Tag 15: Wasserfälle, Wandgemälde und ein Märchensee

 Mi  23.09.2015

 
Endlich mal wieder draußen frühstücken. Der Wettergott scheint es heute mal gut mit uns zu meinen. Kein Regen und auch endlich  mal nicht so kalt. Das nützen wir natürlich gleich aus.

Nachdem wir wieder alles verstaut haben und nochmal kurz unten an den Quallicum Falls waren sind wir los zu den nächsten Wasserfällen, den Englishman River Falls kurz hinter Parksville. Das hätten wir uns eigentlich sparen können. Die Fälle sind zwar für mich um einiges leichter zu erreichen, dafür lange nicht so spektakulär wie die von heute morgen.

Irgendwie bekommen wir es fertig in Nanaimo falsch abzubiegen und auf einmal stehen wir an der Wiegestation für die Trucks. Aber wir nehmens mit Humor und wie wir feststellen gehts anderen Campern genauso.

Kaum sind wir wieder auf der richtigen Spur müssen wir die Autobahn auch schon wieder verlassen und weiter nach Chemainus fahren.

Ein nettes Dorf das scheinbar nur vom Tourismus lebt. Selbst zu dieser Jahreszeit sind überall Besucher die die mehr als 40 Murals bewundern. Trotzdem hat es sich einen gewissen Charme bewahrt. Neben den Wandgemälden gibt es viele nett hergerichtete kleine Läden zum Stöbern und bunte Häuser zum bestaunen. Während der Hauptreisezeit möchte ich dennoch nicht hier sein, wahrscheinlich stapeln sich dann die Touristen.

In einem liebevoll hergerichteten Eiskaffe lassen wir uns 2 Frozen Jogurt schmecken und geniesen die Sonne bevor auch wir uns auf den Rundweg machen um möglichst viele der Murals zu sehen und zu fotographieren.

Danach geht`s weiter Richtung Duncan und dann erneut ins Landesinnere. Immer entlang des Cowichan River zum Gordon Bay PP direkt am Lake Cowichan. Dort erwartet uns ein großer Campground der jedoch so gut wie leer ist. Alls wir nach einer Site sehen wollen trifft uns fast der Schlag, 35$ für einen Platz ohne jeglichen Service erscheint uns absolut nicht gerechtfertigt, zumal der Platz teilweise sehr löchrig und überschwemmt ist.

Da es erst kurz nach drei ist beschließen wir weiter zu fahren. Quer rüber über die Pacific Marine Road nach Port Renfrew und dort irgendwo zu bleiben.

Die Straße ist ein echtes Erlebnis und eine der schönsten von Vancouver Island. Auf 55km Länge windet sie sich oft in engen Kurven und mehr als 10 einspurige Brücken machen diese Straße sehr interessant. Jörg hat seine helle Freude und rauscht nur so die Bergstraße hinauf und hinunter. Ich dagegen bin heilfroh als wir endlich kurz vor Port Renfrew wieder unten ankommen. Und unser Womo auch!

Unterwegs kommen wir an mehreren kleinen Campingplätzen vorbei die jedoch alle schon geschlossen haben. Als es wieder eben ist sehen wir einen kleinen versteckten Campground der noch offen ist und beschließen ihn uns anzusehen. Der Platz ist alt, sehr alt. Die wenigen Sites sind fast alle dick mit Gras bewachsen und zum Teil auch schon leicht verwildert. Später erfahren wir dass dieser Platz trotz oder gerade wegen seines wilden Charmes beliebt ist und eigentlich nur von Anglern angefahren wird.

Wir stehen direkt am Wasser und obwohl es zwischenzeitlich mal wieder regnet lassen wir es uns nicht nehmen dort zu grillen. Es herscht eine fast mystische Stimmung die dem Platz und dem See alle Ehre macht. Dieser Ort ist auch für mich einfach nur ein Märchensee und nebenbei einer der schönsten Stellen unserer Reise.

Liebe Grüße, Melle