Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 08: Donnerstag, 31.03.2017: Über die Highlights bei Page zum Lone Rock Beach

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AlinaNY
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Tag 08: Donnerstag, 31.03.2017: Über die Highlights bei Page zum Lone Rock Beach
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
150 Meilen
Fazit: 
Bei Page kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus...

Gestern am späten Abend fing es bereits an zu schneien. Den Wasserheizer und die Heizung auf niedriger Stufe hatten wir vorsichtshalber so einige Nächte und auch in dieser laufen. Wir schauen abends immer mal wieder aus dem Fenster und stellen beruhigt fest, dass unser Womo so viel Wärme ausstrahlt, dass der Schnee um uns herum nicht wirklich liegen bleibt. So ist es auch am nächsten Morgen.

Links und rechts neben der Straße sieht das aber schon anders aus, es hat ordentlich geschneit (zumindest ist das für mich als Ruhrpottlerin „ordentlich“ Schnee):

Heute fahren wir weiter nach Page und daher machen wir uns morgens auf den Weg Richtung Osten zum Desert View Tower. In einer Haltebucht machen wir Fotos vom Canyon, eingerahmt mit Schnee. In unserem kurzen Besuch haben wir ihn jetzt in ziemlich vielen Facetten gesehen: strahlend blauer Himmel, Regen und Wind und zu guter Letzt nun noch mit Schnee. Ich möchte keine dieser Witterungsverhältnisse missen, denn der Canyon hat jeweils seinen Reiz und wirkt anders.

Die Straßenschilder sind vom Schnee komplett verdeckt und so brausen wir leider am Desert View Watchtower vorbei. Wir überlegen noch, ob wir umkehren sollen, lassen es dann aber gut sein. Wir haben ja schon in den schneebedeckten Canyon gesehen, aber rückblickend befürchte ich einen grandiosen Ausblick verpasst zu haben. Naja, wir wollen ja sowieso wiederkommen.

Richtung Page verändert sich die Landschaft bald. Der Wald verschwindet und die umliegenden Steine werden rot und orange. Doch ich traue meinen Augen nicht, liegt etwa auch hier Schnee? Ja. Sieht irgendwie merkwürdig aus auf dem roten, kargen Boden dieser Steppe. Zudem regnet und stürmt es. Mit solchem Wetter habe ich hier eher nicht gerechnet.

Irgendwann geht rechts eine Straße ab, die zum „Antelope Canyon“ ausgeschildert ist. Da wollen wir ja hin, also biegen wir ab. Später stellt sich dann allerdings heraus, dass diese Straße durchs Landesinnere und daher gar nicht am Colorado bzw. Horseshoe Bend vorbeiführt. Aber das merken wir jetzt noch nicht. Zuerst wundern wir uns nur, dass uns auf dieser Straße niemand, aber wirklich niemand begegnet, dabei sind Horseshoe Bend und Antelope Canyon doch große Touristenattraktionen?!

So fahren wir erstmal nichtsahnend durch den Regen. Durch die vielen Bilder, die ich mir hier im Vorhinein angeschaut habe, weiß ich in etwa welches Landschaftsbild uns am Ziel erwartet. Für mich sieht es schon lange vor Page so aus, als könnten wir auch gleich schon da sein. Das ist aber zum Glück nicht der Fall, denn dort hinten am Horizont scheint doch tatsächlich die Sonne! Wir fahren also der Sonne entgegen und als wir in Page ankommen, ist dort bestes Wetter.

Wir irren auf der Suche nach dem Antelope Canyon umher, biegen nach einem Schild falsch ab und wissen auf Grund der verwirrenden Beschilderung auch nicht so wirklich wo wir sind und wohin wir müssen. Die Koordinaten für Antelope Canyon und Horseshoe Bend habe ich mir fälschlicher Weise nicht notiert, da ich dachte, dass diese Highlights sicher gut ausgeschildert sind. Man hätte das ja auch mal fluchs-wacker im Internet nachschauen können, aber leider haben wir seit dem Grand Canyon keinen Empfang mehr mit unserer AT&T Karte. Nach einigem Hin- und Her kommen wir aber doch am Lower Antelope Canyon an. Puh, das war anstrengend! 

Super, wir können schon an einer Tour in 15 Minuten teilnehmen und das nehmen wir auch wahr, nicht dass das Wetter doch noch umschlägt. In den vergangenen Tage konnten auf Grund der Witterung keine Touren angeboten werden. Da haben wir also mal wieder Glück gehabt!

Unser Guide ist sehr nett und gemeinsam mit einer Gruppe von insgesamt 10 weiteren Besuchern steigen wir in den Canyon hinab. Durch die vielen Fotos hier im Forum hat man ja schon eine Idee, was einen erwartet, aber in Wirklichkeit wirkt alles natürlich nochmal viel imposanter. Wir können uns richtig vorstellen, wie sich Wassermassen durch die Steinformationen schieben und den Canyon dadurch geformt haben und immer noch formen. Der Sand ist noch feucht vom Regen der letzten Tage. Wir gehen staunend umher und machen natürlich ganz viele Fotos. Besonders fasziniert bin ich vom Wellenschliff bzw. der Maserung, die das Wasser im Stein hinterlässt. 

