Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Seattle und Vancouver Bay Waale und Baseball

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Stefan aus R
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Beigetreten: 29.12.2016 - 12:31
Beiträge: 74
Seattle und Vancouver Bay Waale und Baseball
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Freitag, 2. Juni 2017
Gefahrene Meilen: 
200 Meilen
Fazit: 
Hoch die Flossen

Nach unserer Ankunft am Donnerstag Nachmittag Ortszeit Seattle hatten wir insgesamt bis Montag früh zur Womo-Übernahme Zeit für Seattle und Umgebung.

Wer Seattle und Umgebung richtig abgrasen will, kann locker eine Woche verbringen; wir haben aber grade am Anfang immer Hummeln im Hintern und wollen auf die Strasse, darum war's eher kurz gehalten. Neben den üblichen City-Highlights am Freitag hatten wir für den Samstag eine Whale-Watching Tour auf San Juan Island gebucht. Frühes Aufstehen dank Jetlag kein Problem. Der Plan war einfach: Um 7 Uhr macht Sixt Downtown auf, dort einen Mietwagen holen, ab nach Norden nach Anacortes fahren, von dort mit der Fähre nach San Juan Island, um 11:30 startet die Tour. Vorher noch im Ludis (2nd Ave/Pike Street) ein herzhaftes Frühstück gegen die Seekrankheit einwerfen. Soweit der Plan....

Im Ludis geht noch alles klar. Schräges Volk am Tresen, ganz eindeutig nicht beim Frühstück, sondern beim Absacker vor dem Heimweg (wie auch immer der bewerkstelligt wird). Wenigstens die Kellnerin ist nüchtern und serviert bestes American Breakfeast mit allem was dazugehört. Gegenüber beim Sixt rächt sich die Paranoia. Die Reisepässe liegen sicher im Hotelsafe, die Frühschicht bei Sixt (nicht ganz so verpeilt wie die am Tresen ggü.) will mir aber trotz Online-Reservierung über Sixt Deutschland das Auto nicht geben. Mein Personalausweis reicht nicht. Reisepass ist angesagt, i'm so sorry. Also ab ins Taxi, im Hotel die Pässe geholt, wieder ab zu Sixt. Inzwischen ist der Stationsmanager da, der weiss nicht dass wir schon den zweiten Anlauf starten und kann sich auch nicht erklären warum wir die Pässe geholt haben; ein Perso würde völlig reichen. Grrrrrrrr!. Das Auto (heimisches Fabrikat; passt schon) bringt uns dann um 7:45 geschmeidig Richtung Norden. 80 Meilen sind ein klacks, Verkehr ist auch keiner. In Anacortes am Fährterminal heissts erstmal Parkplatz suchen; das Auto mit auf die Insel nehmen bringt nichts, der Whalewatcher ist direkt am Fährhafen. Überraschung dann beim Ticketkauf: Beim studieren der Fahrpläne ist mir doch tatsächlich entgangen, dass nicht jeder Dampfer von Anacortes aus auch alle Inseln im Archipel anläuft. Die von uns angepeilte Fähre fährt nicht bis San Juan Island, sondern dran vorbei nach Orca Island. Weil sonst keiner was dafür kann, muss ich mich also über mich selbst ärgern; Abfahrt ist in 10 Minuten, wenn die nächste Fähre in San-Juan-Island ankommt ist die von uns gebuchte Bootstour längst ausgelaufen. Schlaufuchsen hätte auch hier geholfen, aber jetzt isses zu spät. Nachdem wir schon mal da sind, bleibt uns fast nichts anderes übrig. Ticket gekauft, ab aufs Boot und das beste draus machen. 

An Bord gibts reichlich Flyer von diversen Whale-Watching-Anbietern. WLAN-Hotspot angeworfen und die Websiten gecheckt, wie nicht anders zu erwarten: Alles restlos ausgebucht. Keine Chance mehr. Das Wetter richtet sich nach meiner Stimmung, Nieselregen und Wolkenverhangen. Nach gut einer Stunde kommen wir in Orcas Island an. Direkt am Fähranleger ist Orcas Eclipse Charter. Nächste Abfahrt zu den Orcas laut Internet in 15 Minuten,ausgebucht, wir sind auch nicht die Einzigen, die in diese Richtung wandern. Der Ticketshop hat gerade geöffnet, alle haben Tickets, nur wir nicht. Aber ein Versuch kann ja nicht schaden. Jetzt kommt mein absoluter Geheimtip für Amerika: Als mich die Angestellte an der Kasse fragt: "How do you do?" sage ich die ganze Wahrheit: "I'm having a really bad day...". Die Welle an Hilfsbereitschaft die diese 7 Worte auslösen, lässt sich mit nichts vergleichen, vermutlich ist dieser Satz sonst für Apokalypsen reserviert, aber ab jetzt bin ich  "Honey" und die Gute setzt alles daran, mir ein strahlendes amerikanisches Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. 10 Minuten später haben wir zwei Tickets für die Wal-Tour, auf die wir uns seit 8 Monaten gefreut haben wie die Kinder, in der Tasche. Mein Tip wird zunächst verweigert, als ich nicht aufgebe weil mir der Tag echt gerettet wurde, gibts im Tausch dafür ein Basecap. Das Wetter bleibt bescheiden, aber wir strahlen um die Wette und verbringen 3 wunderschöne Stunden in der Vancouver Bay.

  

Und Orcas gabs auch.

(to be continued)