Zeitig wurde am See gefrühstückt. Wir wollten recht zeitig zu unserem heutigen Ziel New Orleans kommen.
Aber erst kauften wir am Ausgang des Campgrounds im Dorfladen noch Feuerholz für den nächsten Grillabend.
Und weiter ging es auf dem Highway 51 Richtung Süden. Die Häuser hatten Veranden mit Schaukelstühlen wie in den Südstaaten üblich.
Der Highway 51 wurde zur I-55 nach New Orleans und wird kurz nach der Grenze über 23 Meilen 4-spurig über Stelzen durch die Sümpfe von Louisiana geführt.
Dann folgt ein riesiges Autobahnkreuz mit Straßen auf 4 Ebenen und alle auf diesen Betonstelzen in den Sümpfen, eine Wahnsinnskonstruktion! Dann ging es noch einmal 10 Meilen durch die Sümpfe bis zum KOA in New Orleans. Wir hatten lange mit dem Preis von 105$ des French Quarter CG gehadert. Doch als wir uns endlich dazu durchgerungen hatten war er ausgebucht. Nun also der KOA, eine im Nachhinein richtige Entscheidung wie sich bald zeigen sollte.
Heute sind wir zum Nachmittag erst mal auf dem Deich am Mississippi entlang gelaufen. Anschließend gab es vor dem Womo leckere Lachsbrötchen. Der Sommer-Abend bei einem Glas Wein ist herrlich. New Orleans liegt etwa auf dem gleichen Breitengrad wie Kairo. Uns geht es gut!
Leider erreichte uns hier die nächste Hiobsbotschaft: Das für morgen gebuchte Jazzdinner auf dem Natchez Steamboat auf dem Mississippi wurde gecancelt.
Von den Kindern kam ein besorgter Anruf wegen Rückholaktionen gestrandeter deutscher Urlauber aus dem Ausland. Wir haben lange am Computer gesessen und es so verstanden, dass aus Ländern wie Marokko, Ägypten und Malediven die Pauschaltouristen zurück geholt werden weil kein Ferienflieger mehr dorthin fliegt. Die Lufthansa bittet auf ihrer Internetseite darum, nur direkt Kontakt aufzunehmen wenn der Flug in den nächsten 3 Tagen starten soll. Für unseren geplanten Rückflug in 4 Wochen am 16.04. von Los Angeles nach München wird bei Lufthansa aktuell im Internet eine Flugplanänderung von 10 Minuten früher angezeigt. Das erscheint unglaubwürdig weil die Lufthansa nur noch von Frankfurt in die USA nach Chicago und Newark weiterhin fliegen will. Wir haben dann versucht für den 16.04. einen Flug von Los Angeles nach München zu buchen und bekamen über 10 verschieden Möglichkeiten angezeigt, darunter auch einen Lufthansa-Flug 2 Stunden früher nach Frankfurt. Wir könnten vielleicht davon ausgehen das wir auf diesen Flug umgebucht werden und dann irgendwie auch nach Hause kommen. Wir werden diese Situation weiter beobachten und dann etwa 2 Wochen vorher unsere Wünsche für die Umbuchung anmelden. Einmal umbuchen soll ohne zusätzliche Gebühren möglich sein. Die Gefahr in den USA zu stranden sehen wir momentan noch nicht. Unsere Entscheidung ist, dass wir erst mal weiter fahren und das Beste aus der Situation machen wollen!
Der CG Rio Grande Village im Big Bend schickt eine Erinnerungs-Email, in einer Woche wollen wir dort eintreffen. Dann können wir wenigstens in der Natur wandern, das sollte doch trotz Corona möglich sein. Dafür informiert Susanne dass die Starpartys im McDonalds Observatory nicht mehr stattfinden. Das war die nächste Hiobsbotschaft. Immer mehr drehen sich alle Gespräche nur noch darum, was noch funktionieren könnte und was nicht mehr stattfindet.
Lieber Siggi,
jetzt merkt auch bei euch die Unsicherheit, ihr ward ja noch einige Tage länger "relaxt" als wir. Auch wir waren noch ein paar Tage vorher davon überzeugt, dass wir im Big Bend NP gut aufgehoben sind.....
Ach ja, heute wäre unser Rückflug gewesen, also jetzt brauchen wir uns nicht mehr zu ärgern, der Urlaub wäre jetzt eh vorbei....
Liebe Grüße
Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de
Reiseberichte
Hallo Siggi,
sicher nicht die schlechteste Entscheidung trotz der zunehmend negativen Nachrichten. Aber ich wäre bei diesen Infos bzgl. Rückholaktionen innerlich schon sehr unruhig gewesen.
Viele Grüße
Lothar
Hallo Lothar,
natürlich ging die Situation schon an die Nerven. Aber welche Alternativen hatten wir denn? Wir konnten das Womo ja nicht einfach auf einem Parkplatz abstellen und nach Hause fahren. Das musste ins noch 2000 Meilen entfernte Los Angeles gebracht werden und dort sollte auch unser Rückflug starten. Und wie die ganze Situation eskalieren würde war auch noch nicht abzusehen. Wir hinkten dort der Entwicklung in Deutschland etwa 1 - 2 Wochen hinterher.
Viele Grüße
Siegfried