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Nordamerika im Wohnmobil erleben!

15. Jasper -> Lake Louise

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Julia89
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15. Jasper -> Lake Louise
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
150 Meilen

3. Oct 2016 – Jasper nach Lake Louise

Mittlerweile haben wir uns so gut an unseren Camper gewöhnt, dass wir einwandfrei durchschlafen smiley Heute Nacht war es wohl wieder ziemlich kalt, die umliegende Wiese ist mit Reif bedeckt. Als wir dann das Frühstück richten wollen, stellen wir fest, dass mit unserem Wasseranschluss etwas nicht stimmt, es kommt nichts mehr aus der Leitung. Da wir diese Nacht eine Full-Hook-Up-Site hatten, konnten wir den Trinkwasserschlauch direkt an den Camper anschließen. Dass der bei den Minustemperaturen über Nachte eventuell zufrieren könnte, hätte man sich eigentlich denken können wink Den Schlauch legen wir zum Auftauen kurz in unsere Dusche und frühstücken gemütlich. Der Rest des Campers, inklusive Wassertank, ist zum Glück winterfest. yes

Heute steht der Icefield Parkway, eine Panoramastraße von Jasper nach Lake Louise auf dem Programm. Entlang dieser Strecke gibt es viele Highlights: von Wasserfällen über Gletscher bis hin zu wunderschönen Seen. Um das Bergpanorama auch wirklich genießen zu können, hoffen wir auf gutes Wetter. Der Wetterbericht sagt Sonne voraus, als wir losfahren stecken wir immer noch im tiefen Nebel. Aber das kann ja noch werden smiley

Beim Verlassen des Campingplatzes treffen wir nochmal zwei Wapitis grasend am Grünstreifen, ein schöner Abschied. Nach einer viertel Stunde Fahrt lichtet sich dann der Nebel und die ersten Berggipfel tauchen vor uns auf. Wir haben tatsächlich Glück, es ist zwar noch ziemlich frostig, aber die Sonne scheint am strahlend blauen Himmel. laugh

Der erste Stopp ist bereits kurz nach Jasper, die Athabasca Falls. Ein wunderschön eisblau-türkisfarbener Fluss stürzt hier in einem Wasserfall in einen kleinen Canyon. Die Farbe des Wassers ist schwer zu beschreiben. Eine Mischung aus blau und grün, ein bisschen türkis und dann irgendwie leuchtend pastellfarben. Wirklich sehr schönlaugh. Die Fahrt geht weiter entlang des Athabasca Rivers, und wir halten noch an einigen Viewpoints an, um Fotos vom Fluss in der gigantischen Farbe zu machen. Einen weiteren Stopp machen wir an den Sunwapta Falls. Ähnlich den Athabasca Falls stürzt sich hier ein leuchtender Fluss in eine tiefe Steinschlucht. Wir kommen nun immer höher und sind bald auf gut 2000m.

 

Der Parkway führt durch eine Art Ebene zwischen den hohen verschneiten Bergen. Die Ebene ist von vielen kleinen Flüssen durchzogen und bildet zur Schneeschmelze einen flachen See. Jetzt im Herbst besteht die komplette Fläche nur aus Felsen und Geröll und ist nicht bewachsen. Schon bald sehen wir in der Ferne unseren ersten Gletscher. Kurz darauf gelangen wir dann zum Columbian Icefield, wo sich der Athabasca Gletscher befindet. Man kann ziemlich nahe an den Gletscher heran laufen, auf den Gletscher selbst darf man aber, auf Grund der Gefahr durch Eisspalten, nur in geführten Touren. Auf so einen Ausflug haben wir aber heute keine Lust, und wie Eis aus der Nähe aussieht, weiß man, wenn man aus dem Schwarzwald kommt, schließlich auch. winkAllerdings ist es gigantisch, wie riesig der Gletscher einst war, und erschreckend, wie "mickrig" er dagegen jetzt aussieht. Entlang der Straße gibt es Tafeln, auf denen das Jahr steht, in dem der Gletscher bis zur entsprechenden Stelle reichte. Und da das eben schon beachtlich ist, wie schnell so ein Gletscher schmilzt, und man das unbedingt dokumentieren sollte, besteht Marco darauf, an jeder einzelnen Tafel ein Foto zu machen. Da er gerade der Fahrer ist, bin ich fürs Fotografieren zuständig und springe deshalb immer wieder aus dem Camper und fotografiere eineTafel, mit der festen Überzeugung, dass das jetzt die Letzte sein muss. Nach der gefühlt tausendsten Tafel weigere ich mich dann und wir fahren weiterwink

 

 

 

