25. Sep 2016 – Tofino nach Ucluelet (Pacific Rim National Park)
Der Tag beginnt um 7:00 Uhr mit dem Klingeln des Weckers. Schon etwas gespannt auf die bevorstehende Whale-Watching-Tour frühstücken wir Toast und fahren dann nach Tofino. Um 9:00 Uhr geht es dort mit einem kurzen Film über die Meeresbewohner der Pazifikküste los. Danach bekommt jeder einen schicken roten Ganzkörperanzug mit integrierter Schwimmweste und gelbe Regencapes. Dann geht’s aufs IRB.
Dann geht es los. Wir verlassen Tofino und fahren zwischen den kleinen bewaldeten Inseln hindurch Richtung offenes Meer. In einer großen Bucht mit ca. 8m Wassertiefe entdecken wir unseren ersten Grauwal. Man sieht die Fontäne beim Ausatmen und dann die Rückenlinie bis zur Schwanzflosse, wenn er wieder abtaucht. Die Grauwale kommen oft in diese flachen Gewässer um hier zu fressen. Sie schwimmen knapp über dem Meeresgrund, nehme sozusagen einen Mund voll Sand und filtern daraus ihre Nahrung. Obwohl man eigentlich nur den Kopf und die Rückenlinie der Tiere sieht, sind wir von ihrer Größe beeindruckt. Bis zu 15 Meter kann so ein Tier lang werden. Dann fahren wir weiter in eine andere Bucht, in der wir drei Tiere beim Fressen beobachten können. In regelmäßigen Abständen tauchen sie auf um zu atmen. Es ist wirklich faszinierend, wie geschmeidig sich diese riesigen Tiere bewegen. Unser Guide erkennt die Tiere an ihren Zeichnungen und erklärt uns einiges über das Ökosystem des Pazifiks und die ansässigen Tiere.
Dann fahren wir weiter, auf der Suche nach Seelöwen. Allein schon die Fahrt mit dem Zodiac ist ein Erlebnis. Mit 400 PS Leistung ausgestattet schanzen wir über die Wellen und düsen über den Pazifik Dann kommen wir an einen Felsen auf dem eine Herde Seelöwen sitzt. Die Tiere sind wirklich sehr groß, vor allem der Bulle. Die Seelöwen sitzen auf der Insel, dösen oder blöken vor sich hin. Dann geht es auch schon weiter. Wir kommen wieder weiter Richtung Tofino und das Meer wird ruhiger. Es ist jetzt zwar nicht mehr so schaukelig, dafür können wir umso schneller fahren. Vorbei an unzähligen kleinen, bewachsenen Inseln. Der Himmel ist bedeck und die Spitzen der größeren Inseln sind von Wolken verhangen. Wirklich ein außergewöhnlich schönes Fleckchen Erde, wir könnten noch Stunden damit verbringen, übers Meer zu düsen
. Dann treffen wir noch ein Pärchen Seeotter. Die beiden treiben auf dem Rücken liegend auf dem Wasser, strecken ihre fußähnlichen Schwanzflossen und ihre „Hände“ aus dem Wasser und schauen lustig in der Gegend herum. „Actually they are relaxing“ erklärt unser Guide, was die beiden da so machen. Wirklich sehr, sehr süße Tiere und lustig anzusehen
Auf dem Weg zurück Richtung Tofino fliegt ein Weißkopfseeadler direkt über unsere Boot und landet am nahen Ufer auf einem Baum. Wir bleiben kurz stehen um den Vogel zu beobachten, da kommt auch schon sein Partner und gesellt sich zum ersten Adler auf den Baum. Zurück in Tofino werden wir mit einer heißen Tasse Pfefferminztee empfangen. Das war wirklich ein außergewöhnliches Erlebnis, wir sind total geflashed, und ich muss ehrlich sagen, dass ich den Guide um seinen Beruf beneide
Zurück am Camper machen wir uns ein Paar belegte Brötchen und fahren dann Richtung Ucluelet. Zwischen Tofino und Ucluelet liegt der Pacific Rim National Park. Entlang der Straße, die die beiden Orte verbindet, gibt es zahlreiche kleine Wanderwege durch den Regenwald und zum kilometerlangen Sandstrand. Diese Wanderwege haben wir uns für heute Mittag vorgenommen. Auf etwa einen Meter breiten Holzstegen geht es durch den Regenwald. Der Wald besteht aus sehr alten Bäumen, ist sehr dicht und voll mit Flechten, Moosen und Farnen. Es ist unglaublich, wie viele Grüntöne es in so einem Wald geben kann. Die liebevoll gebauten Pfade schlängeln sich an umgestürzten Urwaldriesen vorbei über kleine Bäche bis zum Sandstrand. Da gerade Ebbe ist, können wir ein wenig auf einer Felseninsel am Strand herumklettern. An den Felsen, welche bei Flut unter Wasser sind, hängen unzählige Muscheln und grüne Anemonen. Dann geht es wieder zurück in den Regenwald.
Nachdem wir die meisten Trails gelaufen sind, fahren wir weiter nach Ucuelet und mieten uns für eine Nacht auf dem Campground ein.
Am südlichen Ende von Ucuelet, einer Art Halbinsel, beginnt der Wild Pacific Trail. Dieser führt in einem Rundweg über die Halbinsel und dann ca. 8 km entlang der Küste nach Norden. Da es bereits 17 Uhr ist entscheiden wir uns lediglich für den kleinen Rundweg. Dieser ist auch sehr schön angelegt, man geht entlang der Küste mit fantastischem Blick über die zerklüfteten Klippen aufs Meer. Zwischendurch führt der Weg durch dichten Regenwald. Wieder auf dem Campground kochen wir Fisch mit Kartoffeln, Salat und Guacamole. Nach dem Essen kuscheln wir uns gemütlich in unsere Decken und lesen. Trotz Schmuddel-Wetter war es wirklich ein wunderschöner Tag
Hi Julia,
das weckt wunderbare Erinnerungen an unsere Tage rund um Tofino?. Wir waren auch im Zodiac unterwegs und hatten ähnliches Wetter. Aber irgendwie gehört es zum Regenwald dazu ?
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Hallo Sonja,
genau, wir fanden das "schlecht" Wetter auch nicht schlimm, man erwartet das ja schon und ist dann ja drauf eingestellt
Uns hat des dort auch wirklich richtig gut gefallen, und die Zodiac-Fahrt war natürlich das absolute Highlight ?
Liebe Grüße,
Julia