Unsere Route heute: Nur ein kleiner Hüpfer vom Mirror Lake zum Devil's Lake
Die Wäsche ist am Morgen nicht trocken, obwohl die Nacht so warm war. Und an den Grashalmen hängen Tautropfen. Zu schwül! Wir wissen, dass heute der Höhepunkt der Hitzewelle bevorsteht und haben daher beschlossen, den Bewegungsradius klein zu halten. Hier im Mirror Lake CG haben wir sogar bis um 15 Uhr Zeit, die Site zu verlassen. Nach dem Frühstück in der Morgensonne spazieren wir den kurzen Weg über den Campground und durch den Wald zum Badestrand des Mirror Lakes, der eher wie ein aufgestauter Fluss aussieht. Die Badestelle hat zwar einen Sandstrand, doch ringsherum wachsen im Wasser Seerosen und Wasserpflanzen, und es liegt eine etwas muffige Note in der Luft. Das Wasser ist voller grüner Algen und baden mögen wir hier drin nicht, auch da es keine Duschen in direkter Nähe gäbe, um sich wieder sauber zu waschen.
Mirror Lake State Park und die Swimming Area mit kleinem Sandstrand (und algigem Wasser)
An einem Trinkwasserspender füllen sich die Mädchen kühles Wasser in ihre Flaschen und schütten es über sich, ansonsten ist es schon jetzt zu heiß. Als wir zurück sind, sammeln wir die restfeuchte Wäsche ein und machen uns gegen 13 Uhr vom Acker. Die heutige Fahrstrecke ist nicht lang, etwa 15 Meilen bis zum nächsten State Park, in dem wir wieder zwei Nächte eingebucht sind (Wisconsin-Regel, gilt unabhängig vom Wochentag, Minimum 2 Nächte). Auf dem Weg zum Devil’s Lake liegt das Örtchen Baraboo, an sich auch einen Stopp wert laut Reiseführer, aber nicht bei 38°C im Schatten. Als wir auf dem Wal-Mart Parkplatz aus dem RV steigen, erschlägt es uns fast und wir flüchten schnell in den klimatisierten Supermarkt, um Brot und Obst einzukaufen. Das wird dann gleich zum Mittagessen im WoMo verputzt. Anschließend noch 10 min Fahrt und wir sind im, verglichen mit Mirror Lake, wesentlich größere Devil’s Lake State Park, einem der populärsten State Parks von Wisconsin überhaupt. Gleich am Eingang prangt ein riesiges Schild, dazu gibt es ein Nature Center, Visitor Center, und jede Menge Staff im Empfangsbüro. Kontrolliert wird hier wiederum nur das Vorhandensein des Annual SP Passes, nicht aber meine Identität und ob wir eine Campingreservierung haben. (Gleiches war im Mirror Lake; die gebuchte Site ist weder markiert noch muss man irgendetwas selbst zur Markierung anbringen oder im Auto auslegen. Offenbar ist das Motto, wenn sich mal einer beschwert, dass was nicht stimmt, wird nachgeschaut, sonst nicht. Es sei denn, die Ranger machen das im Stillen.) Als erstes liegt der Parkplatz des North Shore vom Devil’s Lake vor uns, und wir suchen uns direkt einen Parkplatz. Der hübsche See hat hier Strandbadcharakter und es ist auch ordentlich voll, am Ufer und im Wasser. Die wenigsten sitzen jedoch am Strand in der Gluthitze, zumal der Sand selbst so heiß ist, dass man so schnell es geht darüber läuft, um im Wasser die Füße wieder zu kühlen. Wobei das keine wirklich zutreffende Beschreibung ist, denn das Wasser ist auch ziemlich warm. Wir verlassen es die nächsten zweieinhalb Stunden praktisch nicht. Da der See sehr lange so flach ist, dass man drin stehen kann, verteilen sich die Menschen im Wasser ganz gut. Wir planschen, tauchen, und spielen in den Wellen, die der kräftige Südwind gegen das Ufer schiebt. Mit der Zeit wird es leerer im Wasser, und am Ende unserer Badezeit gegen 18 Uhr kreisen ähnlich viele Turkey Vultures am Himmel wie noch Menschen im Wasser sind.
Devil's Lake State Park, North Shore
Am WoMo gibt es direkt noch ein Eis aus dem Eisschrank, dann fahren wir noch fünf Minuten bis zum Quartzite Campground. Nach zwei Tagen mit Strom hatte ich hier eine Site ohne Strom gebucht. Im Rückblick nur die zweitbeste Idee. Unser Stellplatz liegt ziemlich am Hang und wir bekommen es auch mit allen Ausgleichsplatten nicht hin, der Waage wirklich nahe zu kommen. Dafür hat man hier am oberen Ende des Campgrounds einen schönen Blick auf den Platz mit dem Charakter einer großen Lichtung im Wald, in dem die Sites großzügig verteilt liegen. Wir haben ja noch das Holz übrig und machen ein Feuer, auch wenn das bei der Hitze nicht die allerweiseste Maßnahme ist. Aber wir haben Lust auf Kartoffeln aus dem Feuer mit Quark, dazu gibt’s noch Burger, Maiskolben (die sind hier abgrundtief lecker) und Knobibrot. Das klappt alles prima, doch die Hitze mag nicht weichen.
Quartzite Campground im Devil's Lake SP und ein Grillfeuer
Alle gehen nochmal duschen, diese sind hier sauber und halbwegs modern, nur leider ohne Temperaturregler und das Wasser viel zu warm. Das WoMo glüht, im Inneren sind es noch über 30 Grad und schwülwarm, und das Schlafen wird zur Tortur: man liegt mit dem Minimum bekleidet auf seinem Betttuch und schwitzt beim bloßen Nichtstun. Das wird unsere Härteprüfung heute Nacht.