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Tag 09: Offroad im Cathedral Valley

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Bernardo
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Tag 09: Offroad im Cathedral Valley
Eckdaten zum Reiseabschnitt
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Mitten drin

Sonntag, 18. September 2016

Offroad im Cathedral Valley

Heute morgen um 6 klingelte der Wecker.
Unser RV bleibt stehen und wir fahren heute Offroad. Dazu braucht es natürlich ein entsprechendes Auto. Das Cathedral Valley geisterte mir schon mindestens 10 Jahre im Kopf rumm. Heute sollte der Tag nun endlich kommen.
Im Vorfeld hatte ich mir Silkes Routenbeschreibung notiert und in eine Offroad App auf dem Handy alle GPS-Daten eingegeben. Die nette Dame an der Rezeption gab uns eine Karte und den Tipp, wir sollten über die Caineville Wash Road fahren. Aufgrund der wenigen Regenfälle hätte der Fremont River nur wenig Wasser. Die Tour wäre in dieser Richtung wegen der Sonnenstände eindeutig schöner. Das war also anders herum als geplant.

So fuhren wir dann einmal durch das Capitol Reef bis kurz vor Caineville. Hier ging es links ab auf die Caineville Wash Road, eine graveled Road.

Es fing eigentlich ganz einfach an, aber die Überquerungen der trocknen Flussbetten hatten es echt in sich  . Mit einem normalen Auto hätten wir uns gnadenlos die Ölwanne aufgerissen. Wir fuhren auf purem Sand. Nichts, was sich richtig Halt gibt. Die Steigungen wären ohne Allrad nur schwer zu bewältigen gewesen.
Wir fuhren an einigen Bentonit-Bergen in den tollsten Farbenvorbei. So nah dran zu sein, war schon ein tolles Erlebnis.
Bei der Einweisung sagte Dan (zuständig für die rental cars vom Campground) uns, wir sollen alle Fenster geschlossen halten und die Lüftung nur auf Umluft schalten. Der Staub ist so fein, er dringt in jede Pore, wenn ihr den einatmet, kommt ihr heute Nacht aus dem Husten nicht mehr raus. Es war wirklich mehr Staub, als Sand und unsere Strecke war mal gelb, mal rot oder grün oder auch gräulich oder weiß.

Nach einer ganzen Weile hatten wir das Cathedral Valley erreicht.  

Temple of the Sun

Temple of the Moon


Riesig groß ragen die Tempel in den Himmel. Die Luft war trocken und staubig und wir waren für jeden Schluck Wasser dankbar. Gott sei Dank hatten wir genügend dabei. Einen ganzen Kanister.

Am faszinierendsten war der Glass Mountain

Nicht, weil, er so groß ist, nein, er ist eher kurios. Zwischen all den Sandsteingebilden, steht plötzlich dieses völlig andere Ding. Es glitzert und funkelt in der Sonne. Er besteht aus Gipskristallen, die sich dort in einer Größe gebildet haben, die es sonst wohl nicht gibt. Diese Kristalle sind auch als Mondstein bekannt.

Wir fuhren weiter und gelangten an das Gypsum Sinkhole. Ein etwa 50 Fuß großes Loch, von dem man zunächst dachte, es wäre ein Meteorit eingeschlagen. Später fand man aber heraus, dass die unteren Gipsschichten durch Regen und Erosion weggebrochen waren und dadurch dieses gigantische Loch entstand.

Hier der Blick auf die Umgebung vom Sinkhole. Dort habe ich auch das erste mal einen dieser großen Sandsteinberge angefasst. Sie sind nur teilweise massiv, der untere Teil besteht nur aus Lehm und Sand und ist gar nicht fest. Das alles waren anscheinend mal große Sandhaufen, die sich nur teilweise zu Sandstein entwickelt haben und der Rest wird mit der Zeit durch den Regen einfach ausgewaschen.

In den meisten ausgetrockneten Flussbetten hat sich Gips abgesetzt und manchmal sieht es aus, als würde dort Schnee liegen.

