Gefahrene Meilen: 57 Meilen mit Mr Rappel, zusätzlich 149 km mit dem Jeep
Am nächsten Morgen ist der Sturm vergessen und die Sonne lacht. Trotz der immensen Wassermassen, die in der Nacht auf uns niederfielen, ist der Sand bereits wieder trocken. Heute haben wir in Moab einen Jeep gemietet. Wir brechen daher früh auf, so dass wir bereits um 08:30 in unserem neuen Gefährt sitzen. Was ein komisches Gefühl, so nah an der Straße zu sein. Wir starten mit dem Gimini Bridges Trail. Simon am Steuer hat seine wahre Freude, während Lea auf dem Beifahrersitz ordentlich durchgeschüttelt wird. An den Bridges steigen wir aus und genießen den weiten Blick.
Unser nächster Stopp ist das Visitor Center vom Canyonlands National Park. Wir wollen die White Rim Road fahren, auf der die Anzahl der Allradfahrzeuge begrenzt ist, bzw. von den Rangern kontrolliert wird. Wir hatten zuvor Sorge, dass es an einem Freitag schwer werden könnte einen Permit zu erhalten. Den Eindruck haben wir aber nicht mehr. Wir vermuten, dass die Ranger einfach wissen wollen, wie viele Personen sich unten aufhalten und insbesondere wer über Nacht unten bleibt.
Runter geht es den Schaefer Trail. Ganz schön steil, aber sehr gut machbar.
Unten angekommen machen wir einen kleinen Spaziergang zum River Overlook.
Anschließend machen wir unser Mittagspicknick am Muselmann Arche. Wir kaspern ein wenig rum, wären aber nie auch nur auf die Idee gekommen, den Arche zu betreten. Nicht so die folgende Radfahrergruppe. Auf dem Minitrail zum Arche ist Radfahren verboten, laufen auf dem Arche ist es ebenso. Nun ja, was liegt da näher als über den Arch zu fahren...?
Wir fahren die White Rim Road noch ein wenig weiter und drehen dann um. Weiter geht es auf der Potash Road Richtung Moab. Hier darf Lea auch mal ans Steuer, was ihr aber nur halb so viel Spaß macht wie Simon. Wir biegen noch in den Long Canyon ab, dem wohl anspruchsvollstem Stück auf unserer Strecke. Da ein umkehrender Jeep uns auf halber Strecke warnt, dass aufgrund der Regenfälle Teile unpassierbar sind, drehen wir an dem abgespaltenem Fels um. So kann Simon sogar zwei mal hindurch fahren!
Hier die mit dem Jeep gefahrene Strecke:
Gegen 17 Uhr erreichen wir wieder Moab, Duschen unseren Jeep und geben ihn ohne Probleme ab. Fazit von der Tour: Simon hatte großen Fahrspaß, Lea eher nicht so. Auch in einem Jeep mit Riesenrädern wird man ganz schön durchgeschüttelt! Was aber wirklich ganz, ganz toll war, war die Strecke. Diese Distanz hätten wir wandernd nicht zurück legen können, so dass uns der Jeep ermöglicht hat ganz viel von diesem tollen Canyon zu erleben. Mit 300 $ war das Vergnügen nicht ganz preiswert. Ihn einmal zu buchen, würden wir immer wieder machen, ein zweites Mal aber eher nicht. Für weitere Interessierte können wir das Canyonlands Jeep and Car Rental im Moab Adventure Center auf jeden Fall empfehlen. Informiert euch aber vorher über die Versicherungsbedingungen: In den USA sind Autos normaler Weise über die Person und nicht über das Auto selbst versichert. Einige Vermieter bieten eine mäßig ausreichende Autoversicherung für Europäer an. Zusätzlich zu dieser haben wir eine Versicherung für 6 € bei der Hanse Merkur abgeschlossen, die die 3000 $ Selbstbehalt im Schadensfall übernommen hätte und die Haftpflicht von den läppischen 50.000 $ auf 1,8 Mio € aufgestockt hat.
