Montag, 12.08.2013
ca.7:00 Uhr
Nach unserer langen Wanderung und einigen Budweisern (die Pullen sind aber auch klein!!!) schlafen wir gut.
Zum Glück zeigt unser Jetlag noch leichte Wirkung. Ansonsten hätte ich Dini sicherlich nicht um 7:00 Uhr aus dem Bett bekommen.
Wir machen das Wohnmobil startklar und verlassen den Crane Flat Campground nach rechts auf die Big Oak Flat Road. Am Abzweig zur Tioga Road halten wir noch an der Tanke. Nur zur Sicherheit. Wer weiß, wann die nächste Tankmöglichkeit kommt.
Also ran an die Zapfsäule. Gar nicht so leicht. Ausgestiegen, Zapfpistole raus, Schlauch zu kurz. Mist!!! Die Tanköffnung ist auf der Rückseite des Campers. Mittig!!! Welcher Vollhorst hat sowas entworfen? Also wieder rein ins Führerhaus, Motor an, rangieren! Dini muss aussteigen und mich einweisen. Ich merke, diese Aufgabe ist neu für sie.Warum gibt sie mir akustische Signale, statt Handzeichen zu geben? Ob sie weiß, dass die Rückfahrkamera ein Mikrofon hat? Sicher nicht. Egal. Ich lasse sie in dem Glauben, dass sie das super gemacht hat.
Der Shop der Tanke hat noch geschlossen. Also Kreditkarte. Karte in den Automaten. Der Automat will meinen ZIP Code. Meinen ZIP Code? Na da bin ich ja mal gespannt! Ich drücke die Tasten... 4-4-2-2-9 .... es funktioniert! Wer hätte das gedacht. Also los: Spritsorte wählen Pistole in die Tanköffnung und "Benzin marsch!" Der Sprit läuft und läuft und läuft ... Ich bin geneigt unter das Wohnmobil zu krabbeln und das Loch im Tank zu suchen. Wie viele Meilen sind wir bisher gefahren? 190? Hm...
Bei 30,78 Gallons stoppt die Zapfsäule. Ich bin gerade leicht schockiert und wage es nicht diese Werte in l/100km umzurechnen.
Schnell wieder rein in unser Geschoss, Zündung, wrrrummmm!!! Mit einem Grollen startet der Motor und ich ertappe mich dabei zu überlegen, ob in diesem Moment bereits der erste Liter unserer frischen Tankfüllung durch die 6,8 Liter Hubraum geblasen wurde.
Egal. Es is Urlaub! Nicht rechnen! Fuß auf's Gas!
Nach wenigen Minuten Fahrt auf der Tioga Road erreichen wir den Tuolumne Grove. Da der Mariposa Grove nicht in unsere Route passte, war dies die einzige Gelegenheit ein paar Mammutbäume zu sehen. Camper am Parkplatz abstellen und rein in den Wald. Hier wieder das Meilen-Problem. Wann kommen denn die großen Bäume endlich. Ich glaube, wir mussten eine halbe Stunde laufen, bis wir den Tuolumne Grove erreichten.
Hier muss ich ehrlich sagen, dass ich mehr erwartet habe. Ok. Die Bäume sind groß. Aber alle anderen Bäume sind hier auch groß. Schön die Sequoias mal gesehen zu haben, aber in meine Liste der Top Ten dieses Urlaubs werden sie es nicht schaffen.
Wieder am Wohnmobil machen wir Frühstück. Draußen. Sssssssssss, Ssssssssss, Ssssssssss. Ok. Frühstück drinnen. Ich habe keine Lust, mir mein Kochschinkentoast mit dem lokalen Wespenschwarm zu teilen.
Nach dem Frühstück geht es wieder auf die Passstraße. Durch beindruckende Landschften ging es über große Höhen Richtung Mono Lake, den wir links liegen ließen, um auf direktem Weg Bishop anzusteuern. Dort wurden im Vons unsere Vorräte aufgefüllt. Nach dem Einkauf ging es direkt weiter. Heute wollten wir bis Lone Pine fahren und dort irgendwo übernachten. Die erste von zwei Nächten dieses Urlaubs, die nicht vorreserviert war.
