TAG 10 (08.08.2014) - Waterton Lakes NP
Die heutige Planung:
Heute steht an entspannter Tag mit weniger Fahren an. Wir wollen den Waterton Lakes NP erkunden.
Auf dem Plan stehen der Red Rock Canyon mit einem kurzen Trail und Boot fahren auf dem Cameron Lake.
Das Wetter sieht vielversprechend aus. Für den Nachmittag/Abend ist Regen vorhergesagt,
daher wollen wir zuerst zum Red Rock Canyon.
Es ist wieder warm heute. Wir frühstücken im T-Shirt draußen am Picknicktisch. Schöööön!
Nach dem Frühstück starten wir in Richtung Red Rock Canyon.
Bevor wir allerdings dorthin fahren, machen wir einen kurzen Abstecher beim "Prince of Wales" Hotel
und schauen uns das Hotel "aus der Nähe" an.
Ich riskiere auch mal einen Blick in die Lobby (leider sehr dunkel)
Vor dem Hotel wachsen viele bunte Blümchen - ich kann nicht anders
Von dem Hotelfelsen aus hat man einen hervorragenden Blick auf den Waterton Lake, Townsite und den Campground.
Panorama Waterton Lake
Prince of Wales Hotel
Der Ausblick ist gigantisch
Nach dem netten Ausblick fahren wir zum Red Rock Canyon. Die Strecke ist landschaftlich sehr schön.
Am Red Rock Canyon angekommen, finden wir auf Anhieb einen Parkplatz obwohl es schon recht voll ist.
Wir wollen erst den kurzen Trail zu den Wasserfällen, den Blakiston Falls, machen,
aber scheinbar lesen wir die Karte falsch.
Das geht aber nicht nur uns so....
Wir folgen einem wanderfreudigen Pärchen und gefolgt von einem Renterpaar wandern wir in Richtung
Blakiston Falls (denken wir zumindest).
Das Pärchen vor uns dreht bereits nach wenigen Metern um - es wäre zu heiß zum Wandern (ah ja....).
Wir folgen dem Weg. Landschaftlich reizvoll, aber von einem Bach/Fluss oder gar Wasserfall keine Spur!
Wir haben einen ordentlichen Schritt drauf, genießen die Natur... und schwitzen!
Es ist wieder ganz schön heiß heute!
Ein neugieriges Eichhörnchen kreuz unseren Weg
Der vermeindliche Weg zu den Blakiston Falls
Nach einem einstündigen Fußmarsch erreichen wir zumindest einen Fluß. Aber keine Wasserfälle!?
Eigentlich sollte der Weg zu den Wasserfällen ca. 1 km weit sein, wir sind nun locker 3 km gelaufen.....
Wir treffen 2 Wanderer, die uns entgegen kommen und fragen sie nach dem Weg.
Ernüchterung: wir haben tatsächlich den falschen Weg erwischt!
Wir befinden uns auf dem Snowshoe Trail, der zu einem Backpacker Campground führt.
Na super!
Also ab in die Richtung, aus der wir kamen....
Wenigstens ist es ein schöner Weg gewesen!!!
Im Gänsemarsch die 3 km zurück....
Auf dem Rückweg finden wir auf dem Pfad einen riesigen "Haufen" zerkauter Beeren!?
Die Kids bemerken diesen sofort, da der Weg hier sehr schmal ist und der Haufen definitiv auf dem Hinweg noch nicht da war.
Genaueres Hinsehen bringt Licht ins Dunkel: frisches "Bärenkaka"!!!
Ängstlich huscht Sohnemann hinter meinen Rücken, so ganz wohl ist mir nun auch nicht mehr.
Der Göttergatte schnappt sich daraufhin einen sehr großen Stock - dieser Stock ist ab jetzt unser "Bären-Wanderstock",
erhält später noch den Namen "Balou" (Erklärung folgt) und spielt in der letzten Urlaubswoche noch eine entscheidende Rolle
Eilig treten wir nun den Rückweg an.
Für den Schmetterling muss ich aber doch noch mal anhalten...
Dann kreuzt auch noch ein "Hühnchen" unseren Weg
Unterwegs treffen wir auf das Renterpärchen, die uns nun nach dem Weg zu den Wasserfällen fragen.
Als wir ihnen berichten, dass dies der falsche Weg ist, fluchen sie und schimpfen auf die miese Beschilderung.
Sie treten dann ebenfalls den Rückweg an.
Zurück am Red Rock Canyon hat nun, bis auf den Göttergatten, niemand mehr Lust auf die Wanderung zu den Blakiston Falls.
