26. Tag Atlin Lake Road und ein fantastischer Nachmittag auf dem Marsh Lake Campgorund

14.07.2017

Die Sonne lachte vom Himmel, aber es war noch hundskalt. Nach dem Frühstück machten wir uns abfahrbereit und es ging Richtung Atlin Lake. Wir wollten uns heute einfach treiben lassen.

Zuerst ging es den Alaska-Highway in südlicher Richtung. Kurz hinter Jakes Corner bogen wir ab, um wenig später in die Atlin Road abzubiegen. Die Landschaft war wunderschön.

Uns gefiel es sehr gut und wir überlegten uns, dass wir auch hier in der Gegend übernachten könnten. Wir schauten in der Milepost und entschieden uns für den Snafu Lake Campground.

Als wir am Campground ankamen, erfolgte die übliche Erkundungsfahrt über das Gelände. Wir waren schockiert. Der Platz war nahezu voll und überall wurden wir misstrauisch beäugt. Zumindest kam es uns beiden so vor. Nein, hier wollten wir nicht bleiben. Wir fühlten uns total unwohl und wollten nur schnell weg. Wir entschieden, dass wir zurück zum Marsh Lake Campground fahren. An diesem Campground sind wir morgens vorbeigefahren.

So machten wir uns auf den Rückweg. Da das Wochenende direkt vor der Tür stand, wollten wir möglichst früh am Campground sein.

Gegen 12.00 Uhr erreichten wir den Campground. Dieser war schon sehr gut gefüllt, aber nach einer Erkundungsfahrt entschieden wir uns für die wunderschöne Site 12 mit Seeblick. Wir waren gerade dabei unsere Stühlchen auszuladen, da kamen zwei ältere Ladies vorbei, grüßten freundlich und wünschten uns einen schönen sonnigen Tag. Das ist nett. So gehört sich das. Hier fühlten wir uns wohl.

Die Temperaturen waren zwischenzeitlich nahezu sommerlich und in kurzen Hosen verbrachten wir den Nachmittag draußen in der Sonne. Es war einfach herrlich. Wir genossen den Seeblick und das faule Nichtstun. In den frühen Abendstunden feuerten wir und bereiteten ein letztes Mal das Essen auf dem offenen Feuer zu (Resteessen).

Nach dem Abendessen legten wir alle Lebensmittel, die wir nicht mehr benötigten auf den Küchentisch. Himmel, was für eine Menge. Wir hatten schon vorher darüber gesprochen, dass wir hier auf den Campground eine Familie ansprechen wollten, ob sie Interesse an den Sachen hatten.

Wir freuen uns natürlich auch immer über das Reste-Regal bei Fraserway. Aber ehrlich, wir alle können uns diesen Urlaub leisten und damit sind wir schon deutlich besser gestellt als viele Familien in Nordamerika. Wir entschieden uns für eine Frau mit einem Jungen im Alter von ca. 6 Jahren und ihren Eltern. Wir stiefelten erst einmal so hinüber, stellten uns vor und erzählten ihnen von den Lebensmitteln und unserem nahen Abflug. Ehrlich, wer einmal diese Augen sieht, dem wird ganz warm ums Herz. Die „Oma“ kam mit zu uns und hat sich alles angesehen. Sie konnte überhaupt nicht glauben, dass wir das alles abgeben wollten. Wir erklärten nochmals, dass wir diese Sachen nicht mit nach Deutschland mitnehmen können. Sie war so unendlich dankbar für all die Sachen und gemeinsam brachten wir alles auf ihre Site. Wir haben uns dann noch lange unterhalten. Glücklich und zufrieden stapften wir dann wieder hinüber zu unserer Site.

Den restlichen Abend verbrachten wir draußen – genossen die Aussicht und grillten ein letztes Mal Marshmallows.

Liebe Grüße

Katja