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Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 15 - 27.03.2017 -- Montag : Bisbee -- Douglas – Cochise Stronghold

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Bernhard
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Tag 15 - 27.03.2017 -- Montag : Bisbee -- Douglas – Cochise Stronghold
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
89 Meilen
Besuchte Highlights: 
Fazit: 
Im Land mit einer wechselvollen Geschichte

Tag 15 - 27.03.2017  -- Montag : Bisbee  --  Douglas – Cochise Stronghold

89 Meilen

Aufgestanden 6:45  -- Duschen auf Platz  -- 8 Uhr Frühstück

 

 

Den Termin der  Queen Mine Tour haben wir gestern auf 08:30 Uhr vereinbart - wir sind pünktlich -- es sind ja nur wenige Schritte : mit Kittel, Lampe,  Helm ! Start 9 Uhr:  mit einem  kleinen Zug fahren wir  ca 1500 ft. in den Berg hinein  -- Führung durch einen ehemaligen Miner , der dort 21 Jahre gearbeitet und dem man seine gesundheitlichen Schäden anmerkt.

 

  

Zuerst zu einer großen Höhle im Fels, die damals unter unsäglichen Belastungen per Hand ausgeschlagen wurde , dann zur Sprengwand, wo man spüren konnte, welche Gefahren hier lauerten. Die Stollen sind jetzt als Besuchsbergwerk gut gesichert -- trotzdem kann man sich mit etwas Fantasie die Arbeitsbedingungen einigermaßen vorstellen.

 

 

 

Im Jahr 1880 gegründet,  wurde Bisbee durch die reichen Funde an Kupfer, Silber und Gold in den ersten Jahren des 20. Jh. zur reichsten Stadt zwischen St. Louis und San Francisco – mit umgebenden Orten erreichte es damals  25 000 Einwohner – aktuell 5500 Einw.

Phelps Dodge als Eigner der Mine betrieb während des 1. Weltkriegs dort die einzige Zeitung, den einzigen Supermarkt, das einzige Krankenhaus und setzte seine Interessen streng auch mit Hilfe des  Staates durch -- 1917  Streik der meist mexikanischen  Arbeiter führte zur Straf-Deportation in (ungesäuberten) Viehwaggons nach Dos Hermanas NM  -- die schwarze Historie von Bisbee

https://en.wikipedia.org/wiki/Bisbee_Deportation

http://www.library.arizona.edu/exhibits/bisbee/history/overview.htm

Nach Schließung der Minen ca 1974/1975 wurde es von Hippies entdeckt und die Einwohnerzahl stabilisierte sich. Im Jahr  2000 zur „verrücktesten Stadt“ Amerikas gewählt.

 

 

Abfahrt ca 11 Uhr , Planänderung nach Empfehlung eines Campers auf dem CG: : doch noch nach Douglas wegen des Gadsden Hotel

Auf Hwy-80 nur 27 Meilen weiter nach Süden nach Douglas an die mexikanische Grenze   :  es wurde als Stadt  gegründet zu Beginn des 20. Jahrhundert und wurde reich durch die  Industrie, die das Erz aus den Minen von Bisbee verarbeitete und dann mit der Bahn nach Osten transportierte.

Wir gehen zuerst zum Visitor Center mit freundlicher junger Dame und gleich nebenan zum ehemaligen Railroad Depot (jetzt Police Department)

 

Dann zum Gadsden Hotel ( Ecke G-Ave und 10 th Str)  --   erbaut1907, Zeichen einer zu dieser Zeit reichen Stadt.  Nach Brand wieder aufgebaut 1929 - es ist noch im Betrieb, wenn auch mit geringer Gästefrequenz.

 

Eingangshalle – Marmor Staircase –

 

Tiffany Fenster am Dach und am  Treppeabsatz

 

Museum zur Geschichte  im Hotel

                                                

Dann Einkaufen bei Wal Mart  1 Block vor der  mexikanischen  Grenze --   in der Nähe kann man an der Panamericana  bis zur Grenzsstation sehen.

Gläubig war man in den Jahren der Blüte bis jetzt auch:

4 Kirchen verschiedener Konfessionen  an 4 Ecken eines Blocks : First Presbyterian Church , St. Stephen´s Episcopal,  Grace United Methodist Church , First Baptist Church

In dem kleinen Visitor Center fanden wir einen Hinweis auf die schon in den Jahren der Apache-Kriege betriebene John Slaughter Ranch direkt an der mexikanischen Grenze (erreichbar auf einer Straße vom Flugplatz Richtung Osten), die ein kleines Museum beherbergt.  Es wäre sicher ein interessanter Abstecher in die Geschichte (hierzu dieser Artikel) gewesen, aber die Zeit ließ es nicht zu.