Wir entscheiden uns also für das Planschen im kühlen Nass.
Die Kinder jauchzen vor Freude und ehe wir uns versehen,
klettern sie auch schon barfuß im Canyon rum.
Sohnemann hat sich in windeseile seiner Klamotten (bis auf die Unterhose) entledigt und nimmt sofort ein Sitzbad. Laut quietschend springt er wieder auf - ganz schön kalt!!!
Ich habe nur die Füße im Wasser, das reicht vollkommen. Das Wasser ist eisig! Umso erstaunter bin ich, als die amerikanischen Kindern teils in voller Montur in das kleine Becken reinspringen und planschen. Boa, kennen die kein Kälteempfinden???
Gut dann aber auch die Eltern dazu, die selbst nicht mal den großen Zeh ins Wasser halten und ihre Kinder dann anspornen, sie würden ein Eis bekommen, wenn sie ins Wasser springen würden...
*Kopfschüttel*
Sohnemann wanderte ganz freiwillig an den "Miniwasserfall" und ließ sich kurz den Rücken abkühlen, dann wurde es auch ihm zu kühl
Das bunte Farbenspiel ist gigantisch! Kommt leider auf dem Bild nicht so ganz rüber
Blick von der Brücke in den Red Rock Canyon
Blick auf die andere Seite
Nachdem wir uns alle abgekühlt haben, essen wir ein paar Brote zum MIttagessen,
Eis zum Nachtisch und fahren dann weiter in Richtung Cameron Lake.
Unweit des Red Rock Canyon entfernt erspähe ich direkt neben der Straße ein großes "schwarzes Etwas".
Sofort halten wir an: da sitzt ein Schwarzbär direkt am Straßenrand und futtert irgendwelche Beeren.
Seelenruhig futtert er weiter und lässt sich nicht stören.
Nach der Bärensichtig - können unser Glück kaum fassen - fahren wir weiter.
Die Straße führt uns erst mal zurück nach Townsite, wo wir kurz vorher wieder in Richtung Cameron Lake abbiegen.
Hinter dem Abzweig um "Prince of Wales Hotel" gefällt es 2 Bighorn Sheeps ziemlich gut auf der Straße.
Sie laufen seelenruhig die Straße entang und sind völlig unbeeindruckt von der Autoschlange,
die sie bereits hinter sich herziehen
Auf dem Weg zum Cameron Lake
Die Straße zum Cameron Lake zieht sich zeimlich und ist nicht ganz so attraktiv, wie die Straße zum Red Rock Canyon.
Am Cameron Lake angekommen, müssen wir 2 Runden um den Parkplatz drehen, bis wir einen Platz gefunden haben.
Es ist ziemlich voll hier.
Bereits unterwegs zeichnte sich ein Wetterumschwung an. Die Wolken am Himmel wurden zahlreicher und als wir am See ankommen,
ist es deutlich kühler als am Red Rock Canyon.
Viele unerschrockene Touris baden und schwimmen im See - es gibt einen kleinen "Strand" am Ufer,
wo jede Menge Leute sitzen und picknicken.
Wir gehen direkt zum Bootsverleih. Ich bin allerdings so gar niht von der Idee begeistert,
ein Boot zu besteigen. Schon gar kein Kanu! Ich habs nicht so mit Booten....
Wir einigen uns auf den Kompromiss: ein großes Tretboot muss her. Diese Entscheidung werde ich noch bereuen....
Cameron Lake - die Sonne hat sich weitgehen verzogen
Nach einer Weile verzieht sich die Sonne leider komplett.
Wir "treten" ein großes 4er Tretboot über den See. Gut für die Mama: groß, viel Platz,
schwankt nicht und macht einen stabilen Eindruck.
Alles soweit positiv.
Wir "treten" unser Boot ein ganzes Stück auf den See raus, schießlich haben wir ja für 1 h bezahlt.
Das Wasser ist glasklar, am Ufer schimmert es grünlich und man kann, wenn sich die Sonne mal zeigt,
sogar bis auf den Grund schauen.
In der Mitte des Sees fahren wir in Richtung Ufer und wollen am Ufer entang zurück.
Mittlerweile ist die Sonne ganz weg und es wird frostig.
Zu allem Überfluss bekommen wir nun die ersten Regentropfen ab.
In dem Moment, in dem wir unser Tretboot drehen, bemerken wir den Gegenwind.
Übel!!!!
jeder, schon mal gegen den Wind Fahhrad gefahren ist, weiß, wovon ich rede. Nun haben wir aber nicht nur ein Fahrrad,
sondern ein schweres Tretboot.... und das will nun gegen den Wind wieder ans Ufer "getreten" werden.
