Tag 18: mit der Fähre ins gelobte Land

Sa. 26.9.2015

Juhu, endlich scheint das Wetter besser zu werden.. Wird auch mal Zeit!

Nach dem Frühstück geht`s mit dem Camper durch die Stadt bis zur Fähre.  Wir sind früh dran und können das Womo noch nicht am Hafen stehen lassen.

Also parken wir um die Ecke und entscheiden uns dann nochmal runter zum Fisherman`s Wharf zu gehen. In einem kleinen Cafe oberhalb des Wharf setzen wir uns in die Sonne und trinken gemütlich einen Cappucino bevor wir runter gehen und ein wenig den Seehunden zusehen.

Mittlerweile ist es 10 Uhr und wir dürfen auf den Parkplatz des Fährhafens. Noch ist nichts los und wir stehen in der ersten Reihe. Hier warten wollen wir nicht, also gehen wir nochmal ein wenig durch Victoria bummeln. Jetzt bei Sonnenschein sieht die Stadt gleich nochmals freundlicher aus und es macht noch mehr Spaß als gestern hier herum zu schlendern.

Etwas abgelegen in einer Seitenstraße entdecken wir Ferris, ein nettes kleines Lokal. Keine Touristen hier, nur Einheimische soweit wir das überblicken können. Wir sitzen in der Nähe des Eingangs und während wir auf unser Essen warten wird die Schlange vor dem Eingang immer länger. Das muß hier wohl so etwas wie ein Geheimtipp sein, wir sind gespannt. Und wir werden nicht enttäuscht. Hier gibt`s die besten Muscheln die ich je gegessen habe und auch Jörgs Lachs ist einfach sensationell. Wir sind hin und weg von dem guten Essen.

Allerdings haben die Kanadier hier die Ruhe weg. Alles dauert ewig und so langsam bekommen wir doch etwas Stress, da wir ja noch durch die halbe Stadt  müssen um rechtzeitig zur Fähre zu kommen. Leider müssen wir dann auch so unhöflich sein und während des Essens nach der Rechnung verlangen.
Jetzt aber schleunigst zurück zum Hafen, wo wir gerade noch rechtzeitig eintreffen als der Zoll mit seinem Durchgang beginnt.

Eine sehr nette Grenzpolizistin begleitet uns nach oben zur Passagierabfertigung, da ich mit meinem Rolli ja nicht durch die normale Immigration unten komme. Nachdem wir unsere Fingerabdrücke abgegeben haben und die Fotos gemacht sind verläßt mich Jörg um das Womo an Bord zu fahren während ich mit den Fußgängern oben warten muss. Ist schon ein sehr komisches Gefühl, so in der Wartehalle ganz allein, wie abgestellt und ich kann ja nicht so besonders gut Englisch. Ich befürchte dass ich womöglich nicht alles verstehe oder falsch oder was ich machen soll oder wie! Aber die sind ja alle so nett hier und mein bischen Englisch reicht auch allemal.

Ich darf als erstes an Bord und bin für mindestens 15 Minuten der einzige Passagier hier oben. Ist schon ein witziges Gefühl, fast ganz allein auf dem großen Schiff, nur ein paar von der Crew und der Captain sind noch da. Ich steh an der Reeling und mach Bilder während unter mir die Autos langsam im Bauch des Schiffes verschwinden. Die Fahrt verläuft ganz entspannt und auf der US-Seite gibt`s dann wieder das selbe Spiel retour.

In Port Angeles angekommen gehen wir erst mal einkaufen. Wir brauchen dringend frische Lebensmittel, Feuerwasser und Feuerholz. Dann müssen wir uns aber sputen. Wir haben noch ca 40mi bis zum Klahowya Campground zu fahren und würden gerne ankommen bevor es dunkel wird.

Wir erreichen den Campground  gerade noch rechtzeitig bevor es anfängt zu dämmern. Leider sind bereits alle Sites am Sol Duc River belegt und so stellen wir uns auf die DriveThru Site 48. Schade, denn wie wir am nächsten Morgen sehen werden lohnen sich die Plätze am Wasser. Aber seis drum, bei ein paar Bierchen und einem guten Steack am Lagerfeuer lassen wir den Tag ausklingen.

Liebe Grüße, Melle