Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 01: Flug nach San Francisco

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Kai t
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Tag 01: Flug nach San Francisco

Donnerstag, 08. August 2013.

Es ist 6:00 Uhr morgens und wir sitzen im Auto auf dem Weg von Dortmund nach Düsseldorf. Mein ganzer Körper kribbelt vor Aufregung. Wir haben ja schon einige Urlaube gemacht und dabei verschiedene Kontinente besucht. Die USA waren aber noch nie dabei. Und eine Wohnmobilreise hatten wir auch noch nie unternommen (abgesehen von einem Wohnmobilurlaub in Italien vor gefühlten 100 Jahren. Damals war ich mit meinen Eltern unterwegs.)

Auch Dini ist nun positiv aufgeregt. Bisher beschränkte sich ihre Aufregung (oder sollte ich es Wut nennen?) eher darauf, dass American Airlines unseren Flung verschoben hatte und dass wir nun 4 1/2 Stunden Aufenthalt ist Chicago hatten, statt der ursprünglich gebuchten 1 1/2 Stunden. Außerdem regte sie sich über die bevorstehende Einreiseprozedur in die USA auf und über den vermutlich 30 Jahre alten Flieger, den AA auf der Strecke von Düsseldorf nach Chicago einsetzt und über die blöden Fragen beim ESTA Formular und über die Gepäckbestimmungen und und und ...

In Düsseldorf angekomme, ging es bei Gepäckaufgabe natürlich direkt wieder mit dieser blöden Fragerei los: "Wer hat Ihren Koffer gepackt? War jemand dabei, als Sie den Koffer packten? Wann haben Sie Ihren Koffer gepackt? Hatte jemand in der Zwischenzeit Zugriff auf Ihren Koffer? Haben Sie elektronische Geräte in Ihrem Koffer? Welche? Wie alt sind die Geräte? Ein Tablet? Hatte in den letzten Wochen jemand Zugriff auf Ihr Tablet? ...."

Ich frage mich bis heute, ob die freundliche Dame von AA jemals von Irgendwem eine andere Antwort als "Nein" und "Ich selbst" bekommen hat?

Nun gut. Die Koffer waren wir jetzt los. Ab zum Security-Check!

Lange Schlangen an der Handgepäckkontrolle. Der Check ist gründlicher als sonst.

Ich habe gerade die "Ganzkörpervisite" hinter mich gebracht und will mein Handgepäck vom Band der Durchleuchtungsmaschine nehmen, da fangen mich zwei Damen vom Zoll ab.

"Ist das Ihre Kameratasche?" werde ich freundlich gefragt. "Ja", erwidere ich. "Dann kommen Sie mal bitte mit!"

Die beiden Beamtinnen geleiten mich zu einem Tisch abseits der Personenkontrollschalter. Dini schaut mir ungläubig hinterher. Ich denke mir: "Was kommt bitte jetzt?"

Die Zollbeamtin:"Öffnen Sie mal bitte die Tasche!". Ich befolge ihre Anweisung und frage wonach sie denn suchen würden? Eine der Damen hat zwei Papierstreifen in der Hand und führt sie an zwei verschiedenen Stellen zwischen die Geräte, zieht sie wieder heraus und verschwindet damit in einem Büroraum . "Sprengstoffkontrolle" antwortet die Andere.

"Öfter mal was Neues", denke ich mir und warte auf das Ergebnis. Zugegeben: Dinis Schwangerschaftstest vor einigen Monaten war spannender - kannte ich das Ergebnis der Sprengstoffkontrolle doch bereits vorher. Und so war es dann auch: "Alles in Ordnung. Wir wünschen Ihnen einen guten Flug."

Nun ging es zum Boarding. am Boardingschalter nochmal die Fragen von der Gepäckaufgabe. Diesmal auf englisch und in der Kurzfassung. Glücklicherweise war man nun vorbereitet und stutzte nicht mehr über die eigenartige Befragung zu seinem Handgepäck.

 

Endlich im Flieger!

 

Hier bestätigte sich leider die Befürchtung, dass eine recht alte Boeing auf dieser Flugstrecke eingesetzt wird. Der Flieger war nicht direkt gammelig aber eben alt. Entertainment-System: Fehlanzeige.

Schade!

Dafür war das Essen und der Service ganz gut und die Zeit bis zur Landung in Chicago konnte mit ein paar Filmen vom iPad und einem guten Buch recht kurzweilig gestaltet werden.

 

Zwischenlandung in Chicago.

 

Hier ging es zur letzten Etappe der Einreiseprozedur. Das Gepäck musste kurz abgeholt werden, um es durch den Zoll- und dann dierekt wieder zur Gepäckaufgabe zu bringen und dann machten wir uns auf den Weg zur obligatorische Befragung für Nicht-US-Einreisende. Glücklicherweise ging die Abfertigung hier recht schnell vonstatten. Der nette, unterarmtätowierte, mexikanisch aussehende Beamte, der die Befragung bei uns durchführte, war sehr freundlich. Zu Dinis Beruhigung durften wir gemeinsam an den Schalter treten. Sie war sich wegen ihrer dürftigen Schulenglischkenntnisse nämlich recht unsicher. Der Beamte war sehr freundlich, befragte uns zu unserem Wohnort: "Dortmund? Oh! You lost the Campionsleague- Final against Munich!" angryangryangry, nach dem Grund unserer Reise und nach unseren Berufen. "Lehrerin und Zahnarzt?" zwei Berufe, die nicht bei jedem direkt Sympathien wecken. Ich hatte etwas Probleme, alle vier Finger nebeneinander auf den Fingerabdruckscanner zu bekommen, was bei Ihm die Frage aufwarf, ob das wohl schlecht in meinem Beruf sei, so große Hände zu haben. Scherzkeks! So große Hände habe ich gar nicht!