    

   

Nach gut einer Stunde ist die Führung vorbei und wir stehen wieder in der Sonne. Es hat uns gut gefallen und der Canyon ist sicherlich ein ganz tolles Naturwunder. So richtig ist bei uns der Funke aber irgendwie nicht übergesprungen, wir können es nicht als DAS Highlight unserer Reise beschreiben. Vielleicht lag es daran, dass die Anfahrt etwas knifflig war oder daran, dass man irgendwie durch den Canyon „duchgeschoben“ wurde, mit einer weiteren Gruppe vor- und einer hinter einem. Nichtsdestotrotz sollte man auf keinen Fall hier vorbei fahren, wenn man in der Nähe ist.

Unser netter Guide fragt uns noch, ob wir schon beim Horseshoe Bent waren, gibt uns eine Karte und zeigt uns wie wir dorthin kommen. Wir sind wirklich froh und dankbar, da wir ja daran „vorbei“ gefahren waren und davon ausgegangen sind, dass der Weg dorthin vom Antelope Canyon aus weiter ist. So bekommen wir diese Naturschönheit auch noch zu Gesicht. Wir sitzen einige Zeit einfach dort und genießen die Aussicht. Ganz weit unten im Colorado sehen wir ein, zwei Boote umherfahren. Das ist bestimmt auch eine tolle Sache. Die Fotos haben wir leider im falschen Modus aufgenommen, sodass die Schönheit und Kraft der Farben nicht wirklich zur Geltung kommt:

Wir stocken noch „schnell“ unsere Vorräte im Walmart auf und fahren zum Lone Rock Beach. In der Hauptsaison hätten wir am späten Nachmittag wohl keine Chance mehr auf einen Platz in der ersten Reihe, aber heute haben wir die freie Auswahl. Ich, typisch Angsthase, möchte eigentlich gleich oberhalb auf dem befestigten Plateau stehen bleiben aber Nico will wenigstens mal runter zum Strand schauen fahren.

Ich erinnere mich noch an die Beschreibungen hier aus dem Forum, welchen Weg man am Besten nehmen soll. Allerdings gibt es so einige Abzweigungen und ich bin nicht sicher, welche nun gemeint ist. Aber wir sind ja nicht auf den Kopf gefallen und so steigen wir aus und prüfen erstmal den sandigen Untergrund. Dann wagen wir uns auf den Strand, alles gar kein Problem. Da es hier ja offenbar geregnet hat, ist der Sand auch noch recht fest. Wir stellen uns in die erste Reihe, mit vielen vielen Metern Abstand zum Nachbarn. Ich bin froh, dass Nico darauf gedrängt hat bis zum Strand zu fahren, sonst wäre uns dieser tolle „Stellplatz“ entgangen.

Anschließend spazieren wir am Strand entlang. Das ist sehr schön, auch wenn sich die Wolken am Himmel verdichtet haben und wir befürchten, dass es gleich zu regnen anfängt.

Zuerst einmal offenbart sich uns aber ein besonders schönes Lichtspiel, als sich die Sonne zwischen den Wolken doch nochmal hervorkämpft. Auf dem Foto sieht es künstlich aus, aber genauso war es auch in dem Moment.

Draußen sitzen am See wäre sicherlich toll, aber später fängt es an zu regnen und so machen wir es uns im Womo bequem und schlafen zum beruhigenden Prasseln des Regens auf unser Womo ein.

Viele Grüße,

Alina

Man bereut später nur das, was man nicht gemacht hat!

Babs72
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RE: Tag 08: Donnerstag, 31.03.2017: Über die Highlights bei Page

Hallo Alina,

Grand Canyon bei Schnee - das würde mich auch beeindrucken! Ansonsten war das Wetter an diesem Tag ja nicht so berauschend für euch, da könnt ihr euch wirklich glücklich schätzen, dass die Tour durch den Antelope Canyon geklappt hat. Ich weiß noch, dass ich bei der Recherche zu unserer Reise dorthin den Bericht über das Unglück vor vielen Jahren dort gelesen habe (flash flood), und dass man deshalb jetzt besonders vorsichtig geworden ist und bei einer entsprechenden Wettervorhersage keine Besucher mehr hinabsteigen lässt.

Euer Stellplatz am Lone Rock ist auch beneidenswert - das müssen wir, sofern wir mal wieder in Page sind - unbedingt auch machen. Bei uns war es während unseres Aufenthalts dort im August so heiß, dass wir es vorgezogen haben, auf dem Wahweap zu bleiben und den Stromanschluss für die Klimaanlage zu nutzen.

Liebe Grüße

Bärbel

Grand Circle: Rote-Steine-Tour 2014 - Wüste, Wandern, Wellenreiten: California 2017

AlinaNY
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RE: Tag 08: Donnerstag, 31.03.2017: Über die Highlights bei Page

Liebe Bärbel,

der Grand Canyon im Schnee war schon beeindruckend. Zumal "weiter hinten" im Canyon weiterhin die Sonne gescheint hat. 

Das Wetter war zwar durchwachsen, aber zur richtigen Zeit hat es dann immer mitgespielt. So konnten wir dann zum Glück auch den Antelope Canyon besichtigen, da waren wir sehr froh! 

Der Lone Rock CG ist wirklich toll. Vielleicht seid ihr beim nächsten Mal ja zu einer anderen Jahreszeit in der Nähe. So  hat eben jede Jahreszeit seine Vor- und Nachteile. Wir konnten leider nicht draußen sitzen, dafür war es dort sehr ruhig und einsam. Aber sich dort im Wasser abzukühlen hat sicher auch Etwas. 

Alles in Allem hatten wir aber großes Glück mit dem Wetter. Während der gesamten Reise ist kein Tag auf Grund des Wetters "ins Wasser gefallen". 

Viele Grüße,

Alina

Man bereut später nur das, was man nicht gemacht hat!