Womo-Abenteuer

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Casper nach Denver: "Ein Katzensprung"

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Stefan aus R
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Beigetreten: 29.12.2016 - 12:31
Beiträge: 74
Casper nach Denver: "Ein Katzensprung"
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
278 Meilen
Besuchte Highlights: 
Fazit: 
Wow! Denver ist ...GROSS!

Am heutigen Tag verlassen wir den Norden endgültig. Für Denver haben wir einen Pausetag mit Großstadtflair geplant. Das Wetter ist super, um 9 sind wir auf dem Highway, es geht an der Ostflanke der Rockys entlang nach Süden. Bis zur Stadtgrenze gehts ohne Probleme, wir erreichen die Staatsgrenze:

Hundert Meilen weiter wirds dann schon ein bisserl voller:

Nach Tagen auf einsamen Highways trifft uns dann in Denver der Verkehr mit voller Wucht. Wir brauchen bis zum Cherry Creek State Park fast 2 Stunden, und da ist von der Uhrzeit noch nicht mal Feierabendverkehr. Irgendwie hat man ja bei Denver immer das kleine Gebirgsdorf vor Augen, aber der Großraum hat mittlerweile 5 Millionen Einwohner, und die Stadt platzt aus allen Nähten. Spurwechsel im Stop-And-Go ist allerdings fast einfacher als bei normaler Geschwindigkeit und dichtem Verkehr, unsere Scout-Navigationsapp im Handy (die ich gar nicht genug loben kann) lotst uns sicher in den State Park. Dort werden zusätzlich zu den Campground-Gebühren nochmal 18$ Eintritt in den Park fällig; im Prinzip gilt das pro Tag, deshalb erhält man an der CG-Rezeption einen Bestätigunszettel der bei der Ausfahrt die Gebühr auf einen Tagessatz begrenzt. Nicht verbummeln!

Der CG selbst liegt sehr schön an einem Stausee, der angelegt wurde um die Stadt vor Überflutungen durch das Schmelzwasser aus den Rockies zu schützen. Jetzt Mitte Juni ist das Wasser schon schön warm, und der amerikanische Drang zum Größeren macht auch vor Wasserfahrzeugen nicht halt. Vom kleinen Jetski bis zum 2-to Motorboot tummelt sich einiges auf dem dafür eigentlich zu kleinen See, die Badebereiche sind aber durch Bojen abgegrenzt. Richtig Zentrumsnah ist der State Park allerdings nicht. 

Durch den Stau war es bei der Ankunft schon ziemlich spät, trotzdem ist es auch auf 1600 Meter Höhe ganz schön warm geworden. Wir schmeissen zum ersten mal die Klimaanlage an und nutzen die Laundry um die dicken Klamotten vor dem verräumen noch mal zu waschen. Trockner und Wamas sind vorhanden, aber gut besucht, und so zieht sich der Waschtag in den frühen Abend hinein.

Am nächsten Tag lassen wir es gemütlich angehen, nach einem späten Frühstück packen wir unsere Badesachen und erkunden den Strand. Reichlich Leute, auch schon am Vormittag, viele Jugendgruppen und Mütter mit Kindern. Wir baden und wärmen uns zwischendrin am Strand auf, bevor es am Nachmittag nach Downtown Denver gehen soll.

 Der Plan war, mit der Metro in die Stadt zu fahren, lt. Googlemaps sind es auch nur 35 Minuten/1,7 Meilen zur Bahnstation. Leider hat die Scout-Navigation in meinem Handy, die ich gerade gar nicht genug loben konnte den Bahnhof nicht in der Karte, und der Fußweg führt über/durch ein Autobahnkreuz. Jetzt, zuhause am PC ist mir auch klar, wo wir verkehrt gelaufen sind, und die "Dam Rd" habe ich mittlerweile in "Damn Road" umbenannt. Wenigstens regnet es nicht, dafür hat es ca 30 Grad (Celsius, nicht F). Nach 45 MInuten Fussmarsch stehen wir vor dem Passamt von Colorado, weit und breit kein Bahnhof. Wer über uns lachen will, klickt hier. Jetzt bekommt der Spass endgültig ein Loch, der Pförtner ist selbst leidenschaftlicher Autofahrer und hat keine Ahnung, wo hier eine Metrostation sein soll, ruft uns aber gerne ein Taxi, damit die verrückten Deutschen nicht verloren gehen. Mittlerweile ist wieder kurz vor Feierabend, und wir brauchen fast eine Stunde und 60 Dollar um ins Zentrum zu gelangen. Zentrum? Downtown? Where Downtown? I mean, this is Denver, ya know. Wir einigen uns darauf, dass Union Station ein guter Punkt ist. Von dort aus flanieren wir ein bisschen durch die Strassen, erstehen eine externe USB-Festplatte für die vielen Fotos und finden schließlich an der 16th Street ein schönes Steakhaus, das uns mit Cocktails und guten Vibrationen versorgt. Ich bin ja eigentlich gegen Uber, habe aber nach dem Terz auf dem Hinweg keine Lust auf einen ähnlich abenteuerlichen Heimweg. Ich installiere also im Wlan des Lokals eingeloggt die Uber-App, registriere mich und tatsächlich steigen wir nach 5 Minuten in eine komfortable, schwarze Limousine ein die uns zum Festpreis zurück zu unserem Campingplatz bringt. 

Fazit: Die Schönheit Denvers ist uns irgendwie verborgen geblieben, die Größe der Stadt hat uns echt erschlagen. Abends mal auf Piste war auch ganz schön, und die Uber-App funktioniert tadellos, ab morgen ist wieder einsame Wildnis angesagt. Gottseidank ist es nicht mehr kalt!