Nach wenigen Minuten habe ich das Gefühl, auf der Tout de France in den Pyrenäen unterwegs zu sein.
Die Beine werden schwer und schwerer, der Regen langsam weniger, der Wind dafür immer stärker...
Im Kopf sehe ich uns schon um Hilfe rufen, damit wir mit einem Motorboot (?) abgeschleppt werden können...
Der Göttergatte meckert, dass er ja nur alleine treten muss.
Nix da, meine Beine sind jetzt schon schwer wie Holzstämme. Die Kinder feuern uns an:
"Nicht so langsam! Wir wollen nicht nass werden, tretet doch mal richtig!"
Grrrrrrrrrrrrrrr......... das ist keine Hilfe!
Nach einem schier endlosen "Getrete" erreichen wir den rettenden Bootsanleger.
Ich bin platt. Der Göttergatte ht nun auch so zittrige Beine, dass er beinahe,
bei dem Versuch aus dem Boot zu steigen, ins Wasser fällt.
Die Kids jubeln - sie fanden es klasse.
Na Hauptsache etwas.
Ja, war nett. Allerdings schwören wir uns beide: vorerst gibts kein Tretboot mehr!!
Als wor unseren Camper erreichen, öffnet der Himmel seine Schleusen. Es schüttet wie aus Eimern.
Schnell verlassen wir den See und fahren zurück Richtung Waterton Lake.
Zu unserem Erstaunen scheint die Sonne, je weiter wir vom Cameron Lake wegfahren.
Die Straße ist aber nass, hier muss es bereits vorher geregnet haben.
Am Campground angekommen, finden wir überall Pfützen und Wasserlachen.
Wow, hierkam ordentlich Wasser runter. Wir haben gar nichts davon bemerkt...
Heute ist nicht nur der Townsite CG "FULL", sondern auch alle Anderen im Waterton Lakes NP.
Muss am Wochenende liegen - heute ist ja Freitag...
Während wir duschen gehen und danach im WoMo Nudeln kochen, regnet es draußen noch ein mal heftig.
Genauso schnell, wie der Regen kam, ist er auch schon wieder verschwunden und die Sonne zeigt sich wieder.
Als ich mich draußen in die Abendsonne setze, kriecht sich direkt gegenüber von unserer Site ein pfeifendes Squirrel aus seinem Bau.
Putzig!
Die Kinder genießen nun den Luxus, einen Fernseher im WoMo zu haben und dürfen auch heute Abend noch eine DVD anschauen.
Mein Mann und ich machen noch einen Spaziergang am See entlang und genießen den Sonnenuntergang.
Zwischendurch treffen wir immer wieder auf ein Reh, welches uns einen Teil unserer Strecke begleitet.
Der Waterton Lakes NP ist wirklich ein wunderschönes Fleckchen Erde
Aber ich lasse jetzt einfach Bilder sprechen!
Fazit: das war wieder ein perfekter Tag in einem wunderschönen Nationalpark!
Für die Statistik:
Campground: Townsite CG
Site: G44
Kosten: 37,80 CAD
Gefahren: 42 Meilen
Fotos: 392
Wetter: von blauem Himmel & Sonnenchein über Wind und Regen war alles dabei,
Temperaturen bis 30 Grad, auch abends noch angenehm warm
Hallo Chrissy,
Traumhafte Bilder von einer faszinierenden Landschaft.
Auch wenn`s erst mal der falsche Weg war, scheint es ein gelungener Tag gewesen zu sein.
Das hätte ins Auge gehen können. Auf unbekannten Seen sollte man nie zu weit vom Ufer entfernt fahren und schon gar nicht quer drüber. Wie ihr selbst erlebt habt kann es bei aufziehendem schlechtem Wetter ziemlich schnell ungemütlich werden. Vor allem wenn es dann auch noch durch Wind zu Wellengang kommt. Wir sind bis vor ein paar Jahren viel Kanu gefahren und wissen aus eigener Erfahrung wie schnell das gehen kann.
Freue mich schon auf die weiteren Berichte, verspricht weiterhin interessant zu sein.
Viele Grüße, Jörg
Viele Grüße, Jörg
Impressionen aus Nordamerika
Hi Jörg,
wir waren mit unserem Tretboot nicht mal so weit draußen wie alle anderen - und dann auch meist in Ufernähe. Entweder die Anderen hatten ihre Boote länger als 1 Stunde gemietet oder waren unempfindlich gegen Wind & Wegen ;-)
Mit "Mitte" meine ich in Nähe des Bootsanlegers "mittig", für uns war das weit genug. Es gab zahlreiche Paddler, Tretbootfahrer und Kanuten, die tatsächlich am anderen Ende des Sees unterwegs waren...
