Kapitel 8 Texas - Tag 13 - 03. April, Sonntag

Wir sind in „Del Rio“, vor drei Jahren waren wir in „Rio del Norte“, dass ist 200 Meilen nördlich.

Am Morgen in Uvalde wurde es erst kurz von 8 Uhr hell, wir haben seit Indiana
nicht die Uhr umstellen müssen, sind aber schon sehr viel weiter westlich.

Am Morgen, nach dem Frühstück, heute gab es Eier mit Speck, ging es, während mein Schatz den Camper entklappert hat auf Inspektionstour in den Walmart. Erst an die Backwaren, alle guten Teile werden eilig in Klappkartons gelegt. Es handelt sich um 4 von 6 Schweineohren und 4 Zimtrollen. Dann zum Fleischregal, zwei Packungen sind für mich in der Qualität in Ordnung. Heute die T-bonesteaks leider nicht, Hier muss für mich das Filet immer genauso groß sein wie die Karbonadenseite. Dann noch Mal schauen. Ich glaube meinen Augen nicht. Die gute Milch kostet einen Dollar vierundzwanzig! Zuvor hatten wir $ 4,83 und in Bay City $ 4,63 bezahlt. Für die gleiche Milch, im gleichen Supermarkt, im gleichen Bundesstaat.
Seit Jahren finde ich keine Erklärung.

Jetzt werden die Vorräte ergänzt. 400 Liter, erst das Wasser, dann das Benzin. Heute habe ich herausbekommen, das man mit der WALMART Giftcard Rabatt an der Gasstation bekommt. Man kauft beim Customerservice eine Prepaidkarte, diese wird mir der Kreditkarte bezahlt und geht dann tanken. Somit erspart der Tankende sich sogar noch das wiederholte durchziehen der Karte und dem damit verbundenen wiederholen des Tankvorganges.

Schnell noch ein Paar sonstige Dinge gekauft, Mein Schatz fand den Gemüseschäler im Camper so gut, dass sie ganz versessen darauf war weitere zu kaufen. In jeden Markt den wir bisher besuchten waren gerade diese ausverkauft. Aber hier, in Uvalde, da gab es sie. Sie schlug zu, ein Vermögen wurde investiert, es würden fünf Stück gekauft. Der Einzelpreis lag bei 89 USct.
Gegen 12 Uhr ging es dann auf die Route 90 nach Del Rio. Unterwegs, an einem wunderschönen Texas-Rastplatz wurde gestoppt. Eine heiße, trockene Luft schlug uns entgegen. Nicht so feucht wir Tags zuvor in San Antonio. Nach kurzer Pause ging es nun nach Del Rio. Das „Best Western“ Hotel wurde angefahren, die Lapis aktiviert, aber man brauchte einen Zugangscode! Ich in die Hotelhalle und den selbigen erbeten (erschlichen). Mein Schatz hat über Skype mit ihrem Vater telefoniert, Emails wurden gesichtet. Da der Wagen in der Sonne stand wurde es im Inneren schnell unerträglich heiß. Die Fenster mussten geschlossen bleiben, draußen war es noch heißer.
Schatz wollte waschen, damit kennt sie sich aus, ich glaube es macht ihr sogar Spaß die gesammelten Quarter in die verschiedenen Maschinen zu werfen. Somit stehe ich unter einem Baum und schreibe. Viele Reisende nehmen sich ein oder mehrere Bücher mit, um die Zeit zu vertreiben. Dieses habe ich als nicht sehr sinnvoll erkannt, die Zeit ist hierfür zu schade, besser scheint es mir, die Erlebnisse des Tages nieder zu schreiben. Jetzt geht es in die karge Landschaft des Rio Grande.

Nein, noch ist es nicht soweit. Beim Walmart in Del Rio werden noch mal die Vorräte ergänzt, Benzin nach getankt, der Milchpreis geprüft:  $ 2,88.

Eine heraus gesuchte Übernachtungsmöglichkeit am Amistad Reservoir wird angefahren. Das Amistad Reservoir ist ein riesiger Stausee, halb in den USA, halb in Mexiko.  Unsere Erwartung wird übertroffen. Der riesige Stausee ist randvoll, voller Vögel und Angler.

Wir finden Platz direkt am Wasser mit freiem Blick auf den See und die untergehende Sonne. Hinter uns auf einem Stellplatz ein einarmiger, älterer Mann mit einem kleinen Dackel. Schräg vorne ein RV aus Californien. Die Frau aus San Diego sitzt auch am Wasser und man kommt ins Gespräch.

Erfahrungen und Lebensweisheiten werden ausgetauscht.
Sie war Heilpraktikerin, ihr Mann Projektentwickler für Universitätsgebäude in Californien.
Es ist ihre erste Reise im neu gekauften Wohnmobil.
Da es viel zu Erzählen gibt wird es eine lange Nacht.