Erst um halb acht wachen wir auf, uih so spät, warum? Leider hat Simon erneut massiv mit Zahnungsschmerzen zu kämpfen gehabt und zwei Stunden nicht geschlafen. Martina hat sich um ihn gekümmert, während Stefan von alledem im Alkoven nichts mitbekommen hat und eine lange Nacht genossen hat. Noch aus dem Bett heraus öffnen wir die Vorhänge, um einen Blick auf den See zu werfen und nach Bibern Ausschau zu halten.
Und tatsächlich, unfassbar, genau in diesem Moment schwimmt ein Biber auf das Ufer genau unterhalb unseres Campsites zu und klettert aus dem Wasser, um nach leckeren Bäumen zu suchen. Gebannt schauen wir, ganz besonders Simon, aus dem Fenster und beobachten das Spektakel.
Stefan zieht es zum Bildermachen sogar nach Draußen, wo er sich an den Biber zu heranzuschleichen versucht, mit mäßigem Erfolg, denn taub ist das Tier dann doch nicht. Ein paar Aufnahmen sind aber dennoch im Kasten. Dass wir wirklich massives Glück haben, erfahren wir später am Tag vom Ranger, der uns erklärt dass seines Wissens nur 2 Biber im Pond leben; wir müssen ihn korrigieren, denn gestern haben wir ja schon 3 gesehen.
Wir frühstücken anschließend gemütlich, letztmalig in diesem Urlaub gibt es Bacon und Egg. Bei herrlichem Sonnenschein und bereits angenehmen Temperaturen brechen wir danach gegen 9:15 Uhr zu einer tollen Wanderung rund um den See auf. Auch Simon wandert einen großen Teil auf eigenen Füßen mit und hat Riesen Spaß an der Natur und dem Rascheln der Blätter bei Durchlaufen. Erst gegen 11:00 Uhr sind wir zurück. Schnell sind die restlichen Sachen zusammengepackt und wir fahren zur Picknick-Area des Stateparks, um dort die Zeit bis zur Abfahrt zu verbringen und auch unser Mittagessen einzunehmen. Simon hat Spaß am Steine ins Wasser werfen, am Herumklettern auf Tretboten oder beim Klopfen gegen die Aluminiumhaut der Kanus. Zum Mittagessen gibt es anschließend Überbleibsel der vergangenen Tage, Pfannkuchen für Simon und Nudeln mit Bolognese-Sauce für Martina und Stefan.
Gegen12:00 Uhr brechen wir in Richtung unseres letzten Campingplatzes ca. 70 Meilen entfernt auf, Simons Schlafenszeit soll genutzt werden. Schnell erfüllt sich unser Wunsch und so genießen wir, während Simon schläft, die Fahrt über den Molly Stark Trail, einer bekannten Leafpeeper-Route für Anhänger der Indian-Summer-Farben. Man erkennt aber deutlich, dass der Höhepunkt der Herbstfärbung überschritten ist, viele Bäume haben ihre Blätter bereits verloren. Wir freuen uns erneut, dass wir anscheinend ein
perfektes Timing hatten. Kurz stoppen wir am 100-Mile Viewpoint, der bei dem herrlichen Sonnenschein heute seinem Namen alle Ehre macht und eine tolle Fernsicht ermöglicht.
Da unser Benzintank fast leer ist, müssen wir in Brattleboro tanken, doch wie schon zweimal vorher im Urlaub haben wir Pech. Erst schreckt ein hupendes Auto Simon aus dem Schlaf auf und anschließend parkt ein großer Truck mit lautem Piepen rückwärts genau neben uns ein. Simon findet den Truck nun natürlich viel interessanter als das Schlafen, gerade mal 45 Minuten Mittagsschlaf, puh.
Nach einer weiteren Stunde Fahrt durch ländliches Gebiet erreichen wir gegen 14 Uhr unseren letzten Campingplatz, den Woodmore RV Park in Rindge. Bewußt haben wir uns für einen RV-Park entschieden, um unser Wohnmobil vor der morgigen Rückgabe auf Vordermann bringen zu können.
Den Nachmittag, das Wetter ist immer noch herrlich, genießen wir auf dem Spielplatz, Simon ist begeistert. Natürlich darf am letzten Abend das Lagerfeuer nicht fehlen und so wärmt dieses unsere Rücken, als wir draußen, nun doch ohne Sonne bei recht kühler Luft, das Abendessen, Bacon-Cheeseburger, natürlich vom eigenen Grill, genießen. Anschließend begeben wir uns aber gegen 18:30 Uhr ins Wohnmobil, wo wir Simon baden und er gegen 19:15 Uhr ins Bett geht. Wahnsinn, wie lange und gut er nach dem kurzen Mittagsschlaf heute durchgehalten hat. Danach packen wir die Koffer und fangen schon einmal mit der Grobreinigung des Wohnmobils an. Gegen 22:00 Uhr geht ein letzter toller Wohnmobiltag zu Ende.




100-Mile Viewpoint