Eine Jeep-Tour (ist ja auch ein Fahrtag) macht ganz schön hungrig und so gibt es für uns eine Pizza bei Pizza-Hut. Außerdem nutzen wir Moab um unsere Alkoholvorräte aufzustocken. Der Liquor Store ist erstaunlich gut ausgestattet und wir finden tatsächlich Bier aus unserer Heimatstadt! Kaum zu glauben!
Als wir den Dead Horse Point erreichen, beginnt es schon zu dämmern. Die Nacht hatten wir im Vorfeld reserviert. Gut so: Denn entlang der Strecke ist freies Campen fast überall verboten und die ausgewiesenen Plätze ganz schön überfüllt. Obwohl es draußen mittlerweile ganz schön eisig ist, freuen wir uns über die trockene Wetterlage und beenden den Abend mit einem kleinen Lagerfeuer.
Hallo Lea,
na wenigstens Simon hatte seinen Spaß beim Fahren ;-). Als Beifahrer hat man es da immer schwerer, aber die tolle Landschaft entschädigt schon für einiges an Rumpelei.
Interessant finde ich euren Preis. Wir hatten 2015 das gleiche Modell vom Moab Adventure Center, im August aber nur die Hälfte von euch bezahlt! Wie kommt das?
LG Siegi
There comes a moment in everyone's life where you stop wondering and begin to believe ...
Hallo Siegi,
ich hab das grad noch mal korrigiert, es waren $ nicht €. Bei dem Kurs macht das aber auch kaum was ;-). Außerdem war es Canyonlands Jeep, die aber im Moab Adventure Center sitzen und offenbar irgendwie dazu gehören..
Ohne Versicherung kostet der Jeep derzeit 190$, man benötigt aber eine "proof of full-coverage car insurance", die man als Nicht-Amerikaner nicht hat und daher teuere bezahlen muss und noch eine CDW. Sollte man über eine Platin Kreditkarte verfügen, haben die meist solche Versicherungen mit drin und man spart sich das. Wir hatten das sogar tatsächlich überlegt, die dafür abzuschließen, das hätte sich dann aber doch nicht ganz gelohn :-D.
Vielleicht haben die ihre Preise so krass angezogen? Oder habt ihr spontan gebucht und dadurch ein Special erhalten?
So oder so war es aber ein wirklich schöner Tag :-)
Liebe Grüße
Lea
2015 & 2019 Südwesten / 2016 Yellowstone / 2017 Namibia
Hallo Lea,
die Fotos der Jeep Tour sind super, so etwas würde uns auch Spaß machen, das habe ich mir gleich auf unsere Wunschliste geschrieben.
Wahnsinn, dass der Biker auf eurem Foto über den Arch gefahren ist. Nicht nur, dass es verboten ist, ist es doch auch lebensgefährlich. Unglaublich, was manche Leute für den Adrenalinkick tun...
Ich bin gespannt, wie es bei euch weiter geht.
Liebe Grüße von der Ostsee
Stephie Scout Womo-Abenteuer.deHi,
bzgl. Muselmann Arche: der ist so massiv, dass ein LKW drüber fahren könnte und auch entsprechend breit. Wer hier mit dem Rad nicht drüberfahren kann den sollte man meiner Meinung nach auch nicht auf der Straße fahren lassen.
Nur zwecks Relativierung ... unabhängig davon ob man es darf oder es lebensgefährlich ist.
LG Siegi
There comes a moment in everyone's life where you stop wondering and begin to believe ...
Hallo ihr zwei,
das ist ja echt Zufall. Wir waren am Tag vorher (22.09.) auch mit dem Jeep in Canyonlands unterwegs.
Es ist einfach traumhaft und so eine Tour mit dem Jeep lockert den Womo-Urlaub etwas auf. Wir hatten dann zum Schluss den Regen, den ihr im Arches hattet.
Best regards, Bernd