Heute verabschiedeten wir uns von den USA – es ging nach Kanada. Für uns alle ein Novum. Vor dem Losfahren genossen wir aber erstmal ncoh das tolle Bergpanorama im Morgenlicht.
Aber erstmal machten wir noch einen Abstecher zu Many Glacier im Glacier National Park. Unser erster Stopp war am Trailhead zu den Apikuni Falls. Parkplatztechnisch sah es trotz recht früher Stunde schon recht eng aus – wir bekamen mit unserem kleinen 23ft. WoMo gerade noch einen Platz ganz am Rand. Der Trail zum Wasserfall führt zunächst über eine wunderschöne Blumenwiese, bevor der Weg den Blick auf den Wasserfall freigab.
Wieder zurück fahren wir weiter bis zum Lake Swiftcurrent. Auf dem Picknickplatz dort finden wir problemlos einen Parkplatz. Unser Plan war, den Trail um den Lake Swiftcurrent ( 3,7km) zu laufen.
Spontan entschieden wir uns unterwegs, den Ausflug zu verlängern und auch noch den Trail am Lake Josephine vorbei zum Grinell Lake mitzunehmen. Unter schweren Protest der Teenagerfraktion, die eigentlich "lange schlafen, dann Mittag essen und wieder schlafen" wollte, liefen wir los. Die Ausblicke unterwegs waren immer wieder beeindruckend. Und der Blick auf den Grinell Lake belohnte uns dann für den langen Weg.
Auf dem Rückweg machten wir noch einen winzigen Abstecher zum Hidden Fall – der seinem Namen wirklich alle Ehre machte, weil man ihn wirklich erst ganz am Ende des Weges sehen konnte (zu hören war er vorher schon).
Am Parkplatz angekommen war es Zeit fürs Mittagessen, dass wir direkt am See genossen.
Beim Rausfahren aus dem Park sahen wir am Straßenrand noch einen Schwarzbären, der dort versteckt im Grünen sein Mittag zu sich nahm.
Auf dem Chief Mountain Highway ging es dann in Richtung Kanada. Mit etwas gemischten Gefühlen näherten wir uns der Grenze. Im Forum hatten wir ja schon die verschiedensten Geschichten gelesen und waren darauf vorbereitet, auf alles eine Auskunft zu geben. Vorsorglich hatten wir gründlich die Einreisevorschriften studiert und beim Einkaufen genau darauf geachtet, dass wir die Grenzmengen (vor allem beim Alkohol) nicht überschritten. Als wir am Grenzhäuschen ankamen, begrüßte uns die freundliche Beamtin mit „Are you Dutch or German?“ – keine Ahnung, woran sie das schon von Weitem gesehen hat… Sie kontrollierte unsere Pässe und fragte, ob wir Alkohol dabei haben – „Ja“ – „Aber nur zum Eigenbedarf?“ - "Ja." - Die Fragen nach Waffen und Feuerholz konnten wir guten Gewissens verneinen. - „Ok, dann noch viel Spaß und gute Fahrt!“ – Das war’s, nach weniger als 5 min konnten wir weiterfahren.
In Waterton Lakes angekommen, beziehen wir unseren Platz auf dem komplett ausgebuchten Campground. Dann machten wir uns auf die Suche nach dem Visitor Center. Bei dem verheerenden Waldbrand im letzten Herbst, bei dem ca. 2/3 des Parks in Mitleidenschaft gezogen wurden, wurde auch das Visitor Center zerstört. Leider ist auf dem Ortsplan das neue temporäre VisitorCenter nicht eingezeichnet. Also laufen wir erstmal am See entlang in Richtung Prince of Wales Hotel. Dieses historische Hotel aus dem Jahr 1926 ist schon beeindruckend. Am besten fanden unsere Kinder dass die Angestellten dort alle in Schottenröcken herumliefen.
Aber sie waren auch sehr nett und wir bekamen dort nicht nur die Auskunft, wo sich das VisitorCenter derzeit befindet, sondenr auch darüber, welche Trails wir denn morgen laufen könnten, nachdem ja die beiden Hauptstraßen des Parks (zum Cameron Lake und zum Red Rock Canyon – unsere eigentlich geplanten Ziele für den morgigen Tag) gesperrt sind. Auf dem Rückweg holen sich die Kinder noch ihre Explorerhefte vom VisitorCenter. Außerdem gibt es noch eine Pizza zum Abendessen.
Da die Site keine Feuerstelle hatte, saßen wir abends so draußen und ließen uns vom Wind durchpusten, während wir den See und die Berge betrachteten.
Übernachtung: Townsite Campground, Waterton Lakes NP, Site G44
Wetter: Sonnig mit ein paar Wolken, 26°C
gefahrene Strecke: 73 Meilen / 117 km