Heute fängt der frühe Fotograf wieder das schönste Foto ein. Denken wir uns zumindest und machen uns noch vor der Morgendämmerung auf den Weg in den Canyonland National Park – Island in the Sky District. Unser Ziel ist der Mesa Arch und dort wird es schlagartig voll und wir sind froh zu dieser unchristlichen Zeit überhaupt noch einen Parkplatz am Trailhead für Mr. Rappel zu bekommen. Da es nun bereits doch dämmert und wir den richtigen Moment fürs Foto nicht verpassen wollen, machen wir uns im Laufschritt auf zum Mesa Arch. Hier trifft uns wieder mal der Schlag: die Fotografenmeute hat sich längst in Stellung gebracht und wartet sehnsüchtig auf die ersten Sonnenstrahlen. Und wehe dem frechen Amerikaner, der sich mal kurz zwischen die Objektive drängt, da kennen die wirklich keinen Spaß!
Zum Ärger aller Frühaufsteher lässt sich die Sonne jedoch auch nach Stoßgebeten in Richtung Petrus nicht blicken. Wir machen nach ca. 30 Minuten Wartezeit wieder kehrt und überlegen schon, ob wir am nächsten Morgen noch einen Versuch unternehmen sollen. Fürs Frühstück fahren wir erst einmal weiter zum Green River Overlook. Es gibt Cornflakes auf dem Parkplatz. Hier ist es auf einmal wieder vollkommen menschenleer. Nach dem Frühstück genießen wir noch den Blick in die Weite unter uns. Irgendwo da unten muss auch die White Rim Road herführen.
Unser nächster Stopp ist der Upheavel Dome. Wir schüren die Wanderschuhe und laufen den Weg bis zum „second Viewpoint“. Schöner ist der Blick jedoch schon vorher, etwas rechts vom markierten Weg, den Felsen hinauf. Die unterschiedlichen Farben der einzelnen Felsstrukturen sind von dort besonders schön zu beobachten. Insgesamt sind wir für die kleine Runde knappe 1,5 Stunden unterwegs.
Da es immer noch früh am Tag ist, geht es für uns gleich im Anschluss die Stichstraße ganz auf die andere Seite bis zum Trailhead zum Grand View Point. Hier haben wir wieder das Glück des fleißigen Wanderers auf unserer Seite und bekommen die letzte RV-Site. Der Weg geht entlang der Klippe, die immer wieder atemberaubende Blicke auf die Canyonwelt freigibt. In der Ferne können wir bereits die Needles erkennen; unser nächstes Ziel. Der Rückweg gibt noch einmal andere Blickwinkel auf die Gegend. Insgesamt ein sehr schöner kleiner Gang; nach anfänglichem Trubel wurde es auch wieder leerer auf dem Trail.
Da der Blick in der Früh uns nicht vom Hocker gehauen hat, geben wir dem Mesa Arch auf dem Rückweg noch eine Chance und gehen den kurzen Weg vom Trailhead zum zweiten Mal. Tatsächlich begeistert uns der Blick und es ist auch etwas leerer als morgens. Wir machen einige Fotos und beschließen am nächsten Morgen nicht noch einmal wiederkommen zu müssen. Auch am Schaefer Point Overlook stoppen wir noch und können unseren gestrigen Weg in die Tiefe gut verfolgen. Die Zeit im Island in the Sky District fanden wir genau passend. Ergänzend zur Jeepfahrt haben wir heute noch einen weiteren Blickwinkel von oben auf diese fantastische Landschaft erhalten.
So sind wir bereits gegen Mittag zurück im Dead Horse Point State Park und fahren direkt durch zum Overlook. Welch fantastischer Blick!!!
Da die Temperaturen oben am DHPSP gestern so schnell gesunken sind, entscheiden wir uns für ein Grillen zum Mittagessen in der Sonne. Danach gibt es Siesta im Campingstuhl.
Als die Sonne jedoch hinter einer Wolkendecke verschwindet, wird es uns ohne Bewegung schnell frisch. Also nehmen wir wieder die Beine in die Hand und machen uns auf den Weg zur Rimkante. Hier verweilen wir immer wieder und genießen die Aussicht. Wir folgen dem West Rim Trail bis zum Neck kurz vor dem Overlook und wechseln dort auf den East Rim Trail. Hier ist die Aussicht unserer Meinung nach nicht mehr ganz so spektakulär. Der Rückweg zieht sich dann etwas und uns wird immer kälter, so dass wir froh sind als wir Mr. Rappel wieder erreichen. In gut 2 Stunden sind wir noch mal 7,5 km unterwegs gewesen.
Beim Fotografieren des Sonnenuntergangs kommen wir mit unseren deutschen Nachbarn ins Gespräch. Die beiden sind in etwa in unserem Alter und wir verabreden uns fürs Lagerfeuer. Wir tragen zusammen ,was der Kühlschrank und der Holzvorrat hergeben und tauschen uns über Reisepläne und -Routen aus. Bis plötzlich die Chipstüte vom Stein neben Leas Stuhl raschelt und verschwindet. Wer, wie, wo, was war das? Der Schein der Taschenlampe fördert einen Fuchs zu Tage. Den hatten wir gestern schon an unserer Site beobachten können, so dreist hätten wir ihn aber nicht eingeschätzt. Auf Verfolgungsversuche antwortet der Fuchs nur mit weiterer Flucht. Für uns ist das das Signal diesen wirklich schönen Abend langsam zu beenden, morgen geht’s ja schließlich weiter.
Hi Lae und Simon,
am Mesa Arch geht fast immer so zu. War mittlerweile 2 mal dort und jedesmal der gleiche Rummel.
Ein Einheimischer verriet mir den einzigen Tag im Jahr mit guter Chance auf sehr wenige Fotografen: Neujahrsmorgen
Liebe Grüße
Micha
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Hallo Lea & Simon,
wir waren ein paar Tage nach euch dort und fanden den Rummel nachmittags schon schrecklich. Eigentlich wollten wir dann anderntags früh morgens am Mesa Arch sein. Aber "zum Glück" hat`s da geregnet. Ich hätte mich bestimmt geärgert wenn wir so früh dort wären nur um in einer großen Menge zu stehen.
Viele Grüße,Jörg
Viele Grüße, Jörg
Impressionen aus Nordamerika