war es uns für eine Erkundung von Lake Havasu City leider zu warm. Stattdessen sind wir dort wie ihr Boot gefahren, allerdings hatten wir ein Pontoon Boot und einen Tube gemietet.
Eure Boote sind ja der Knaller, so etwas erwartet man ja eher auf einem kleinen Baggersee in Deutschland oder auf der Ostsee. Finde ich total genial! Gut, dass ihr bei eurer Grundberührung keinen Schaden an der Schiffsschraube erlitten habt, Glück gehabt!
Liebe Grüße von der Ostsee
Stephie Scout Womo-Abenteuer.de