Kapitel 2 Indiana - Tag 2 - 23. März

Das Frühstück ist für amerikanische Verhältnisse üppig. Um 7h ist Abfahrt zur Wohnmobil-Fabrik.

Wir sind um 6:55h die Letzten am Treffpunkt. Es heißt die Busse sind voll. Stimmt aber nicht. Koffer und wir finden großzügigen Platz, die Sitze vor uns sind sogar leer. Die über dreistündige Fahrt wird von einer Pause an einer Raststelle unterbrochen. Hinter uns sind drei Ehepaare aus Bayern, ob diese zusammen eine Tour machen wollen wissen wir nicht. Aber kennen tun sie sich, der eine ruft immer Sepp über den Gang. Das Ehepaar genau hinter uns möchte die ersten Tage in Chicago verbringen. Mein Kommentar, es wäre besser das Wohnmobil dann erst später zu übernehmen führt zu eisigem Schweigen.
Die Gruppe hat sich gut vorbereitet. Bei einem Billboard „Ethus“, eine Empfehlung des Reiseveranstalters, kommt Stimmung auf. Auf dem Reklameschild für das Restaurant „Ethus“ steht "6 Mi" (6 Meilen).
Die bayrische Lady ruft somit entzückt: „Noch sechs Minuten“.

Die Übernahme des RV's ist für uns Routine. Obwohl ich im Vorwege um das kleinste Modell gebeten habe, bekommen wir einen C26. Dieses Modell hat 8 Schlafplätze für Erwachsene. Für 3 ist es bequem, für 2 großzügig. Nachdem die Formalitäten erledigt sind geht es vom Hof. Das heißt doch nicht. Die Batterie hat ihren Geist aufgegeben. Normalerweise gibt es dann einen Schalter, mit dem man eine Brücke zur zweiten Batterie im Wohnbereich herstellen kann. Hier aber nicht. Im Bereich des Einstieges wird eine Treppenstufe aufgeklappt, von einem losen Kabel die Isolierkappe entfernt und das selbige sehr weit in der Tiefe an ein blankes Metallteil gehalten. Einer hält, einer geht in die Fahrerkabine und startet den Motor. Früher dachte ich immer der Beifahrer wird zum Einweisen gebraucht. Ich gehe davon aus, hier fließen nicht die Ampere für den Startmotor, sondern das geht über einen Zwischenschalter. Also jetzt geht es los.

Erste Einkäufe und ein Essen gibt es in Columbia City, Indiana. Ich habe bei der Reisevorbereitung, alle Straßen werden zuvor mit Google maps abgefahren, eine uns unbekannte Restaurantkette gefunden.

Bob Evans! Es gibt Meatloff, das ist ein Hackbraten, die Beilagen kann man frei wählen. Statt Bohnen und Kartoffelmus wird es „gardensalat“ und „hash brauns“. Für Rentner gibt es bei reduziertem Preis nur eine Scheibe Meatloff, der ist aber etwas trocken, enttäuschend. Ich kenne den Meatloff von „Black Bear Diner“, einer Restaurantkette aus Kalifornien, die aber nur im Westen verbreitet ist. In gut zweieinhalb Wochen, hinter Phönix in Arizona werden wir den ersten „Black Bear Diner“ besuchen.

 Am Nachmittag geht es nach Indianapolis. Hier habe ich im Vorwege ein Hotel gebucht und mit gesammelten Punkten der Hotelkette Best Western bezahlt. In der letzten Stunde auf dem Interstate 65 kam eine Schlechtwetterfront auf. Es gab heftige Seitenwinde. Im Norden gab es Unwetterwarnungen im Radio. Meine Frau wurde schon nervös. Das Hotel war der reine Luxus.