Am nächsten Morgen fahren wir den Rim Drive zu Ende, allerdings finden wir den ersten Teil auf der Nordseite deutlich attraktiver. Vielleicht liegt das aber auch an der Wolkendecke, die sich über Nacht gebildet hat. Wir laufen eine halbe Meile in den Ute Canyon hinein, gehen einen Teil des Devils Kitchen Trails und machen uns dann auf den Weg.
In Grand Junction tanken wir und erkundigen uns nach einer Dump Station. Im Arches wird es weder die noch Frischwasser geben und wir wollen nicht zwischendurch aus dem Park fahren um zu Dumpen. Man empfiehlt uns das Colorado Welcome Center, das direkt an der I70 auf dem Weg nach Moab liegt. Hier dumpt man sogar kostenlos. Wir wollen weiter und daher schnell die unbeliebte Prozedur erledigen, Dumpen können wir ja auch schon.. Und dann passiert es: Ganz offensichtlich ist der Dumpschlauch nicht ganz richtig befestigt und unser Black Water quillt neben dem Schlauch hervor. Wir reagieren zwar schnell und schließen das Ventil, trotzdem läuft die Suppe über den Asphalt. Das Geschreie ist bei Lea groß: Vorsichtshalber werden die Beine gewaschen und die Birkenstocks gespült, während Simon die Katastrophe beseitigen darf. So ein Mist..
Nach diesem Schock kommen wir auf der I70 schnell voran und biegen gegen Mittag auf die 128 ab.
Wir halten am ersten Rastplatz kurz hinter der Dewey-Bridge und essen neben dem Colorado River zu Mittag. Es gibt Tomaten und Knoblauchbrot. Die 128 ist wunderschön! Wir halten immer wieder an und genießen den Blick. Die Steinformationen erinnern uns ans Monument Valley. Je näher wir Moab kommen, desto voller wird es auf der Straße. Die wirklich schönen, zahlreichen Campingplätze neben dem Fluss sind zunehmend ausgebucht.
Um 15 Uhr erreichen wir den Arches National Park. Wir steigen aus dem Womo und zack da wär' die Cappy fast weg gewesen. Der Wind ist immens stark! Was ist denn das für ein Wetter? Wir wollten Wärme in der Wüste! Wir gucken uns den Film im Visitor Center an, ehe wir dem Wind trotzdem und immer wieder anhalten, gucken, fotografieren und ein paar Meter laufen. Als aber noch Regen dazu kommt, wird es uns zu bunt und wir fahren durch bis zum Campground. Wir hatten die Nacht nachträglich noch mal nach gebucht, um etwas unabhängiger auf dem Weg zu sein. Eine gute Entscheidung! Ohne die Reservierung hätten wir keinen Platz mehr bekommen. Der Regen zwingt uns drinnen zu essen. Später klart es aber etwas auf und wir können endlich wieder ein Lagerfeuer entzünden.
Als wir die Lila-Färbung der untergehenden Sonne bewundern, kommt jemand auf uns zu und fragt „Hey, seid ihr nicht Lea und Simon?“. Ja sind wir! Jörg hat uns gefunden! Wir wussten, dass wir zur gleichen Zeit unterwegs sind, hatten einander aber im Yellowstone erwartet und hier eigentlich gar nicht mehr mit Melanie und Jörg gerechnet. Welch eine schöne Überraschung. Jörg holt Melanie und wir machen uns einen wunderschönen Abend am Feuer.