Dann auf Hwy #191 nach Norden zwischen den Bergzügen der Dragoon Mountains im Westen und den Chiricahua Mountains im Osten  --  über Mc Neal :  hier sehen wir ein großes „Trump“ auf einem Tankstellendach  (das einzige, was uns an den Wahlkampf erinnerte) , sodann  zur Ansiedlung einiger weniger Häuser: Elfrida  : dort mit Frau aus Ort gesprochen: Ort verliert an Einwohnern, sie wohnt seit 30 Jahren hier – verlassene Häuser. Dieser Bereich der USA ist, wie man aktuell so gerne sagt, "abgehängt" .

Blick über die früheren Jagdgründe der Apachen

Über Sunizone  fahren wir zur  Pearce Ghost Town (ohne Besichtigung heute - aber morgen) - in Sunsites auf die  Ironwood Road nach Westen, um den NF-Campground Cochise Stromghold zu erreichen.: die ersten 4 Meilen sind noch geteert, dann  4 Meilen unpaved mit vielen Waschbrettrillen mit der Folge einer sehr langsamen Fahrt mit 5-10 mls /Std  --  wir durchqueren ohne Probleme 4 flache, trockene  Furten : die Fahrt zieht sich dahin -- und wir haben irgendwie ein komisches Gefühl.

Diesen Campground hatte ich vor einigen Jahren aufgrund seiner interessanten Geschichte einmal in unsere Map eingetragen, obwohl ich noch nicht dort war -- das will ich jetzt nachholen.

 

"Stronghold" - kein Wunder bei diesen Felsen

Gegen 18 Uhr erreichen wir den  Cochise Stronghold Campground  in einem Eichenwäldchen  : 3 von 9 Sites noch frei – wir wählen Site #9. Die übrigen Sites sind nur von Trucks und Zeltlern belegt, wir sind das einzige Wohnmobil.

 

Kein Internet, kein Telefon – Witterung: kühl, bewölkt.  Abendessen im Womo.

Nachts ab 04:30 Uhr  trommelt heftiger Regen auf das Dach unseres Womo bis ca 7 Uhr  -- aufgewacht:  Befürchtung wg. Straßenzustand (Furten !) -- noch verstärkt durch die plötzliche Abreise von 2 Fahrzeugen in der Nacht  -- aber wir bleiben und drehen uns, wenn auch recht besorgt,  nochmals im Bett rum und rechneten auch damit, vielleicht morgen früh nicht wieder  durch die Furten zurück zu kommen. Der Kühlschrank war aber noch voll, wir hätten auch noch ein paar Tage hier stehen können.

 

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Chris
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Beigetreten: 05.02.2011 - 19:27
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RE: Tag 15 - 27.03.2017 -- Montag : Bisbee -- Douglas – Cochise

Hi Bernhard,

da hast Du Dich ja als "Pfadfinder" betätigt. yes Ihr müßt ja heil zurückgekommen sein, bin aber trotzdem gespannt, ob hier heil durch die Furten gekommen seit. Also auf diesem Pfad werden wir Dir lieber nicht folgen.wink

Die Besichtigung des Bergwerkes war ja interessant. Wir haben letztes Jahr in Berchtesgaden ein Salzbergwerk besucht, da fuhren wir auch in "Verkleidung" mit einer Bahn in den Schacht ein. Das erinnert mich etwas daran. Die mexikanische Grenze sieht aber gut bewacht aus. Unsere amerikanischen Freunde konnten es letztes Jahr gar nicht fassen, als wir in Görlitz mal ebenso nach Polen einen Abendspaziergang gemacht haben. Außer Grenzmarkierungen haben sie nichts gesehen. 

Liebe Grüsse

Christine
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Bernhard
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Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
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RE: Tag 15 - 27.03.2017 -- Montag : Bisbee -- Douglas – Cochise

Hallo Christine,

die Furten sind nicht so tief und breit und zum Glück steinig, aber meine Bedenken während des nächtlichen Regens schon groß; denn wer konnte wissen, was sich in den Bergen hinter uns abspielte.

Jetzt, wo ich aus eigener Anschauung weiß, was mich erwartet, wäre ich schon etwas beruhigter. Aber 4 Meilen Gravel waren schon nervend. Dafür ist es ein sehr schöner einsamer Campground !

Ja, die Fußgängerbrücke in Görlitz zwischen den Mühlen auf den beiden Seite der Neisse ist schon bemerkenswert -- und war es besonders in den ersten Jahren nach der Wende. Ich bin da schon gleich nach der Eröffnung rübermarschiert, als noch ein (zeitweise nicht besetztes ) Grenzhäuschen dort stand und man auf der polnischen Seite für wenige Zloty gut essen konnte. So ändern sich die Zeiten mal zum Positiven.

Grüße

Bernhard

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robbelli
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Beigetreten: 07.09.2012 - 07:53
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RE: Tag 15 - 27.03.2017 -- Montag : Bisbee -- Douglas – Cochise

Hi Bernhard, hi Chris,

lustig, in Berchtesgadener Salzberwerk waren wir auch vor einigen Wochen. Auch ich dachte sofort daran, als ich Bernhards Bilder sah.

Liebe Grüße

Elli
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