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Nordamerika im Wohnmobil erleben!

57. Auf zu den Redwoods

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Chris
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57. Auf zu den Redwoods
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Samstag, 5. Mai 2018
Gefahrene Meilen: 
202 Meilen

Den heutigen Tag lassen wir ruhig angehen, wir müssen ja bis neun Uhr warten, da um diese Zeit erst die Rezeption öffnet. Kurz nach neun gehe ich zum Bezahlen. Weit gefehlt, die Rezeption ist immer noch zu. Dann lese ich noch mal die Öffnungszeiten, die von Montag bis Freitag sind. Dann überlege ich, welchen Wochentag wir heute haben. Verdammt heute ist doch Samstag. So nun bleibt uns nichts anderes übrig als den Umschlag zu nutzen. Wir füllen ihn aus und stecken das Geld hinein. Einen Briefschlitz gibt es ja zum Glück. Eigentlich hätten wir dann ja auch früher abfahren können, aber wenn man das Zeitgefühl verliert.

   

Nun machen wir uns aber auf die Fahrt. Susi führt uns auf die I-5 nach Redding. Leider habe ich zu spät geschaltet, denn von Red Bluff geht der Hwy 36 direkt in Richtung Küste. Na gut, Susi wird schon wissen, was sie tut. In Redding geht es dann auf den Hwy 299 in Richtung Westen. Wir fahren dann eine ganze Weile am Whiskeytown Lake entlang. Den Ort gleichen Namens durchfahren wir leider nicht. Ob der See seinem Namen gerecht wird?

   

   

Nun geht es ständig bergauf und wieder bergab. Schließlich biegen wir auf den Hwy 3 ab. Es geht durch eine wunderschöne Landschaft, wenn wir durch die vielen Kurven auch nur langsam vorankommen. Wir haben ja Zeit und niemand hindert uns am einfachen Genießen der Fahrt. Die meiste Zeit sind wir fast allein. Ich komme mir vor, wie auf den Weg zu den „sieben Zwergen über die sieben Berge“. Auf einer Höhe machen wir einen kurzen Stopp und essen eine Kleinigkeit. Nebenan auf der Wiese scheint jemand Ostern gefeiert zu haben. Einige Ostereier liegen noch herum.

   

   

   

In Hayfork, einer Kleinstadt mitten zwischen den Bergen, tanken wir. Neben uns hält ein schrottreifes Auto und ein ebenso alter Mann mit langem Bart steigt aus. Da wir wahrscheinlich die Exoten in dieser Ecke sind, spricht er uns gleich. Ich verstehe ihn kaum, da er sehr nuschelt. Aber Norbert unterhält sich einigermaßen mit ihm und darf ihn sogar fotografieren. Nachdem der Tank voll ist, verabschiedet er sich. Unser Großer braucht ja etwas länger für eine Füllung.

   

Dann geht die Fahrt weiter über die Berge mit vielen tollen Aussichten. Wir kommen nun auf den Hwy 36, den wir eigentlich direkt hätten fahren können. Aus den Augenwinkeln sehe ich ein Schild mit dem Hinweis einer Straßensperrung. Wir fahren aber trotzdem weiter, denn es ist die einzige Straße. Inzwischen sind wir bereits 100 km über Berg und Tal gefahren.

   

Nun erreichen wir die Baustelle, Autos kommen uns entgegen, also müssten wir fahren können. Dann sehe ich noch ein Schild, worauf steht, dass sie von Montag bis Freitag gesperrt ist und täglich nur um die Mittagszeit für eine Stunde öffnet. Puh ein Glück das heute Samstag ist. Nun fahren wir in den Baustellenbereich und es ist eine furchtbare Rumpelstrecke. Zwischen der aufgerissenen Straße müssen wir uns den Fahrweg suchen, teilweise geht es nahe am Abgrund vorbei. Mir wird ganz mulmig und ich versuche nicht in die Tiefe zu schauen. Unser Großer hängt manchmal ganz schön schief. Nach ca. 10 Meilen haben wir alles überwunden, aber es ist eine ganz schöne Zumutung, Fahrzeuge diese Strecke fahren zu lassen.

   

   

Nun kommen wir langsam in die Ebene und die Strecke wird gerader. Links und rechts der Straße stehen mächtige Redwoods. Diese Giganten sind beeindruckend.

   

Schließlich erreichen wir die I-101 und biegen nach Süden ab. Landschaftlich ist die Strecke wieder sehr schön.

   

Nach einigen Meilen biegen wir ab auf die „Avenue of the Giants“. Zwischen den schönen Redwoods ist es richtig dunkel. Ein Glück, dass wir so etwas doch noch sehen, wenn es schon nicht im Yosemite geklappt hat.

Wir erreichen den Campingplatz und es steht das Schild „Full“ am Eingang und wir haben nicht reserviert. Ich gehe aber trotzdem zur Rezeption, wo ich den Host anspreche. Er merkt wahrscheinlich an meiner Aussprache dass ich Deutsche bin. Er spricht mich jedenfalls in gutem Deutsch an. Ich frage ihn, ob es noch ein Plätzchen für uns gibt. Er hält Rücksprache mit der Rezeption und wir bekommen gleich den Platz neben dem Eingang. Er zeigt ihn uns und fragt, ob wir das Einparken schaffen. Wir nehmen den Platz und fahren rückwärts auf die Site. Norbert muss ganz schön jonglieren, damit er zwischen den riesigen Baumstümpfen durchkommt. Den Wasseranschluss können wir dadurch nicht nutzen, wir kommen aber dann morgen leichter wieder auf die Straße.