Weiter ging es durch das Tal der Kathedralen

Dann ging es im Zickzack den Berg hoch. Kopfgroße Steine lagen auf dem Weg und es war ziemlich unangenehm dort hoch zu fahren. Ich legte einen größeren Übersetzungsgang ein, um nicht abzurutschen. Leider haben wir vergessen Fotos zu machen, aber ich hatte Mühe überhaupt auf seinem Sitz zu bleiben und Ina war mit Fahren beschäftigt.

Oben angekommen fuhren wir zum Overlook. Eine tolle Aussicht.

Danach fuhren wir auf der Hartnet Road Richtung Süden. Immer wieder gab es links und rechts faszinierende Ausblicke.

Im letzten Drittel - immerhin waren wir jetzt auch schon seit 6 Stunden unterwegs, fuhren wir quasi mitten durch die Bentonit-Berge. Wir haben es getestet, auch diese Berge sind nicht wirklich fest, aber auch nicht nur lose. Der Bentonit lässt sich mit den Fingern zerbröseln.

Eine letzte Hürde mussten wir dann am Ende der Tour noch bewältigen. Der einzige Weg zurück auf die Straße - zumindest, wenn man nicht wieder 7 Stunden zurückfahren wollte - führte durch einen Fluss. Ein wenig mulmig war uns schon, aber es hat geklappt. Am Ende hatte es Ina so viel Spaß gemacht, dass sie 5 mal durchgefahren ist. Ich stand dann am Rand und fotografierte oder filmte mit dem Handy.

Video Fremont River

Das war mal echt was anderes! So richtig mitten drin!
Über die Route 24 ging es durch das Capitol Reef zurück nach Torrey.
Als wir um kurz vor 7 heute Abend zurück waren, waren wir hundemüde. Vorherhatten wir den Jeep mittels Hochdruckreiniger von Staub und Matsch befreit, getankt und uns bei Subway schnell noch ein paar Sandwichs mitgenommen.
Wir waren von Kopf bis Fuß eingestaubt, wollten noch Duschen, hatten Hunger und waren hundemüde!!

Best regards, Bernd

I-n-a
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Beigetreten: 22.11.2015 - 11:07
Beiträge: 127
RE: Reisebericht: Tag 09: Offroad im Cathedral Valley

Hallo Bernd,

bisher habe ich Euren netten Reisebericht still verfolgt. Jetzt melde ich mal zu Wort: Die Tour durch's Cathedral Valley ist toll. Das haben wir auch schon gemacht, und man kann sie wirklich nur empfehlen.

Welches Jeep-Modell habt Ihr da gehabt?

Grüße von der Namensvetterin Ina wink

Matze
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Beigetreten: 13.05.2014 - 18:58
Beiträge: 5280
RE: Reisebericht: Tag 09: Offroad im Cathedral Valley

Hallo Bernd,

tolle Foto, netter Reisebericht und eine beeindruckende Landschaft.  Danke Dir.

Liebe Grüße
Matthias
Scout Womo-Abenteuer.de

Südwesten USA in 5 Wochen Herbst 2014

Katja2018
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Beigetreten: 28.01.2018 - 14:44
Beiträge: 144
RE: Tag 09: Offroad im Cathedral Valley

Hallo Bernd,

unterhaltsamer Reisebericht! Wo hattet ihr denn das Auto angemietet? Ich finde in Torrey keine Station...

Viele Grüße

Katja

Bernardo
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Beigetreten: 01.11.2015 - 13:24
Beiträge: 242
RE: Tag 09: Offroad im Cathedral Valley

Hallo Katja,

denn Jeep haben wir auf dem Campgrount Thousand Islands RV Park gemietet. Die haben meines Wissens dort zwei Jeeps in Vermietung.

Best regards, Bernd

Arizona-Gerd
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Beigetreten: 19.02.2012 - 16:00
Beiträge: 6329
RE: Tag 09: Offroad im Cathedral Valley

Hallo Bernd,

wir sind hier wegen Hochwasser mit einem Ford Explorer  nicht durchgekommen.

Wir kamen von der I70 im Norden.

 

Haben dann teilweise in der Nacht diesen Weg zurück genpmmen.

War Abenteuer. Einer der schönsten Tage meines Lebens. Waren um ca. 23h  inTorry

Liebe Grüße Gerd