Route heute: Tagestrip von unserer Basis in Vernon Hills nach Kenosha und zurück
Heute haben wir ja noch einen Bonustag mit dem WoMo und wollen es für einen Daytrip nach Kenosha nutzen. Eine Alternative wäre der von unseren Locals empfohlene Fort Sheridan Beach gewesen, aber es ist bedeckt und nicht soo warm, dass man direkt ins Wasser möchte. Kenosha ist ein Städtchen am See mit Strand, neu gestaltetem Hafenviertel, dazu Museen, es sollte für alle etwas dabei sein. Und ganz wichtig: dort gibt es einen Betrieb, bei dem ich die Gasflasche auffüllen lassen kann, mit guten Rezensionen. Solche gibt es gar nicht so häufig. Nachdem wir einiges noch aus dem WoMo geräumt haben, geht es kurz vor 12 Uhr los. 30 Meilen und 45 min weiter sind wir mit dem letzten Tropfen Benzin (und Warnlämpchen) in Kenosha angekommen. Ich hatte gestern auf der Fahrt nach Vernon Hills bemerkt, dass die Benzinpreise von der Peripherie in Richtung Chicago fast mit jeder Meile gestiegen waren (von $3,50/gal in der Provinz bis zu §4,20 in Vernon Hills!), daher war es mein Plan, heute zum finalen Auftanken wieder ein Stück weiter raus zu fahren (und sogar in einen anderen Bundesstaat, von Illinois zurück nach Wisconsin). In Kenosha halten wir zunächst auf der kleinen Insel Simmons Island, wo es einen Strand und Restrooms gibt. Meine Family steigt aus und ich kümmere mich ums Propan- und Benzin-Tanken. Van’s Gas Service macht das anstandslos und augenblicklich, und für 6,5 Gallonen Propan darf ich knapp 25$ bezahlen. Danach noch Benzin (hier $3,72 – immerhin) und zurück zum Strand, wo die Familie gerade fertig ist mit Füßebaden. Fürs WoMo ist der kostenlose Parkplatz groß genug. Es ist immer noch zugezogen und wir haben alle Riesenhunger, also marschieren wir mit Buggy über die Brücke in die Stadt und suchen uns ein Lokal. Ganz am Ende der Restaurantmeile klappt das mit dem schlichten „Olive Tree“ Family Restaurant. Sandwiches, Burger, Pommes, jeder findet etwas. Anschließend reißt es auf und wir gehen zum See und dem neu gestalteten Viertel „Harborview“ mit Wohnhäusern, Marina, Museen, Waterfront Walk und zwei Splash Pools. Als erstes besuchen wir aber noch das wunderbare Kenosha Public Museum direkt hier im Viertel.
Erste Eindrücke aus Kenosha, zentrale Straße: (noch) kein Hingucker
Im Harborview Viertel und vor dem Public Museum
Neue, schöne Ausstellungsräume, eine tolle View auf den See, und sogar freier Eintritt. Drei spannende Bereiche befinden sich Imi Museum: Die permanente Hauptausstellung mit einer erdgeschichtlichen Reise zu den Lebewesen ihrer (Ur-)Zeit, gut gemachten Infotafeln und Displays, umrahmt die besondere Attraktion des Museums, das hier in der Nähe ausgegrabene und in Lebensgröße ausgestellte Mammut(skelett). Daneben geht es um die Zivilisationgeschichte von Wisconsin, von den sesshaft werdenden Indigenen bis zum Handel mit den Europäern. Schön angelegt, hochwertig und künstlerisch gestaltet, interessant beschrieben. Auch den Kindern gefällt’s hier bestens. Ein Stockwerk darüber stehen ausgestopfte repräsentative Tiere für die sechs Klimazonen der Erde, sowie ein Kuriositätenkabinett von seltsamen Lebewesen, welche die Wissenschaft inspiriert haben. Taavi rennt zwischen den verschiedenen Tieren herum und findet das alles spannend. Als Letztes zeigt das Museum noch eine Fotoausstellung von National Geographic über Plastic Pollution in der Welt. Prämierte Fotos, sehr eindrücklich und zum Teil erschreckend, sehenswert.
Anschauliche Ausstellung zur Evolutions- und Siedlungsgeschichte in Wisconsin mit schön gestalteten Erklärtafeln
Das berühmteste Ausstellungsstück: das in der Nähe ausgegrabene Mammut
Aus dem ersten Stock des Public Museums wunderbarer Blick Richtung Lake Michigan
Ausstellungsraum zu den Klimazonen der Welt mit repräsentativen Bewohnern
Das wissenschaftliche "Kuriositätenkabinett" (Lebewesen in seltsamen Formen) und ein Beispiel aus der bedrückenden Fotoausstellung zu "Müll" auf der Welt
Nach anderthalb Stunden verlassen wir dieses echt gelungene Museum und laufen gemütlich den kompletten Waterfront Walk in Harborview unter nun strahlend blauem Himmel. Die Marina zu Beginn der Runde leuchtet in der Sonne und der rote Leuchtturm an der Spitze tut es auch, es ist ein toller Weg. Er ist recht lang, aber mit Buggy ist es machbar, und um 18 Uhr erreichen wir wieder unser WoMo, um die Heimfahrt nach Vernon Hills zu beginnen.
Das Cable Car fährt ins Harborview Viertel. Rechts der kleine der beiden Splash Pools an der Marina.
Marina von Kenosha
Größerer Splash Pool und Uferpromenade
Ein Butterfly vor den Booten 
- Rechts: an der Stirnseite des Viertels, direkt am Michigansee
Via Leuchtturm die Uferpromenade zurück zum Parkplatz auf Simmons Island
Nach einem schönen Dinner mit unsere gesamten Gast(geber)familie beschäftigen wir uns den Abend lang noch mit WoMo ausräumen und putzen. Die Tatsache, dass wir die Reinigung hier vor dem Haus (mit Staubsauger, Wischer usw) anstatt, wie sonst, auf einem Campingplatz machen können, hilft uns natürlich sehr, das Ding wirklich gründlich sauber zu bekommen. Als Letztes „dumpe“ in den Inhalt der Tanks noch in einen Eimer (und dann ins Klo), und um 22 Uhr ist auch diese Etappe geschafft.