Tag 18 - 30.03.2017 – Donnerstag: Chiricahua National Monument -- Fort Bowie -- Rockhound State Park
Frühstück im Freien bei knapp über Null Grad mit Anorak.
09:30 Abfahrt
Wir besuchen noch in der Nähe der Faraway Ranch den Friedhof der Familie Erickson.
Neil und Emma Erickson (sie starb erst 1950 mit 96 Jahren !) stammten aus Schweden und bauten in den späten 1800er -Jahren nach der Kapitulation Geronimos und seiner Chirichua Apachen hier eine Homestead auf. Eine ihrer Töchter, Hildegard, übernahm die Ranch als "Lady Boss of Faraway Ranch". Sie heiratete 1923 Ed Riggs (1. Ranger im National Monument) und gemeinsam betrieben sie die Faraway Ranch als Guest Ranch. Auf ihre Empfehlung wurde bereits 1924 die Region als National Monument anerkannt.
Wir fahren wenige Meilen auf dem Hwy-186 nach Norden und entscheiden nach eigener Inspektion die direkte Strecke zum Fort Bowie zu fahren, da recht guter Gravel und breite Strecke – anstelle des Umwegs über Winslow
Fort Bowie Ankunft am Parkplatz um 12:15 Uhr
Kurz etwas zur Geschichte des Fort Bowie, die dem Besucher hier sehr anschaulich auf den Tafeln längs des Wegs nahe gebracht wird.
https://www.legendsofamerica.com/na-indianwarbattles-1.html
https://www.legendsofamerica.com/az-fortbowie/
Erste Nutzung des Apache Pass 1849 im Rahmen des kalifornischen Gold Rushs – von 1858 bis 1861 führte die Strecke der Butterfiel Overland Mail über diese Strecke wegen des Wasssers der auch über den Sommer vorhandenen Apache Spring.
1861: Bascom Affair : ungerechtfertigte Beschuldigung von Cochise als Verantwortlicher für einen Überfall mit Kindesraub durch eine andere Apachen Band. Daraus entwickelten sich langdauernde kriegerische Auseinandersetzungen mit Cochise bis zum Friedensschluss 1872 und Einrichtung eines Reservats (Leitung Thomas Jeffords = Freund von Cochise).
Der Tod von Cochise 1874 führte durch Nichtakzeptanz dieses Reservates durch junge Krieger der Apachen unter Geronimo zu weiteren Kämpfen bis zur endgültign Aufgabe von Geronimo 1886
Apache War = längster Krieg der US-Regierung ( 25 Jahre !!)
Garnison von Fort Bowie endgültig verlassen 1894 -- Historic Site seit 1972
Wanderung (ab 12:30 Uhr -- Rundweg 3,6 Meilen) hoch zum Fort Bowie: durch abwechslungsreiche Wüstenlandschaft, Agaven, vorbei an Station der Butterfield Overland Mail, dem alten Friedhof (inkl. Grab von Little Robe, dem Sohn von Geronimo, gestorben 10.09.1885) , Ruinen der Indian Agency aus der Zeit 1875/76 (Thomas Jeffords = Freund von Cochise) --- Apache Spring.
Erste Erkundungen für die Railroad
Station und Spuren der Butterfield Overland Mail
Friedhof mit dem Grab von Geronimos Sohn Little Robe
Geschichte und Reste der Indian Agency
Apache Spring - der Grund des Streites um die Herrschaft über das Gebiet
Auf dem Weg Treffen mit einem - wie sich im Gespräch herausstellt -- Berufskollegen und seiner Frau an seinem 75. Geburtstag: er war im Alter von 7 Jahren mit seinen Eltern nach USA ausgewandert und hatte mindestens 25 Jahre kein Deutsch mehr gesprochen -- aber in seinem immer noch flüssigen Deutsch war der Kölner Ursprung doch noch für mich herauszuhören. Wir hatten ein sehr nettes und engagiertes Gespräch als "Geburtstagsgeschenk". Vielleicht treffen wir uns mal in Deutschland !
Wir erreichen die Ranger Station mit freundlicher weiblicher Besatzung und vielen Exponaten und Bildern.
Visitor Center
Anschließend Rundgang zu den Ruinen -- vieles ist von dem großen Fort seit der Aufgabe 1894 nicht übrig geblieben
Ruinen der Cavalry Barracks
Rückkehr am Auto um 15:30 -- Abfahrt 16 Uhr nach Erfrischung
Blick zum Parkplatz auf dem Rückweg
Gute ½ Stunde Fahrt bis Bowie (davon 20 Min. Gravel) durch Anpflanzungen von Nüssen.
