Tag 26 - 07.04.2017 – Freitag : Springerville -- Fool Hollow Recreation Area CG in Show Low
Wir wachen gegen 07:30 Uhr auf, blauer Himmel, die Temperatur ist heute immerhin bei 11 Grad.
Da wir die Guided Tour zur Casa Malpais (Kosten 8 USD /p) gebucht haben, gibt es nur ein kleines Frühstück, damit wir pünktlich um 9 Uhr am Museum sind.
https://en.wikipedia.org/wiki/Casa_Malpa%C3%ADs
http://www.wmonline.com/attract/casam.htm
Wir sind die einzigen Teilnehmer, die vom Guide Daryl, einem freundlichen älteren Herrn begrüßt werden. Zuerst schauen wir den Film, und die Ausstellungsgegenstände (Pottery u.a) an und dann fahren wir mit einem Van nach Norden aus der Stadt raus. Das Gebiet ist jetzt seit 1991 durch eine Entscheidung der Stadt Springerville eingezäunt und nur mit Guide zu betreten, nachdem über Jahre hinweg Vandalismus und Grabungen auf eigene Faust in den Ruinen des Pueblo erfolgten.
Die Anlage des Pueblo ist von der heranführenden Straße nicht erkennbar: sie ist auf mehreren Terrassen am Abbruch eines Lavastroms angelegt: 2 Terrassen mit Feldern (keine Steine !), darüber die jetzt noch mit dem Grundriss erhaltenen Ruinen von Gebäuden, die auch teilweise die Lavaspalten als Rückzugsort oder Vorratsräume nutzten.
Die gesamte Anlage ist jedoch mit den teils rekonstruiertenund deutlich größeren Pueblos von Mesa Verde oder Chaco Canyon nicht zu vergleichen.
Bewohnt wurde das Pueblo zwischen 1240 – 1350 von den Mogollon People, erstmals gesehen 1883, Studien erfolgten 1948, dann aber oft Gegenstand von Vandalismus und Räubern. Seit 1991 im Besitz der Stadt Springerville eingezäunt. Die Stadt ist in engem Kontakt mit den Zuni und Hopi Tribes, die den Bereich als Heiligen Ort betrachten. So hat man auch 6 Räume aus Respekt so belassen wie gefunden, da man sich keine weiteren wissenschaftlichen Erkenntnisse erwartete.
Holz für die Pfosten wurde aus den White Mountains über große Strecken herbeigeschafft.
Great Kiva – rechtwinkling angelegt – Nebenraum zur Vorbereitung
Ca 60 Erdgeschoss-Räume, ausgegraben wurden davon aber nur die 14 Räume, die schon vorher geräubert waren. In Abstimmung mit den in der Umgebung wohnenden First People der Zuni und Hopi, die diesen Paltz immer noch als "sacred place" betrachten, wurden aus Respekt für die Vorfahren nur die Grabungen vorgenommen, die zur Klärung wissenschaftlicher Fragen bis zu deren Beantwortung nötig waren -- die übrigen Bereiche wurden in ihrem bisherigen Zustand belassen, wieder zugeschüttet und nicht restauriert. Auf diese respektvolle Änderung der Grabungs-Policy wies unser Guide eingehend hin.
Petroglyphe für die Sommersonnenwende: die Schattenlinie steht zu diesem Zeitpunk exakt entlang des senkrechten Striches in der Mitte -- ferner auch ein weiterer Solar Calender.
Aufstieg durch eine Hidden Staircase auf die Mesa oberhalb der Abbruchkante mit Blick über das Round Valley zu den Escudilla Mountains, Mount Baldy und den Volcanic Fields von Springerville, dem drittgrößten der kontinentalen USA.
Sowohl oben auf der Mesa als auch am unteren Rand fand sich eine Steinformation zur Festlegung der Zeiten zum Pflanzen und Ernten.
