Campground: Highline-RV-Ground in Boulder. Das ist freundlich, sauber, hat Full-Hook-Up und kostet nur $31; auch hier ist das WiFi schneckenlagsam
Heute war Reisetag. Da wir einen Tag länger in Yellowstone geblieben sind als wir ursprünglich geplant hatten, mussten wir heute etwas mehr Kilometer zurücklegen, aber das war völlig ok. Als wir in Canyon starteten, nahmen wir eine junge Anhalterin aus der Slowakei mit. Sie studiert Englisch und arbeitet für drei Monate in Yellowstone: Eine für sie ideale Verbindung; die Service-Kräfte bekommen einen vernünftigen Lohn, können dort für kleines Geld wohnen und machen gleichzeitig einen Sprung in ihren Sprachkenntnissen; für jeden Studenten eigentlich eine unschlagbare Kombination.
Sie berichtete uns, das vor einigen Tagen ein Kollege von ihr durch einen Bär getötet wurde – auf dem Elephant-Back-Trail, den wir kurz vorher mit den Kindern gelaufen sind. Wie sich herausstellte, war er alleine und abseits des Wegs unterwegs, zwei No-Nos. Dann ist er einer Grizzly-Bärin mit Jungen begegnet und hatte damit maximales Pech. Am nächsten Tag fehlte er beim Dienst und wenig später wurde seine teilweise verzehrte Leiche von Wanderern etwa 1 Meile jenseits des Trails gefunden, damit hatte Yellowstone seit 2012 seinen ersten Toten durch Bären. Der Trail wurde sofort gesperrt und Bärenfallen ausgelegt. Die Ranger werden die Bärin einschläfern, sobald sie gefunden wird. Wenn ein Bär einmal einen Menschen angefallen hat, ist die Gefahr zu groß, das es erneut passiert. Als wir am Trailstart vorbeifuhren, wurde mir blümerant; das hätte auch uns passieren können (vgl. Link).
Für Grand Teton haben wir dieses Jahr keine Zeit, dabei ist dieser Nationalpark eine Reise wert. Die Tetons wachsen völlig unvermittelt aus der Ebene und geben eine großartige Kulisse ab, die wir auf der Reise bewundert haben.
Wir haben uns aber zwei ausgiebige Pausen gegönnt. Erst am See. Der war angenehm warm, so daß wir in das kristallklare Wasser stiegen, flache Steine suchten und dann versuchten, sie springen zu lassen. Die zweite Pause war dann bei Menors Ferry, direkt am Park-Hauptquartier. Dort haben wir Mittagspause gemacht, Mails abgefragt und kurz mit der Heimat gechattet, nach Tagen radikaler Internet-Abstinenz.
Nach dem Verlassen der Tetons und der Durchfahrt durch Jackson wurde die Landschaft langsam eintöniger. Rollende Hügel mit braun-gelbem Gras und winzige Ortschaften machten die Strecke bis Boulder ziemlich öde. Gut, das wir mit dem iPod und den Hörbüchern unsere eigenen Unterhaltung an Bord haben und das Streckemachen alternativlos war.
Endstation für den Tag war der Highline-RV-Ground in Boulder. Morgen steht eine 300km-Etappe bevor, an deren Ende wir in Vernal das Briefing für die viertägige Flusstour bekommen, auf die wir alle richtig gespannt sind.
Hallo,
ganz schrecklich, dieser Bärenzwischenfall. Ich habe es hier mitverfolgt. Die Bärin wurde inzwischen eingeschläfert und das Junge, soweit ich weiß, einem Zoo übergeben. Man sollte sich als Wanderer an die Regeln halten. Natürlich ist es auch schlimm,dass der Mann getötet wurde.
An diese Wanderung werdet ihr sicher mit gemischten Gefühlen zurückdenken.
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Hallo Sonja,
ja, das hat uns ziemlich angefasst, immerhin hätte uns das auch passieren können und das die Bärin das Opfer teilweise verzehrt hat, deutet darauf hin, das sie verhaltsauffällig war. Die beiden Bärenjungen wurden vom Zoo in Toledo aufgenommen; immerhin das.
Gruß,
Christian