12. San Diego Old Town & Seaport Village

Nach einem gemütlichen Frühstück im Sonnenschein spazieren wir durch den Hintereingang des Campingplatzes (Zahlenschloss) zur Trolley Station.
San Diego hat ein 3 Linien S-Bahn System, das weit in die Vororte reicht und recht häufig verkehrt. Der Name ist leicht zu verwechseln mit dem Old Town Trolley, einem Hop-On-Hop-off Bus. Wir können hier mit der Green Line Richtung Innenstadt fahren, Kosten 2,50$ pP. Die Fahrt bis Old Town, wo wir verabredet sind, dauert eine knappe halbe Stunde.

Zuerst laufen wir zum Old Town San Diego State Historic Park, in dem alte Gebäude aus der Zeit zwischen 1810 und 1870 zu sehen sind. In vielen sind Läden untergebracht. Gegenüber unserem letzten Besuch 2016 scheint einiges leer zu stehen. Corona-Auswirkungen? So fehlt auch unser Naschdepot aus 2005. Zigarren und Seife interessieren uns jetzt nicht so. Im Ledershop jedoch findet Kersten Gürtel nach seinem Geschmack.

Das Casa de Estudillo ist ein altes Adobehaus aus dem Jahr 1827. Die Famile gehörte zu den ersten Siedlern in San Diego.  Der Garten im Innenhof steht (noch) nicht so in Blüte.  Für uns neu ist, dass dort jetzt auch die damalige Einrichtung von Räumen zu sehen ist.

Old Town beschränkt sich nicht nur auf den Park, die Straßen drum herum gehören dazu. Es gibt dort sehr viele Restaurants, Bars und Lädchen mit Krimskrams – meist mexikanisch schreiend bunt.  Sehenswert sind noch die Murals im Viertel. Wir kommen außerdem noch am angeblich spukigsten Geisterhaus der USA vorbei, dem Whaley House.  Davon hatten wir vorher nie was gehört. Eine Tour schenken wir uns aber. Dann ist da noch die Kirche der unbefleckten Empfängnis samt Denkmal von Junipero Serra.

Auf dem Rückweg schlendern wir noch kurz durch das Zentrum Fiesta de Reyes, dort ist es aber sehr voll. Also halten wir nur solange auf, die merkwürdigen Damen dort zu anzuschauen.

Mit dem Trolley fahren wir weiter zum Seaport Village. Dort herrscht heute am Samstagnachmittag ziemlicher Trubel. Touristen und Familen tummeln sich dort, Teenager auf dem Weg zum Prom, verrückte Typen, Musikanten, Junggesell*innen Abschiede ... Vieles ist vertraut, nur im neuen Anstrich. Einiges ist neu, besonders in der Skyline hinter dem Village. Anderes gibt es nicht mehr, wie unser Lieblingsrestaurant dort  :(  Dafür sehen wir endlich mal das alte Karrussel, das im Film "Der Clou" mitgespielt haben soll. Leute gucken macht Spaß, ruhigere und vor allem schattige Plätze jedoch auch. Denn fürs relaxen mit Mini Strandfeeling ist es zu warm.

Ich frag mich grad, wer denn da was für einen Unrat in die Bucht geschmissen hat. Doch -huch- es ist lebendig und will wohl zu seinen Kumpels.

In einem geschmückten Hof schauen wir einer Highschoolband beim Aufbau zu; die geben später wohl ein Konzert. Und schlecken das bisher teuerste Eis unseres Lebens. Zweimal Double Scoop im Becher plus tax und tip (seit wann denn das an einer Eisbude ???) 27$ ! Zumindest ist es lecker erfrischend. Ich kaufe noch eine Postkarte für meinen Papa, dann verabschieden wir uns von unseren Freunden, die heute noch weiter nach Temecula wollen. Auf dem Weg zur Haltestellen vorbei an einem Palmen gesäumten Platz sehen zwei dieser Lowrider.

Mit der Bahn sind wir in gut 40 Minuten wieder in La Mesa und genießen einen weiteren lauen Abend auf dem Campingplatz.

Wir fanden die Möglichkeit der Bahnfahrt ausgesprochen praktisch, Parkplatz wäre heute schwierig gewesen. Auch ist es relativ günstig mit 15$ für den Tag, der ÖVPN zuhause hätte uns selbst mit Tageskarte mehr gekostet.