 

Ok. Einreise erledigt.

 

Noch einmal durch den Flugsicherheitscheck und ca. 2 weitere Stunden Wartezeit auf den Anschlussflug nach SFO. Diese Zeit nutzte ich zur Aktivierung meiner At&t Simkarte, die wider Erwarten direkt funktionierte. Super.

Aus den 2 Stunden Wartezeit wurden 3 Stunden, weil der Flieger nach San Francisco Verspätung hatte. Watt soll`s! Auf die eine Stunde kommt es nun auch nicht mehr an. Hauptsache die BART in San Francisco fährt noch, wenn wir dort ankommen. Damit wollten wir nämlich die Fahrt vom Flughafen zum Hotel bestreiten.

 

Ankunft SFO:

 

Landung. Gepäck abholen. Kofferschale gebrochen. Egal! Darum kümmern wir uns, wenn wir wieder zu Hause sind.

Wir suchten den BART-Bahnhof, lösten ein Ticket am Ticketautomaten und bekamen auch direkt den Zug in die City.

Ca. 45 Minuten später, es muss so gegen 22:30 Uhr Ortszeit gewesen sein, standen wir nun mit unseren Koffern auf der neonlichtdurchfluteten Market Street in San Francisco. Großartig!

 

Amerika! Wir sind da !!!

 

Ein paar Minuten später erreichten wir zu Fuß unser Hotel. Das Grant Plaza Hotel in Chinatown.

In den Berwertungen bei booking.de hatte das Hotel ganz akzeptabel abgeschnitten, außerdem lag es zentral und war preislich einigermaßen erschwinglich. Im August 2013 fand in San Francisco der America"s Cup statt, was die Hotelpreise anscheinend zusätzlich in die Höhe trieb. Da ich nicht beireit war 400 Euro pro Übernachtung zu bezahlen, musste dieses etwas einfache Hotel herhalten. 240 USD für zwei Nächte fand ich dann auch gar nicht mal so wenig. Was wir dafür geboten bekamen war allerdings recht frech.

Unser Zimmer, ca. 3x3 Meter, alt, gammelig, abgewohnt, mit Fenster in einen Lichtschacht. Im "Badezimmer" konnte man sich schon auf die Duschparzelle eines Wohnmobil einstimmen. In einem besenkammergroßen Raum befand sich eine Art Dixiklo-Dusche und ein Waschbecken. Schlimmer als der optische und räumliche Eindruck war jedoch das olfaktorische Erlebnis. Das Zimmer roch wie der dortmunder Asiashop, nur intensiver, gemischt mit kaltem Nikotingeruch eines ehemaligen Raucherzimmers. Das Fenster ließ sich nur handbreit öffnen, sodass auch keine Abhilfe durch zusätzliche Sauerstoffzufuhr möglcih war.

In dieser Nacht spielte das alles jedoch keine Rolle. Wir wollten nur noch schnell irgendwo einen Burger essen und dann ab ins Bett.

 

Burger essen?

 

In Amerika gibt es doch an jeder Ecke eine Burgerbude, oder? Nicht so in San Francisco.

 

Schließlich hatten wir die Auswahl zwischen Carl`s Jr. und Burgerking. Der optische Eindruck der beiden Läden ließ zu wünschen übrig und so entschieden wir uns erstmal für das altbekannte Burgerking.

Die Einrichtung der "Restaurants" erinnerte eher an eine Bahnhofsmission, als an ein Fastfoodrestaurant und das Publikum ehrlich gesagt auch. (Sorry, aber es war tatsächlich so). Wir fühlten uns unwohl. Zu allem Überfluss biss sich der Whopper wie Pappe und die Pepsi schmeckte derartig nach Chlor, dass sie ungenießbar war. Hm...  ...amerikanische Burger hatten wir uns anders vorgestellt.

Langsam gingen mir die Argumente aus, Dini für Amerka zu begeistern.

Also zurück zum Stinkehotel an der Grant Ave. und ab ins Bett. Morgen wollten wir die Stadt entdecken!

 

 

 

Herzliche Grüße Kai

Senf
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Beigetreten: 04.02.2010 - 15:50
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RE: Flug nach San Francisco

Hallo Kai,

ich steige mal noch mit ein und reise mit Euch.

Dinis Schwangerschaftstest vor einigen Monaten war spannender - kannte ich das Ergebnis der Sprengstoffkontrolle doch bereits vorher.

Das mit dem Test ist echt gut cheekyyes

Und wo ich das mit der Einreise lese, fält mir ein ZeitungsArtikel ein: US-Präsident Obama will die Turbo-Einreise

Viele Grüße
Knut

Scout Womo-Abenteuer.de

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Schnathi
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Beigetreten: 31.03.2014 - 14:07
Beiträge: 687
RE: Flug nach San Francisco

Hihi, sehr nett geschrieben, da häng ich mich doch dran!

LG
Kathi