Tag 15 – Donnerstag, 22.09.2016 – Arches

Bis zum Beginn unserer rangergeführten Wanderung ist noch etwas Morgen übrig. So machen wir uns nach Dusche und Frühstück direkt vom Campground aus auf zum Broken Arch. Auf der kleinen Rundtour, die direkt hinten im Loop des CG beginnt, sind wir fast alleine unterwegs und tatsächlich kommt sogar die Morgensonne hinter den Wolken hervor.

Insgesamt sind wir eine gute Stunde unterwegs, so dass wir passend Mr. Rappel satteln können und zum Parkplatz des Fiery Furnance aufbrechen.

Unsere 10 Uhr-Tour ist ausgebucht und der Ranger gibt auf dem Parkplatz eine Einweisung der Dos and Don'ts. Die Ausrüstung wird kurz gecheckt, aber alle dürfen mitkommen. Im Gänsemarsch geht es also los in das Labyrinth aus Felsen und Sand. Es kommt, wie es kommen musste: Noch keine 5 Minuten unterwegs rutscht der erste Nike-Vertreter auf dem sandigen Felsen weg und reißt seine Frau mit sich zu Boden. Zum Glück ist nichts passiert und es geht weiter, aber der „Dresscode“ für die Wanderung hat schon seinen Sinn. Nach kurzer Zeit zwischen den hohen, engen Felsen verliert man die Orientierung und wir sind froh einen ortskundigen Ranger dabei zu haben. Immer wieder werden Stopps eingelegt. Zum einen erklärt der Ranger interessante Tatsachen über die Natur, zum anderen demonstriert er den besten Weg die eine oder andere „Felsspalte“ zu meistern.

Wir sind von den Formen und Farben auf dieser Wanderung wieder einmal fasziniert. Das Tempo der Wandergruppe ist uns aber etwas zu langsam (ja, auch Tennisschuhe sind Mist!), immer wieder „muss“ man warten bis die Gruppe wieder zusammen ist. Das nächste mal würden wir die Tour vielleicht doch mit Permit auf eigene Faust mit GPS (das erstaunlich gut in den Schluchten funktionierte) unternehmen. Hier unserer "GPS-Mitschnitt":

Als wir wieder am Parkplatz ankommen, ist das Wetter immer noch schön. Wir entschließen uns im Mittagslicht zum Delicate Arche zu wandern. Wer weiß wie es heute Abend sein wird. Wir haben Glück und bekommen direkt einen Parkplatz am Trailhead. Dort gibt es ein schnelles Mittagessen, bevor wir uns auf den Weg machen. Der Trail ist gut frequentiert. Insgesamt ist der Großteil einfach zu laufen, zwischenzeitlich wird es aber steiler und der Abbruch zur Seite führt in eine ganz schön tiefe Schlucht. Wir sehen eine junge Dame, die mit Birkenstocks versucht hier hoch zu kommen! Das ist absolut nicht zu empfehlen. Leider fegt uns der Wind nur so um die Ohren, oben angekommen stürmt es richtig! Jetzt verstehen wir die Frage aus unserer morgendlichen Wandergruppe, ob bei zu viel Wind der Zugang zum Arch wohl geschlossen wird. Nein wird er nicht, aber man hat wirklich das Gefühl, dass der Wind einen jeden Moment wegreißen könnte. Daher genießen wir den Blick auf den Arch, gehen aber - wie 98% aller anderen Wanderer - nicht weiter.

Kurz bevor wir wieder den Parkplatz erreichen beginnt es stark zu regnen und wir beschleunigen unsere Schritte. Also nichts wie zurück zum Campingplatz, denn bei dem Regen wollen wir uns auch nicht mehr draußen aufhalten.

Den Nachmittag über regnet und stürmt es unablässlich – mal mehr mal weniger. Wir sitzen da lieber drinnen und spielen Karten, lesen und schlafen. Simon möchte, nachdem es gestern schon Nudeln gab, unbedingt grillen. Die Flamme droht vom Wind ausgepustet zu werden und seine Sachen tropfen noch Stunden später in der Dusche, aber Simon hat trotzdem seinen Spaß. Lea hält das Spektakel, natürlich vom Trockenen aus, auf Fotos fest.

In der Nacht gewittern und stürmt es so sehr, dass wir uns ernsthaft darüber Gedanken machen, ab wann ein Wohnmobil wohl umkippen kann. Die Schaukel-Amplitude ist auf jeden Fall erheblich und es wundert uns, dass wir nicht seekrank werden...