Livingston ist eine süße Stadt, genau das richtige Maß an Zivilisation nach unserem Abenteuer.
Wir müssen sowieso einkaufen, das machen wir bei Albertsons, die haben auch immer gutes Wifi, und auf dem Parkplatz ist auch ein Kaffeehäuschen, so wie wir das mögen.
Die charmante Altstadt sieht trotz des instabilen Wetters wirklich lebenswert aus.
Wir besuchen das Depot Museum im sehr schönen ehemaligen Bahnhof Livingston und erfahren viel über die Stadt und ihre Geschichte, denn Livingston war einst der Bahnhof der Northern Pacific Railway, wo man ausgestiegen ist, um zum Yellowstone zu gelangen, und ohne den Nationalpark und den Eisenbahnbau hätte es die Stadt nicht gegeben. Und andersrum ohne die Stadt erstmal auch keinen Zugang zu Park. Wir sind jetzt nur normal und nicht übermäßig an Eisenbahnen interessiert, aber die Eisenbahngeschichte in Amerika als Erschließungsgeschichte der neuen Welt ist schon spannend, und es ist ein niedliches kleines Museum zur Stadtgeschichte.
In Livingston sieht man schon noch Spuren der ursprünglichen Geschichte, mit annoncierten Yellowstone-Transfer und Hotels.
Das Städtchen hat Flair, und es gibt nette Läden und Cafés. Als wir da sind, gibt es gerade ein Oldtimertreffen in der Stadt und wir bewundern die Chevys.
Anschließend fahren wir zum Pine Creek CG, da führt eine asphaltierte, aber einspurige Straße mit tollem Ausblick hin, die Nick aber trotz überraschend viel Gegenverkehr und quietschender Beifahrerin souverän meistert.
Ein schöner Campground, sehr beliebt bei den Locals. Die sind sich nicht immer ganz sicher, ob sie eigentlich cool finden, dass wir den schönen Campground gefunden haben, aber alle sind nett, wenn auch nicht immer total aufgeschlossen. Sie sind eben Bewahrer. Montana ist besonders. „It’s a good place to come from“ wird mir kryptisch erklärt. „Born and Raised in Montana“ ist in Montana ein wichtiger und immer wieder betonter Status. Eine Zugehörigkeit zu diesem Club ist ziemlich exklusiv.
Der Platz ist jedenfalls genau das richtige nach "dem Abenteuer", und es gibt Nachbarn👍🏻, die aber wirklich weit weg sind, die Sites sind alle sehr groß.
Der Hike zum Wasserfall ist schön, den machen wir am nächsten Tag. Er beginnt direkt am Campground, das finde ich immer super. Hier sind viele Leute mit Hunden unterwegs, die schätzen natürlich die Wege außerhalb des Nationalparks, weil sie hier die Hunde mitnehmen können.
Wir bekommen erzählt, dass hier überall wilder Spargel wachsen soll, aber weil wir von Botanik leider auch nicht mehr Ahnung haben als von Geologie sehen wir leider nie welchen- vielleicht nützt die Info mal irgendeinem zukünftigen Montana-Reisenden 🙂
Wir besuchen Livingston noch ein zweites Mal, hat uns einfach gut gefallen und heute hat keiner Lust zu kochen. Es gibt einen coolen Burgerladen, der aussieht wie der Ur-McDonalds aus den 50ern, wo wir uns auch Ur-McDonalds-aussehende Burger und MilkShakes holen, das war auch witzig. Der Laden ist nicht umsonst so gut besucht, das war lecker und eine wirklich nette Stimmung beim Laden und auch beim Schlangestehen.
Wir bleiben noch eine zweite Nacht am Pine Creek CG.
Diese Station hat uns gut gefallen!
Schöne Grüße, Janina.
Hi Janina,
Livingston kommt direkt mal auf die Merkliste - wir sind (nach deinem Bericht muss ich sagen: leider) nur durchgefahren, bzw. haben nur getankt. Da waren wir wahrscheinlich schon zu sehr auf den Yellowstone fixiert
Cheers
Jonny
_________________________________________________
Reisen ist das Entdecken, das alle Unrecht haben mit dem was Sie über andere Länder denken.
Hi Jonny,
das ist ja auch sehr verständlich, da Yellowstone-fixiert zu sein, mit dem Ziel so nah…
Gräm dich nicht, ist einfach eine nette historische Kleinstadt wo man ein vergnügliches Stündchen plus Kaffeetrinken verbringt, aber ja keine Sensation. An irgendwas fährt man immer zu schnell vorbei.
Liebe Grüße, Janina.