endlich Wasser: Page!

Auf geht´s nach Page! Man munkelt, dort gäbe es einen großen See ;). Nach zwei Wochen Wüste dürfte heute also Abwechslung garantiert sein. Wir freuen uns und sehen uns vor unserem geistigen Auge schon im Badeurlaub am Strand chillen. Vorher machen wir noch ein Schnäppchen, Winnebago, durstig wie immer, kriegt ordentlich zu trinken und wir zahlen nur $2,85 pro Gallone in Kayenta.

Als wir in Page ankommen steuern wir als erstes den Lower Canyon an. Schon als wir auf den Parkplatz, vollgeparkt mit hunderten Autos und zahlreichen Reisebussen, zufahren schwant und böses und kurz darauf wird es uns bestätigt: „No openings for the next three days“. Alles ausgebucht! Oh nein! Ich hatte die Reise wirklich gut geplant und alles mögliche reserviert, aber irgendwie war ich der Meinung, gelesen zu haben, dass man die Antelope Canyons nicht zwingend vorbuchen müsste. Wir ärgern uns ziemlich und sind erstmal wirklich gefrustet, außerdem nerven  die Touristenmassen. Dann geht´s erstmal rein nach Page und wir bessern unsere Laune durch Fish und Chips zum Lunch auf. Außerdem waren wir beim Safeway shoppen und dachten uns, wir gönnen uns mit einem frischen Lachsfilet mal was besonders. Das gute Lachfilet hat dann nach einem Tag im Kühlschrank so extrem abartig gestunken, dass wir uns schon gar nicht mehr getraut haben den Kühlschrank zu öffnen und landete dann letztendlich schweren Herzens in der Tonne.
Nach dem Essen checke ich im Internet nochmal die Möglichkeiten für die Canyon Tours und letztendlich können wir dann doch noch die Photography Tour im Upper Canyon für den übernächsten Tag buchen, zum saftigen Preis von 68 Euro versteht sich. Geld futsch, aber ich bin immerhin wieder happy, dass wir trotz meines Fehlers jetzt nicht den Antelope verpassen. Außerdem buchen wir noch eine Kayaktour für morgen. Dann wird´s spannend, wir wollen auf dem Lone Rock Campground und direkt am See campen und haben natürlich ein bissl Bammel, dass der dicke Winnebago im Sand stecken bleibt. Dank der super Tipps hier im Forum inklusive Fotobeschreibung aber gar kein Problem. Der Campground ist dann wirklich die perfekte Abwechslung und echt cool, denn: wo kann man denn bitte direkt am Strand campen. Als wir um 14:30 Uhr ankommen kriegen wir auch noch einen Platz in der ersten Reihe. Wir nehmen direkt ein Bad und am Abend machen wir ein tolles Feuer in den vorhandenen Feuerstellen. Markus wirft noch kurz ein, dass es ja ein wenig komisch sei, was man in amerikanischen Naturschutzgebieten so alles machen darf, aber dem Gedanken hängen wir beim Blick in den schönen Sternenhimmel nicht weiter nach.

24.09.2018

Wegen der erneuten Zeitverschiebung sind wir schon um 4.30 Uhr wach. Perfekt, denn so können wir draußen Frühstücken und dabei den Sonnenaufgang beobachten. Ich habe glaube ich in meinem ganzen Leben nicht so viele Sonnenauf- und untergänge bewundert wie in diesem Urlaub. Ein tolles Gefühl!

Um 9 Uhr gings es dann mit den Kayaks auf´s Wasser. Heute nähern uns dem Antelope Canyon vom Wasser aus und paddeln ca. 6 mi im Lake Powell. Was für ein Spaß!

Gekrönt wird der Ausflug mit einem Klippensprung. Die Kayaktour kann ich nur empfehlen, auch wenn es kein günstiges Vergnügen ist (ich glaube ca. $120 p.P. USD). Danach sind wir auch mal „böse“ und schmeißen unseren Generator auf dem Parkplatz der Marina an, um im gekühlten Womo zu Mittag zu essen. Am Nachmittag steht noch ein weiterer Touri-Hotspot auf dem Programm: Das obligatorische Foto am Horseshoebend muss einfach sein. Das dachten sich auch hunderte Chinesen. Wassermangel werden wir auf dem kurzen Weg zum Aussichtspunkt nicht leiden, denn hier ist selbst für die Unterbelichtestens unter uns alles genau erklärt:

Hier eine Quizfrage für Euch, liebe Fories: Was meint Ihr, wie viele Flaschen sollten wohl vier Personen mitnehmen? :-P

Der Aussichtspunkt ist grandios, der tollste der Reise!

26.09.2018

Um 6:30 Uhr verlassen wir schon den Campground, denn wir müssen rechtzeitig stramm stehen für unsere Upper Antelope Canyon Tour. Dass es dort zugehen soll wie beim Militär hatte ich schon gehört und kann es bestätigen. Wir müssen noch einige Zeit warten und sind froh, dass wir unser "Haus" wie immer dabei haben, so dass wir uns nochmal auf die Couch legen können. Um 8:30 Uhr geht es dann mit einem Jeep (der den TÜV sicher nicht mehr bestehen würde) zum Eingang des Canyons. Die Führerin ist sehr nett und wir sind zu sechst. Neben uns noch ein israelisches Ehepaar mit zwei Kleinkindern. Dann geht’s los. Wir sind zwar die ersten, die in den Canyon kommen, aber trotzdem ist es total voll, wie am Fließband. Als wir wieder rausgehen, haben wir allerdings gemerkt: Eben war es leer, JETZT ist es voll. Der Canyon ist natürlich sehr schön, aber die Lichtverhältnisse sind so früh morgens echt nicht toll, so dass es sich nicht so richtig lohnt, aber ich bin froh, mich nicht jahrelang ärgern zu müssen, eventuell ein Highlight verpasst zu haben. Ein zweites Mal würde ich eine solche Tour aber nicht machen bzw. dann nur zur Primetime, wenn schon, denn schon.

Page hat uns gut gefallen und die gewünschte Abwechselung gebracht. Allerdings sind hier alle Aktivitäten sehr teuer, aber getreu unserer Kölner Mentalität denken wir uns noch einmal "Watt fott is, is fott" und steuern mit unserem 30l Schluckspecht das nächste Ziel an: The Grand Canyon!