   

   

Der Host kommt dann nochmal vorbei und schaut, ob alles in Ordnung ist. Er erzählt uns, dass deutsch seine erste Sprache war, die er gelernt hat. Seine Eltern stammen aus Berlin, aber nach  Australien ausgewandert sind, wo er auch geboren ist. Wie klein doch die Welt ist. 

Es ist schon lustig, einen riesigen Baumstumpf direkt vor dem Fenster zu haben. Den Slide out können wir gerade noch ausziehen. Nach einer kurzen Pause machen wir  einen Rundgang. Zuerst gehen wir zum Visitor Center, das natürlich um diese Uhrzeit bereits geschlossen hat.  Die Außenanlagen sind sehr interessant. Auf einer Tafel sind aktuelle Tiersichtungen zu sehen, einen Bären haben wir leider verpasst. Ein Teil eines riesigen Baustumpfes ist zu sehen. Dieser Baum war über 1000 Jahre alt. Schilder sind an den Jahresringen angebracht und zeigen, welche  historischen Ereignisse zu dieser Zeit waren. Alles ist sehr interessant.

   

   

   

Nun gehen wir über die Straße und betreten den Wald mit vielen Redwoods. Ein Trail führt durch den Wald, an den riesigen Bäumen und Baumstümpfen vorbei. Es ist mächtig beeindruckend, solche Giganten zu sehen. Wir nehmen uns viel Zeit, setzen uns unterwegs mal auf eine Bank und genießen einfach nur die Ruhe und die herrliche Natur.

    

   

   

   

Als es langsam dunkel wird, gehen wir zurück zum Campground. Am Eingang sehen wir ein Schild, dass wir zuvor gar nicht beachtet haben. Morgen ist hier eine Marathonveranstaltung und die Straße wird von 7:30 bis 14:00 Uhr gesperrt. Das heißt für uns, zeitig aufstehen und losfahren, damit wir nicht den ganzen Tag hier ausharren müssen. Aber früh aufstehen haben wir ja in den letzten Wochen geübt. Den Abend verbringen wir bei einer Flasche Wein und stoßen auf einen wunderschönen Urlaubstag an.

Wetter: Morgens: 18°C Wolken; Mittags: 23°C Sonne, Wolken; Abends: 20°C Sonne, Wolken

Liebe Grüsse

Christine
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Zille
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Beigetreten: 29.12.2013 - 14:59
Beiträge: 4887
RE: 56. Auf zu den Redwoods

Na dann Prost! Auf den nun endlich stattfindenen Urlaubsmiley Ich muss oft lächeln, wenn so einige Leute sagen that you must see, wo sich viele Fragen, hä warum? Aber diese Bäume sollte man wenn man schon dort ist gesehen haben. Das ist schon sehr beindruckend, Auch schon wieder 10 Jahre her.

Liebe Grüße aus Berlin,

Thomas

Locker bleiben, Ball flach halten dann wird es ein perfekter Womourlaub

Jani
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Beigetreten: 22.06.2015 - 09:27
Beiträge: 644
RE: 56. Auf zu den Redwoods

Wie schön, dass ihr nun endlich einen gemütlichen und entspannten Urlaub habt!

LG, Jani

Chris
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Beigetreten: 05.02.2011 - 19:27
Beiträge: 2154
RE: 57. Auf zu den Redwoods

Hi Thomas,

dann wird es ja wieder mal Zeit, dass Du dir diese Gegend anschaust wink.

Hi Jani,

ja der Urlaub ist jetzt richtig entspannt, ein Gefühl, als wenn man eine schwere "Krankheit" überstanden hat. Man weiß jetzt vieles ganz anders zu schätzen. 

Liebe Grüsse

Christine
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Senf
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Beigetreten: 04.02.2010 - 15:50
Beiträge: 3607
RE: 57. Auf zu den Redwoods

Hallo Christine,

Dann lese ich noch mal die Öffnungszeiten, die von Montag bis Freitag sind. Dann überlege ich, welchen Wochentag wir heute haben. Verdammt heute ist doch Samstag

Wenn man das Zeitgefühl verloren hat, dann ist die Erholung auf dem Höchstpunkt. wink

 

Dein Schreibstil gefält mir sehr gut und die Reiseroute sowieso

Viele Grüße
Knut

Scout Womo-Abenteuer.de

Aus technischen Gründen befindet sich der Rest der Signatur auf der Rückseite dieses Beitrages.
Chris
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Beigetreten: 05.02.2011 - 19:27
Beiträge: 2154
RE: 57. Auf zu den Redwoods

Hi Knut,

wenn man schon fast zwei Monate unterwegs ist, verliert man das Zeitgefühl, zumal in den USA kein großer Unterschied zwischen Wochentag und Wochenende zu spüren ist. Es freut mich, dass Dir mein Bericht gefällt. 

Liebe Grüsse

Christine
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