In südwestlicher Richtung zu den Lava Fields mit mehrere inaktiven Vulkanen befindet sich auch die Ranch von John Wayne, der sich hier in Springerville /Eager heimisch fühlte und bis ins hohe Alter die Stadt-Parade anführte. Hier wurden Hereford Rinder gezüchtet. Nach seinem Tode vermachte er die 26 Bar Ranch dem Hopi Tribe.
http://dukefanclub.weebly.com/chili-bills-26-bar-memories/welcome-to-the-26-bar-ranch-part-three
Daryl brachte uns nach insgesamt 2 sehr interessanten Stunden bei einem kleinen Highlight wieder zurück ans Museum.
Nach einem kleinen Mittagessen ging es dann auf dem Hwy-260 in die Berge der White Mountains. Die darunterliegenden Lavafelder brechen immer wieder durch.
Ein kurzer Abstecher (AZ-373) erfolgte nach dem Erholungsort Greer mit Cabin Resort , einem RV-Park und auch einem einfachen Campground.
Die Straße steigt bis über die Baumgrenze an bis auf 9200 ft mit Blick zu dem Sunrise Ski –Gebiet (operated by the White Mountains Apache Tribe) , die weißen Abfahrten warten noch auf den Frühling. Auch entlang unserer Straße liegt zwischen den Bäumen noch Schnee.
Dann fahren wir durch die Fort Apache Indian Reservation über Mc Nary , das uns durch den vielen Müll entlang der Straße enttäuscht, gelegentliche Sammler, die wir entlang der Straße sehen, werden ihm wohl nicht Herr. Über das Tribal Casino Hon-Dah und Pinetop-Lakeside mit vielen Cabins kommen wir nach Show-Low (Höhe 6300 ft)
Um ca 16 Uhr sind wir bei bewölktem Himmel in der sehr sauberen Fool Hollow Lake Recreation Area und erhalten für 33 USD eine W/E-Site in der Rocky Duck Loop (2 Loops mit E/W, 2 Loops mit FHU, 3 kleine Loops ohne Anschlüsse –mehrere Loops sind noch geschlossen. Wir rumpeln über breite Stoßkanten zu unserer Site - warum kann man die nicht mit etwas Teer ausgießen ?
Kein WIFI, kein Netz für unsere AT&T-Karte --- Dusche und WC sind sehr sauber
Am Abend machen wir noch einen Spaziergang entlang des Reservoirs und unterhalten uns mit einer älteren Dame (Pam), die nach 17 Jahren in Pagosa Springs CO wieder an ihren Heimatort Show-Low AZ zurückgekommen ist und bewundern ihren Unternehmungsgeist zum erneuten Neuanfang in bescheidenen Verhältnissen.
Hallo zusammen,
bitte entschuldigt die lange Verzögerung des Berichtes. Ich hatte einen Teil meines schon in Word geschriebenen Textes gelöscht und dann einfach die Lust und den Spaß daran verloren, ihn ein zweites Mal zu schreiben -- ich sag´s mal ganz ehrlich.
Ich hoffe, der Bericht gefällt weiterhin -- die Blumen in der Wüste sind nämlich nicht häufig so schön. Und so lange ist die Fahrt ja auch noch nicht her.
Herzliche Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Bernhard,
habe gerade gesehen, dass dein Bericht doch noch weiter geht.
Das freut mich sehr, denn so lerne ich neue Gegenden und Orte kennen, an denen wir (aus Zeit- oder Streckengründen) auf unserer Reise nicht vorbei kamen. Da wir solche Orte wie z.B. das Casa Malpais auch gerne besuchen, konnte ich durch deine genauen Beschreibungen und die schönen Bilder gut teilhaben.
Herzlichen Dank und
viele Grüsse, Irma
2012 Südwesten 2015 Yellowstone/Badlands/RMNP Herbstfahrer's Reiseberichte
Hall Irma,
ja, was man verspricht, sollte man auch halten :-) -- ich werde die restlichen Tage jetzt noch einstellen -- mit etwas zeitlichem Abstand, damit ich niemenden beim Lesen überfordere :-)
Schön, dass du dich noch erinnert hast !:-)
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)