Dann Auffahrt-Rampe zur I-10 gesperrt, desw. 14 Meilen parallel über Olga Road bis San Simon, rechts I-10, links die Bahnlinie
Dann auf I-10 Richtung Osten nach New Mexico hinein (17:35 Uhr) – Sonnenuntergang – Dämmerung -- im Westen Wand eines Sandsturmes mit sehr diffusem Licht.
Bei Abfahrt nach Deming von der I-10 ist es schon dunkel !!
Durch die Stadt auf NM-11 zur NM-141 Richtung Osten bis zur Stirrup Rd. NM-143 zum Campground im Rockhound State Park --- dank "Here we go"-App und Google Maps zusätzlich zum schwächelnden Garmin auch im Dunkeln zu finden, auch wenn es sich hinzog -- nachts ist es immer weiter als man denkt.
Am VC finden wir schon alles dunkel -- das Host-Ehepaar kommt uns mit seinem Kart entgegen und sie bringen uns zur Site, weisen uns mit Taschenlampe exakt für den Anschluss und ohne Schaden ein --
Als wir andocken ist es auf unseren Uhren 19:30 Uhr, in New Mexico bereits 20:30 Uhr – wir sind die Letzten, die sie erwartet haben !!
Site 15 – ganz oben // Water/Elecric -- Netzabdeckung vorhanden
Es werden noch ein paar Emails nach dem Essen geschrieben, dann geht´s nach dem lanegn Tag ins Bett.
Hi Bernhard,
da habt ihr ja jede Menge an diesem Tag gesehen und erlebt. Vielen Dank für die schöne Bilder und den sehr informativen Bericht (25 Jahre Krieg hätte ich so auch nicht vermutet!).
Bei Dunkelheit fahren macht in den Staates wirklich keinen Spaß. Gut, dass ihr sicher angekommen seid.
Jetzt werde ich mal die letzten Tag deines Berichtes lesen, ich glaube ich habe ein paar Tage verpasst
.
LG Mike
Liebe Grüße, Mike
Experience!
Scout Womo-Abenteuer.de
Hi Mike,
du kommst nicht umhin, dich in diesem Gebiet mit der Thematik der Indianerkriege zu beschäftigen -- das ist das Mindeste, was man als aktueller Besucher für die indigenen Völker tun kann: die Erinnerung wach halten. Das Rad der Zeit können wir Jetzigen nicht mehr zurückdrehen. Und das , was wir hier erfahren, ist nur ein kleiner Teil dessen, was diesen Menschen angetan wurde.
Wenn es dich interessiert: https://www.legendsofamerica.com/indian-wars/
When a white army battles Indians and wins, it is called a great victory, but if they lose it is called a massacre.
– Chiksika, Shawnee
Nächtliche Fahrt: Es waren zum Glück nur die letzten Meilen ab Deming -- wie du sicher weißt, ist der "Landeanflug" meist am schwierigsten. Mit der Kombination der GPS-Gerätschaften habe ich mich dann auch sicher gefühlt.
Bei der Abfahrt vom CG am übernächsten Tag sah im Hellen alles ganz easy und übersichtlich aus !!
Das geht mir ähnlich , auch bei deinem RB -- leider ! Man schafft es kaum noch bei dieser Fülle an RB´s -- und alle haben sich soviel Mühe gegeben !!!!
Dir alles Gute
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Bernhard,
fast der gleiche Ablauf wie bei uns ein Jahr zuvor. Ich hatte mir vom Fort nicht so viel versprochen, aber wir haben es nicht bereut hier anzuhalten. Es sind ja nur wenige Mauerreste zu sehen, mit den informativen kleinen Hinweisschildern mit Zeichnung / Foto, wie es mal ausgesehen hat, konnten wir uns den ganzen Komplex gut vorstellen. Schönes VC und liebevoll eingerichtet. Ihr hat den Rückweg nicht über den Bergkamm direkt hinter den VC gewählt?
Liebe Grüße
Matthias
Scout Womo-Abenteuer.de
Südwesten USA in 5 Wochen Herbst 2014
Hi Matthias,
nein , den Hügel haben wir (trotz Deiner und anderer Empfehlung) uns gespart - sonst wären wir noch später auf dem Rockhound CG angekommen - war eh dann schon dunkel , auch dank "verlorener" Stunde wg. der Zeitumstellung.
Die "Rappeltour" war es unbedingt wert !
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)