Wir haben uns im ersten Drittel gehalten - aber Tretboot muss ich so schnell trotzdem nicht mehr fahren
Lg
Hallo Chrissy,
ich lese gern bei euch mit: es ist immer etwas los: mit Bären habt ihr ja wirklich Glück und auch der Red Canyon überrascht mich mit seinen Farben . Euer Gefühl auf dem See kann ich mir gut vorstellen.
Sehr Schöne Bilder, besonders die am Abend.
Grüße
Bernhard
Mach doch bei deinen anderen Tagen aus 1 oder 2. ein 01 oder 02 und folgende , dann sind die Berichte wieder in der richtigen Reihenfolge
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
@Bernhard: erledigt
Hi,
na, passt doch !
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hi Chrissy,
toller Tag mit wunderschönen LAndschaftsbildern!
Herzliche Grüsse Gisela
Hallo Chrissy,
mal wieder traumhafte Bilder!!!
Ich finde eure Tour und eure Fotos wirklich so prima, dass ich die Runde sofort nachfahren könnte. Glacier und Waterton NP kommen vorallem in den Reiseberichten recht selten vor, das macht da Ganze noch spannender.
Die Bilder erinnern mich sehr an unsere Reise letztes Jahr durch die kanadischen Rockies...
Liebe Grüße,
Ulli
Scout Womo-Abenteuer.de
www.dezembercamper.de
@Ulli: hihi, kann ich voll und ganz verstehen! Würde die Tour auch sofort noch mal fahren wollen...seufz. Zu schade, dass man ewig lang plant und das Ganze dann nach 4 Wochen schon wieder vorbei ist
@ all: Danke für das Lob
Hallo Chrissy,
sehr schöne Landschaft und traumhaft ins Bild gesetzt.
Bei einer Bärensichtung frage ich mich wieder wie ich reagieren würde, wenn ich nicht in sicherere Entfernung im Auto sitze?
Liebe Grüße Peter
Hi Peter,
ich wollte dem Bären auch nicht zu Fuß begegnen. Als wir aber ein paar Tage vorher bei Many Glacier einen Trail laufen wollten, gab es ja die Bären mit 2 Jungen in unmittelbarer Trailnähe. Es ist daraufhin niemand den Trail von der Straße aus losgelaufen, aber es kamen 2 Wanderer vom Wasserfall zurück zum Parkplatz und haben die Bären anfangs nicht gesehen!!!
Szenario war also Folgendes: eine Gruppe von 30 Schaulustigen mit dickem Tele in der Hand, knipsten munter 3 Bären und die beiden ahnungslosen Wanderer liefen den Weg zurück und standen auf einmal nur wenige Meter vor den Bären. Kurz vorher müssen die Beiden die Bären gesehen haben....oder sich zumindest über die Horde von Menschen an der Straße gewundert haben... Dann entweder Mut, Leichtsinn oder Wissen dass nichts passieren würde (!?), sind die Beiden einfach an den Bären vorbei gelaufen...
Leider unscharf, aber der Wanderer vorne rechts ist zu erkennen, dahinter die Bären und oberhalb den Weg, den er gekommen ist...
Da ist es mir auch eiskalt den Rücken runter gelaufen...
Ab diesem Moment war uns dann bewußt, wie schnell wir einen Bär vor der Nase haben können....
Zum Glück hat sich keiner der Bären für die Wanderer interessiert, aber wir sind bei jeder Sichtung heilfroh gewesen, im Camper gesessen zu haben bzw. Dank "Tele" nicht nah ran zu müssen
Hallo Chrissy,
Schade, dass Ihr den Wasserfall nicht gefunden habt, uns hat er sehr gut gefallen. Hier kannst Du ihn Dir ansehen. Als wir am Cameron Lake waren, gab es auch plötzlich Wolken, obwohl der Tag eigentlich recht schön war. Wir waren aber ganz allein und mir war es richtig mulmig, da ein Kanadier uns vorher erzählt hat, dass er hier einen Bären vor einer halben Stunde gesehen hat. Außerdem lag Ende Mai hier zum Teil noch Schnee. Aber die Landschaft ist wirklich sehr schön und Du hast toll die Stimmung eingefangen.
Liebe Grüsse
Christine
Scout Womo-Abenteuer.de
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