10. Tag Denali National Park: Fahrt bis zum Eielson Visitor Centre - viele Bären und noch mehr Caribous

28.06.2017

Um 4.50 Uhr klingelte der Wecker. Jetzt erst einmal Heater für warmes Wasser anmachen und dann wieder für 30 Minuten ins warme Bett krabbeln. Gegen 5.20 Uhr sind wir aufgestanden, haben geduscht und eine Kleinigkeit gefrühstückt. Danach wurden Sandwiches geschmiert und die Rucksäcke gepackt.

Um 6.55 Uhr marschierten wir los zur Bushaltestelle am Campground. Ein Pärchen wartete dort bereits auf den Bus. Wir kamen sofort ins Gespräch, tauschten uns über die bisherigen Routen aus und wo es noch hingehen sollte. Aber auch über Politik haben wir uns rege unterhalten.

Pünktlich gegen 7.10 Uhr kam der Bus, der uns zum Eielson Visitor Centre bringen sollte. Ganz hinten im Bus waren noch mehrere Plätze frei und wir suchten uns die allerletzte Reihe aus. Welches Glück wir mit dieser Wahl hatten, wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

So zuckelten wir langsam los und legten bereits nach ein paar Minuten den ersten planmäßigen Stopp ein. Das Wetter war fantastisch – Sonne satt und blauer Himmel, aber windig. Nach einem 15minütigen Stopp ging es weiter. Aber schon kurze Zeit später stoppte der Bus wieder. Vor dem Bus wuselten eine Grizzly Bärin und ihre beiden Cubs herum. Mama Bär lief dann am Bus entlang und rief immer wieder nach Ihren Jungen. Die hatten aber offenbar Wichtigeres zu tun und dachten überhaupt nicht daran, der Mama zu folgen. Sie stand eine Weilte unschlüssig hinter dem Bus und dann legte sie sich hin – mitten auf die Straße. Wir standen hinten am großen Rückfenster und filmten und fotografierten was das Zeug hält. Was für ein Glück! Es dauerte eine Weile, bis der Nachwuchs angetrottet kam und schließlich verschwanden alle Drei im Unterholz. Wow, was für ein Erlebnis. Wir grinsten bis über beide Ohren ;-)

Irgendwann kommt der Nachwuchs

Und hier die Filme zu den Grizzlies (bitte achtet nicht auf meine Stimme. Denkt Euch lieber als Hintergrundmusik "Maybe" (Grizzly Adams) dazu.

Was mich aber am meisten gewundert hat – nur sehr wenige andere Reisende gesellten sich zu uns ans Rückfenster. Die meisten sind sitzen geblieben und haben ihr Frühstück fortgesetzt!!!

Irgendwann setzten wir unsere Fahrt durch diese wunderschöne und einzigartige Landschaft fort.  

Wir hielten noch mehrmals an, um große Caribous passieren zu lassen.

Wir konnten auch noch weitere Grizzlies beobachten, allerdings in sehr großer Entfernung.

Kurz vor dem Eielson Visitor Centre konnten wir dann noch eine große Caribou-Herde, bestehend aus ca. 300 Tieren, beobachten.

Am Eielson Visitor Centre angekommen, genossen wir erst einmal die grandiose Sicht auf den Mount Denali und die umliegenden Berge.

Es war unfassbar windig, das störte uns aber überhaupt nicht. In dieser einzigartigen Szenerie aßen wir schließlich unsere mitgebrachten Sandwiches.

Wir waren mit unserem Busfahrer so zufrieden, dass wir nach 45 Minuten wieder mit ihm zurück gefahren sind. Wieder hielten wir sehr lange bei der Caribou-Herde. Wir hielten für Adler, Dall-Sheeps und ein Vogelnest.

Plötzlich konnten wir ca. 20 Meter neben der Straße wieder eine Grizzly Mama mit Ihren zwei Jungen beobachten. Die Bärenmama war sehr hell, fast champagnerfarben. Wir konnten sie lange beobachten, schossen viele Fotos und filmten.

Kurze Zeit später konnten wir weitere Bären – wieder in großer Entfernung – an den Berghängen ausmachen.

Im Nachmittagsbereich waren wir wieder zurück auf dem Campground. Wir waren so happy mit dem heute Erlebten. So viele Tiere …. so grandiose Natur … und so viel Glück mit dem Wetter. Absolut einzigartig.

Während wir die nächsten Stunden draußen auf unserer Site verbrachten, sprachen wir immer wieder mit anderen Campern – teilweise auch über die amerikanische Politik und über den US-Präsidenten. Uns wäre nie im Traum eingefallen, andere Camper auf die US-Politik oder gar den US-Präsidenten anzusprechen. Es waren immer die Amerikaner, die uns angesprochen haben und die sehr interessiert an unserer Meinung waren. Und die haben wir dann auch ganz ehrlich gesagt. Zu 100 % trafen wir damit auch genau die Meinung der jeweiligen Gesprächspartner.

Abends feuerten und grillten wir und mussten zusehen, dass die sehr zutraulichen Hörnchen sich nicht über unser Abendessen hermachten.

Den abendlichen Ranger Talk ließen wir ausfallen. Stattdessen genossen wir einfach das draußen sitzen in dieser wunderschönen Umgebung.

Wieder ging es frühzeitig ins Bett, denn auch morgen wollten wir früh raus.

Liebe Grüße

Katja