Ich weiß nicht mehr genau wie es dazu kam, dass wir ausgerechnet an diesem Lake Díaz angehalten haben. Am Rande der 395 war erstmal sowas wie ein Parkplatz. Von diesem Parkplatz führte eine kleine Straße um den See herum. Am Seeufer auf der anderen Seite war aber nichts campgroundartiges zu sehen. Dennoch folgten wir der kleinen, wie ein Privatweg anmutenden Straße, auf die andere Seite des Sees. Hier passierten wir ein paar Stell- oder Picknickplätze. Linker Hand war eine Infotafel. Dieser Entnahmen wir, dass es sich um einen Campground mit "Selfregistration" handelte. 20 USD (ich glaube mich zu erinnern, dass es 20 waren) in einen Umschlag, Namen, Kennzeichen und Datum notieren und ab damit in die Sammelbox. Wir fuhren weiter um den See. Hier standen Tisch/Bank Kombis und Firepits in unterschiedlichen Abständen quer über die Wiesen am Seeufer verteilt. In der Ferne entdeckten wir ein einsames Wohnmobil auf der großen Wiese. Das war anscheinend Gast Nr. 1 und wir waren nun Gast Nr.2 auf diesem Campground.
Ich muss sagen, dass es uns hier richtig gut gefiel. Umgeben von bizarrer Landschaft auf der Wiese direkt am See. Ganz allein. Es war windig, fast stürmisch, die Luft war heiß und die wüstenartigen Hügelketten um uns herum erinnerten mich an Landschaften aus Star Wars Szenen. Unser einziger Nachbar, Tobi aus LA, der offenbar keine Dusche im Wohnmobil hatte, erzählte mir, dass es heute Abend was zu gucken gäbe. Star Gazing war angesagt. Ich dankte Tobi für den Tipp und dem lieben Gott dafür, dass der Wind günstig stand. Denn Tobi wäre mit verbundenen Augen selbst einige Meter gegen den Wind noch gut zu orten gewesen.
Wir verbrachten unseren nächsten wunderschönen Abend und das Star Gazing hat sich wirklich gelohnt.
Danke für den Tipp, Tobi.
Hi Kai,...
und : habt ihr übernachtet ? ;-)
Grüße
Bernhard
PS : ich habe so einen kleinen Verdacht: du schreibst deinen Bericht direkt hier in den Editor - oder ?
Da ist es schon mindestens 1 Fori passiert, dass sich sein Tagesbericht bei einem "unglücklichen" - dummen Klick ins Nirwana auflöste. Dewegen unsere Empfehlung : erstmal in Word schreiben, auf dem eigenen Rechner abspeichern und dann per strg c/strg v über den Word-Button (oben 6. von rechts ) hierhin zu kopieren. Dann noch Bilder rein - und fertig ist der Tag. Und bei Problemen beim Abspeichern: immer noch auf der Festplatte.
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hi Kai,
wolle nur vermelden, dass ich auch Mitfahrerin bin.
Die Reise gefällt mir, auch Deinen Schreibstil finde ich klasse!
Weiter so, ach ja, schöne Bilder habt Ihr gemacht
Herzliche Grüsse Gisela
Ja, ich schreibe direkt in den Editor. Danke für den Tipp. Ich hatte auch schon die Befürchtung, dass mir das ganze mal abstürzt und die ganze Arbeit futsch ist.
Herzliche Grüße Kai
Hallo Kai
Ich bin auch noch aufgesprungen. Dein Bericht gefällt mir sehr gut.
Gruss Marianne
Hallo Leute,
vielen Dank für all Euer Lob!
Liebe Grüße Kai
Herzliche Grüße Kai
Hallo Kai,
du schreibst wirklich köstlich und wollen wir mal hoffen, dass "Tobi" keine deutschen Reiseberichte liest und dir Dini so manchen kleinen Satz nachsieht
.
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen