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Tag 16 - Metal Art Sculptures, mexikanische Grenzluft und Autopanne

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JoIn
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Tag 16 - Metal Art Sculptures, mexikanische Grenzluft und Autopanne
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Samstag, 17. September 2022
Gefahrene Meilen: 
238 Meilen
Fazit: 
Planänderungen werden allmählich normal

Samstag, 17.9.

In der Nacht werde ich wieder vom Heulen eines Kojoten wach. Gibt es die hier auch!? Das Heulen wiederholt sich und wird jedesmal lauter. Der kommt näher, und wir stehen hier alleine - auch wenn ich rational weiß, dass gar nichts passieren kann, ist es trotzdem wieder ein bisschen unheimlich. Irgendwann ist aber Ruhe, und ich schlafe wieder ein.

Am Morgen stellen wir fest, dass wir die einzigen auf dem CG geblieben sind. Wir nutzen wir die CG-Duschen (ziemlich viele Insekten da drin, tot und lebendig; wohl lange nicht saubergemacht, aber die Saison hat ja noch gar nicht angefangen…). Beim anschließenden Frühstück sind sie schon wieder da, die lästigen Ohrenkriecherfliegen.

Dann fahren wir ab, zum südlichen Teil der Galeta Meadows Metal Sculptures. Erstmal halten wir am Christmas Circle, dort steht die Kutsche mit Pferden.

   

Dann geht es weiter entlang der Borrego Springs Road. Hier sind die Figuren teilweise noch viel weiter von der Straße entfernt als gestern. Eine Zufahrt mit Womo ist definitiv nicht möglich, selbst ein normaler PKW hätte Schwierigkeiten, High Clearance dringend empfohlen. Aber… wir sind ja Hiking-erprobt, auch bei Hitze. Schuhe geschnürt, Kamera bereit, Wasserflasche in die Hand, und los. Meine persönlichen Highlights sind der Bald Eagle mit den Jungen und vor allem aber die Dinosaurier. Die liegen am weitesten von der Straße entfernt, schwer zu erreichen, zu Fuß sicher 15 min bergauf. Und das bei schon wieder knalliger Sonne. Der Weg hat sich aber sowas von gelohnt! Man fühlt sich tatsächlich wie in „Jurassic Park“; die wirken so lebendig!

   

   

Einer versteckt sich hinter einem Strauch und beobachtet die anderen, 2 kämpfen, eine Mutter bewacht die Eier im Nest… fantastisch! Mein Mann entwickelt wieder Jagdfieber, will auf jeden Fall alle finden und bloß nicht eines übersehen. Deshalb sind wir 2 Stunden in der Hitze unterwegs und erst um 11:30Uhr wieder zurück am Womo. Fazit: auch zu Fuß alles möglich, wenn auch anstrengend. Wir fanden es wirklich beeindruckend.

Wieder mal überlegen wir, wie die weitere Routenplanung aussieht. Unserer Route immer noch einen Tag voraus waren ursprünglich mal die Imperial Sand Dunes vorgesehen, aber wegen der Hitze haben wir wenig Lust auf boondocking. Also wieder Planänderung: erstmal nach Yuma, ein bisschen mexikanische Luft schnuppern, dann dort entscheiden, ob wir bleiben, oder am Colorado weiter nach Norden fahren. So spontan wie auf dieser Reise waren wir noch nie unterwegs, ich wundere mich, wie gelassen mich das läßt.

der Grenzzaun, dahinter Mexiko

   

Erst fahren wir durch die Algodones, wieder so eine Katastrophen-Straße, wir hoppeln regelrecht über den Asphalt. Entlang der mexikanischen Grenze ist der Grenzzaun von weitem und über viele Meilen zu sehen, beeindruckend und bedrückend. Calexiko finden wir nicht besonders attraktiv und fahren direkt weiter Richtung Yuma. Auf der Interstate 8 ist das Fahren recht langweilig, ich schreibe Tagebuch und döse so halb ein. Plötzlich ist ein ohrenbetäubendes Quietschen und Kreischen zu hören. Wir sind zu Tode erschrocken, ich brülle: “Anhalten!“, mein Mann fährt schon auf den Seitenstreifen der Interstate. Als wir zum Stehen kommen, hört das Geräusch auf. Tja. Was nun?! Erst der Blick unter das Womo offenbart das Dilemma: am Unterboden hat sich ein langes Metallblech halb gelöst und schleift nun mit der Vorderkante über den Asphalt. Was es genau ist, wissen wir nicht. Mein Mann vermutet, ein Hitzeschutzblech, vielleicht als Schutz für den Gastank? Wir stehen ratlos an der Interstate und überlegen, was wir tun sollen. Wir versuchen, telefonisch Jessica und Tobias zu erreichen. Weil erstmal keiner rangeht, fahren wir im Schneckentempo auf dem Standstreifen bis zur nächsten Ausfahrt, glücklicherweise ist die ganz nah. Auf dem Highway stehen bleiben wollen wir nicht. Das Schleifgeräusch ist wieder da, jetzt wissen wir ja, wo es herkommt. In der Ausfahrt rumpelt es kurz, dann hört der Krach auf. Das Teil muss sich gelöst haben. Wir fahren auf einen Hotelparkplatz und schauen unter das Womo: ja, es ist weg. Mein Telefon klingelt, Jessica ist dran. Wir erklären unser Problem. Tobias hört sich die technischen Details an; wir schicken auch noch ein Foto vom Unterboden und von dem Teil, nachdem wir es gefunden haben.

Beide meinen, wir können beruhigt weiterfahren, es handelt sich wohl nur um ein Schutzblech. Wir nehmen das verlorene Blechteil mit und fahren mit einem etwas mulmigen Gefühl weiter. Für Yuma ist nun irgendwie die Luft raus. Immerhin tanken wir dort richtig billig ($3,39) und beschließen dann aber weiterzufahren. Ein Blick ins Internet, was liegt auf der Strecke? Ich rufe am Hidden Beaches CG in Blythe am Colorado an. Auf mein Nachfragen können sie uns sogar eine Riverfront Site anbieten, klasse! Es ist die letzte, die normalerweise als Ausweichplatz frei bleibt, direkt gegenüber dem Office. Weil aber Samstag Abend ist und keine weiteren Reservierungen erwartet werden, bekommen wir die schöne Site, zu der ein kleiner „Balkon“ direkt über dem Fluss gehört. Was für eine Premium-Aussicht! Zwar könnte die Tisch-Bank-Kombi mal einen neuen Anstrich vertragen. Ausserdem stehen wir zwischen riesigen amerikanischen Dauercamper-Trailern. Aber das ist nicht wirklich störend, als wir abends den Sonnenuntergang über dem Colorado genießen, mit unserem Grill und einem leckeren Kaltgetränk. Es gibt ein butterzartes Filetsteak – und der Tag klingt nach all der Aufregung einfach wunderbar aus.

unser Stellplatz, Riverfront

   

 

LG, eure Inga

suru
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Beigetreten: 05.03.2011 - 20:13
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RE: Tag 16 - Metal Art Sculptures, mexikanische Grenzluft und Au

Liebe Inga,

was für eine Aufregung nachdem der Tag so toll angefangen hatte! Zum Glück endet der Tag dann wieder traumhaft, da konntet ihr ja sogar im Colorado schwimmen gehen.

 

Liebe Grüße

Susanne
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George
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Beigetreten: 05.04.2015 - 15:26
Beiträge: 46
RE: Tag 16 - Metal Art Sculptures, mexikanische Grenzluft und Au

Hi Inga,

klasse Bilder von den Metal Sculptures. Wir freuen uns auch schon darauf sie zu entdecken.

Was das Blech betrifft.....irgend etwas geht wahrscheinlich immer kaputt. Der Schreck war sicher gross.
Zum Glück habt ihr noch einen tollen CG bekommen, und das Steak schmeckt bei so einem Panorama sicher auch doppelt gut.

Beste Grüße, Andreas

JoIn
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Beigetreten: 12.01.2013 - 11:20
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RE: Tag 16 - Metal Art Sculptures, mexikanische Grenzluft und Au

Liebe Susanne und Andreas,

ja, mitten auf der Interstate muss man so eine Panne wirklich nicht haben. Glück im Unglück: die nächste Ausfahrt war in Sichtweite (und das ist ja nun in den USA alles andere als selbstverständlich), und offenbar war das Blech verzichtbar. Allerdings blieb ein mulmiges Gefühl beim Fahren, bis wir zurück in Las Vegas waren. Irgendeine (wichtige?) Funktion wird es gehabt haben, sonst wäre es ja gar nicht vorhanden.

Und das Tagesende hat uns tatsächlich versöhnt, einfach herrlich, dort am Colorado!

LG Inga

SusanW
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Beigetreten: 15.02.2019 - 10:45
Beiträge: 582
RE: Tag 16 - Metal Art Sculptures, mexikanische Grenzluft und Au

Moin Inga,

puh, was für ein Schreck... Auf der I8 möchte ich auch äußerst ungern anhalten müssen, gut, dass eine Ausfahrt in Sicht war.

Der Campingplatz schaut sehr nett aus, den merk ich mir mal, da wir in der Gegend auch Zwischenstation machen werden.

Liebe Grüße Susan

eagle eye
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Beigetreten: 05.02.2013 - 15:06
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RE: Tag 16 - Metal Art Sculptures, mexikanische Grenzluft und Au

Hi Inga,

ach du Schreck. Zum Glück kommt so etwas nicht öfters vor und ihr konntet eure Reise fortsetzten, nachdem das Blech ab war. Ich drücke die daumen, dass das fehlende Schutzblech nicht zu Folgeschäden führt....

Liebe Grüße, Mike

 

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