Kurz darauf kommen wir an der einzigen Tankstelle auf dem 230km langen Icefields Parkway vorbei und passieren die Grenze zum Banff National Park. Wir kommen am Mistaya Lake vorbei und sind begeistert von der herrlichen Farbe, einer leuchtenden Mischung aus türkis und jadegrün. Die umliegenden Berge spiegeln sich herrlich im See und wir können einige tolle Fotos schießen. Zum nächsten See gelangen wir über einen kleinen Waldweg und sind dort ganz alleine. Da wir direkt am Seeufer stehen und nicht von weiter oben auf das Wasser hinunter schauen, ist die Färbung kaum zu erkennen. Allerdings spiegelt sich auch hier das Bergpanorama wunderschön im glasklaren See. Dann kommt der Bow Lake, der mit seiner leuchtenden Farbe die vorherigen Seen noch zu übertreffen scheint. Es ist verrückt wie blau so ein See leuchten kann. Der See ist wunderschön und wir packen unsere Campingstühle aus um Mittag zu machen. Schnell ist das restliche Chilli von gestern aufgewärmt und wir essen gemütlich in der Sonne mit Blick auf den See zu Mittag. Wenig später sehen wir dann etwas abseits von der Straße den Hector Lake, welcher blau zwischen dem tiefen dunkelgrün der Tannen hervorleuchtet. Der Icefield Parkway ist sehr angenehm zu fahren und bis auf ein paar Reisebuse, die es scheinbar sehr sehr eilig hatten, fahren alle in der gleichen gemütlichen Geschwindigkeit. smiley

 

 

 

Dann haben wir es auch schon nach Lake Louise geschafft.

Lake Louise ist nicht wirklich groß, das Zentrum ist ein großer Platz mit einigen Läden und einer tollen Touristen Info. Es gibt wohl mehrere Campingplätze, von denen um diese Jahreszeit allerdings nur noch einer geöffnet hat. Wir kaufen noch ein paar Lebensmittel, nutzen kurz das Internet (seit wir in Clearwater angekommen sind, gibt es freies WLAN nur in der Touristen Info oder im Tim Hortons) und fahren dann zum Campground. Da es schon sechs ist, müssen wir uns selbst registrieren, finden schnell eine freie Site und kuscheln uns zum Lesen noch etwas auf die Eckbank. An dieser Stelle sei erwähnt, dass Marco heute sein erstes 800-Seiten Buch beendet, und immer noch restlos begeistert von diesem Buch ist (Blackout von Marc Elsberg) wink Draußen wird es so langsam wirklich kalt, aber dank unsere Heizung müssen wir nicht frieren. Allerdings sind wir uns nicht sicher, ob das Gas bis zum Ende reicht, oder ob wir etwas nachtanken müssen. ZumAbendessen gibt es Spaghetti, und dann geht es auch schon bald ins Bett. smiley

Kleiner Nachtrag: Beim Schreiben des Reiseberichts fällt mir dann auf, dass wir den Peyoto Lake irgendwie verpasst habencrying Die Zufahrten zu den Seen und Viewpoints sind in der Regel aber so gut ausgeschildert, dass man eigentlich nichts vepassen kann..naja, wir haben das wohl trotzdem geschafft wink Ist zwar Schade, dass wir den See verpasst haben, aber bei den vielen tollen anderen Highlights an diesem Tag auch nicht so dramatisch.

 

 

robbelli
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Beigetreten: 07.09.2012 - 07:53
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Peyto Lake

Hi Julia,

upps, Peyto Lake verpasst... Ist uns auch passiert, weil vom Icefield kommend eine Baustelle kurz vor dem Abzweig war...  Der See war mir aber wichtig genug, dass wir etliche Kilometer wieder zurück gefahren sind. Von der anderen Seite kommend hat uns das Schild dann direkt "angesprungen", wo der Lookout angeschrieben war.

Angesichts des bei sonnigem Wetter herrlichen Highway kein allzu großes Opfer, ein paar extra Kilometer zu machen?.

Aber manchmal hat man einfach nicht die genaue Abfolge der Highlights auf dem Schirm und sie sind am Icefields Parkway so dicht gedrängt, dass einem das ein oder andere schon durchrutschen kann. Wir haben viele auch nicht gesehen, hatten aber auch gar nicht alle auf dem Zettel. Der hundertste See oder Wasserfall unterscheidet sich dann doch auch mal nur noch gering vom neunundneunzigsten...?

Liebe Grüße

Elli
Scout Womo-Abenteuer.de

Julia89
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RE: 15. Jasper -> Lake Louise

Hallo Elli,

das beruhigt mich ja jetzt schon ein wenig, dass sowas nicht nur uns passiert... habe wirklich schon an mir gezweifelt :D

Wie du schon sagst, es kommt wirklich ein Highlight nach dem anderen, alles kann man an einem Tag gar nicht mitnehmen. Und die anderen Seen, die wir gesehen haben, waren wirklich wunderschön. Von daher haben wir auch nicht wirklich das Gefühl, etwas verpasst zu haben :) Außerdem wäre das ja schon wieder ein Grund mehr, nochmal in die Rockies zu fahren :D

Liebe Grüße,

Julia