Tag 20: Ruby Beach, am Strand der Strände

Mo. 28.09.2015

Heute sind wir gleich mal früh raus. Als ich um 7 aufwache ist Jörg nicht da. Beim Blick aus dem Fenster kommt mir das wahre Entzücken. Der Mond steht über dem Meer, fast Vollmond und taucht den Strand in die herrlichsten Pastelltöne. Und dann sehe ich ihn auch draußen stehen und fotografieren. Ich mache uns einen Kaffee und beeile mich auch nach draußen zu kommen. Was für ein schöner Morgen.

Nach einem kurzen Frühstück machen wir uns wieder auf den Weg zum Ruby Beach. Als wir gegen 9 dort eintreffen steht außer uns nur noch ein Auto weit und breit. Wir ziehen uns warm an, da es mal wieder verdammt frisch ist und machen uns dann auf nach unten.

Der Weg zieht sich und ist teilweise doch steiler und anstrengender als gedacht. Dann bekomme ich erst mal einen riesen Schreck als wir unten ankommen und der Weg von dickem Treibholz versperrt wird. Aber wir hieven erst den Rolli und dann mich darüber und kämpfen uns durch den dicken Kies bis vor zum Strand. Nur gut dass wir so früh los sind. Jetzt habe ich noch einigermaßen Kraft. Gestern Abend hätte ich das nie und nimmer geschafft.

Wer mal sehen will wie sich das als Rollifahrerin so anfühlt:

Aber es hat sich ja mal so was von gelohnt! Das ist definitiv der schönste Strand unserer Reise.

Ich düse über den festen Sand und kann mich kaum sattsehen, während Jörg das Stativ aufbaut und wie wild fotografiert.

Große Felsen ragen hier an dieser Stelle aus dem Pazifik und das Wasser spiegelt sich im nassen Sand. Teile des Treibholz sehen aus wie Skulpturen.

Außer uns sind nur noch eine Handvoll andere Besucher hier, wir sind fast alleine und genießen den Ausblick und die Ruhe.

Der Weg nach oben wird dann noch mal anstrengend aber ich bin so glücklich dass ich es kaum merke. Erst als wir wieder im Womo sitzen und weiterfahren überkommt mich die Erschöpfung. Zum Glück geht es jetzt erst mal wieder ein gutes Stück auf dem gleichen Weg wie gestern zurück und ich kann mich ein wenig ausruhen. Vorbei am Hoh Rain Forrest und Forks bis nach Sappho wo wir dann Richtung Juan de Fuca Strait abbiegen.

Bei Clallam Bay machen wir Rast und wollen eigentlich den alten Leuchtturm ansehen, aber den gibt es wohl schon lange nicht mehr. Stattdessen steht hier nur eine Brücke ins nirgendwo.

Immer an der Küste entlang geht es dann zur Salt Creek Recreation Area wo wir heute übenachten wollen. Sicherheitshalber haben wir hier reserviert was aber völlig unnnötig war wie sich herausstellt.

Der Platz ist ziemlich leer. Leider ist die gebuchte Site 63 zwar sehr schön, aber direkt vor unserem Ausgang steht ein Baum, so dass ich mit dem Rolli gar nicht rauskomme. Wir sind dann ein paar Meter weiter auf Platz 67 umgezogen, ohne privaten Erker aber ebenfalls mit sehr gutem Meerblick.

Bevor wir den Tag am Lagerfeuer ausklingen lassen gehen wir noch vor und sehen uns den Bunker (nicht wirklich intereessant) und die bekannte Insel und die Tidepools an. Während ich es mir an der Treppe gemütlich mache und die Abendstimmung geniese schaut Jörg sich unten die Tidepools an und versucht Seesterne zu finden. Leider scheint es hier gerade keine zu geben oder sie haben sich alle gut versteckt. Egal hier ist es auch so einfach schön.

Liebe Grüße, Melle