Der nächste Stop ist das deutlich größere und schicke Bozeman. Hier sollen sie also sein und hinwollen, die invasiven Kalifornier & Co… das kann man schon glauben, hier wohnen auch offensichtlich Menschen mit Geld. Es ist eine sehr schöne Stadt in hervorragendem Zustand, mit sichtbar hoher Lebensqualität, ziemlich hip, ziemlich cool und irgendwie lässig, mit tatsächlich etwas Montana-untypischen Bioläden und Cafés, es ist auch eine Studentenstadt -und man hätte auch sofort Lust, das eigene Kind hier studieren zu sehen, schöne Atmosphäre hier.
Wir fahren durch tolle Wohngebiete zum Museum of the Rockies, ich möchte Dinosaurier sehen. Denn in Montana ist eine der zentralen Fundstellen für Dinosaurierknochen und besonders für die gefundenen T-Rex-Skelette dieser Welt, und eins davon durften sie auch tatsächlich mal behalten. Das wollen wir uns also auch ansehen und das ist auch wirklich ein sehr nett gemachtes Museum, klasse, wie sie versuchen, den Nachwuchs für die wissenschaftliche Arbeit zu begeistern; daneben ist es auch noch ein Museum für -ja, eigentlich alles Mögliche, so gibt es unter Anderem auch noch eine interessante große Abteilung mit Ausstellungsstücken aus der Zeit der anfänglichen Besiedlung der europäischen Einwanderer hat und eine Mitmach-Ausstellung, wo skizzierte Erfindungen aus Leonardo da Vincis Notizbuch nachgebaut wurden und ausprobiert werden können, zahlreiche davon sind immer noch im Gebrauch und kennt man aus dem Alltag.
Das war ein cooles Museum.
Danach braucht unser Womo, und wir, mal wieder etwas Fürsorge in Form von Dumpen und Duschen, wir fahren zum Lewis & Clark Caverns State Park. Wir bekommen problemlos eine Site und die Info, dass man für die Caverns nichts reservieren muss und wir morgen früh einfach mit unserem Womo den Berg hochfahren sollen und das Ticket dort kaufen können.
Wir haben einen entspannten Lagerfeuerabend. Auf dem Campground treffen wir auch ein reizendes älteres Ehepaar, die uns erzählen, dass sie inzwischen auch zum Reisen am Liebsten nur noch in Montana bleiben: „At least it‘s safe here!“. Öh… als Europäerin muss man an dieser Stelle natürlich still ein kleines Gebirge an Sicherheitsbedenken wegen der Normalität von Waffen beiseiteschieben, aber Montana fühlt sich schon auch oft wie eine heile Welt an, ein sichtbar gutes Leben, mit befriedigendem Tagwerk und mit gemäßigtem Lebenstempo, wie ein Cowboy-Bullerbü.
Am nächsten Morgen fahren wir hoch zu den Caverns, wir sind weit und breit nicht nur das einzige Womo, sondern auch überhaupt das einzige Auto und natürlich denken wir, wir haben unser Vormittagsprogramm sicher in der Tasche --um dann aber zu erfahren, dass gleich mehrere Schulklassen erwartet werden und darum für den Vormittag überhaupt keine Tickets verkauft werden, sie würden uns Tickets für 14.30 Uhr anbieten. Das ist schade, wir hätten durchaus auch mal etwas Abwechslung in unserem Landpartie-Programm gebrauchen können, aber das ist noch über fünf Stunden hin, und so lange wollen wir dann nicht warten. Immerhin ist es hier oben schön, war dann eben nur eine Viewpoint-Tour.
Und dann fahren wir weiter, die Straßen in Montana sind wirklich oft ziemlich "scenic", sogar die Highways.
Spontan beschließen wir, uns Butte auch noch anzusehen, das soll auch eine schöne Altstadt haben. Hat es auch. Aber irgendwas stimmte für uns ganz und gar nicht mit Butte, die alte Miningtown hatte ein ganz schräge Atmosphäre. Nachdem wir gutgelaunt ausgestiegen waren und begonnen haben durch die Stadt zu schlendern, die eigentlich ganz schön einen Berg hochgebaut ist, überkommt mich eine ganz seltsame Stimmung, wir sehen zwar einzelne zwielichtige Gestalten, aber eigentlich nicht besonders viele, trotzdem: ich bleibe nach 15 Minuten stehen -ich fühl mich hier nicht wohl. Die Stadt hat komische Vibes, ich möchte lieber weiterfahren. Nick ist erleichtert, dass ich es ausspreche, ihm geht es genauso! 😱 Unser 20-Minuten-Butte-Erlebnis war wirklich schräg.
In dem Tag steckt der Wurm drin, wir beschließen, jetzt einfach einen Housekeeping-Tag draus zu machen und fahren zunächst nach Anaconda. Anaconda ist jetzt an sich nicht besonders bemerkenswert, hat aber einen ganz guten und belebten Waschsalon und gute Einkaufsmöglichkeiten. Anschließend fahren wir bis zum Georgetown Lake, die Strecke ist auch schön, wäre auch spannend für Motorradfahrer; aber es ist mal wieder so ein Roadtripping-Tag mit viel Landschaft, einfach schön, aber es fehlen so ein bisschen die Anlässe zum Anhalten. (Die bräuchten mal einen Barfuß-Park! 😂).
Am Georgetown Lake gefällt uns der Philipsburg Bay CG ganz gut, das ist aber leider zumindest hier kein gut zum Baden geeigneter See, aber hier wird leidenschaftlich geangelt, mit Schlauchbooten und ohne, mit Glück und ohne… wir machen es uns an unserem Lagerfeuer gemütlich🔥.
Jedenfalls bis uns ein kräftiges Montana-Gewitter ins Womo scheucht und den Abend für uns beendet.
Schöne Grüße, Janina.
Hallo Janina,
komisch, dass manchmal unsere Ur-Instinkte funktionieren… Ich hätte auch drauf gehört. Und typisch, dass Mann sowas nicht ansprechen mag
Viele Grüße
Vera
https://www.womo-abenteuer.de/reiseberichte/vera
Reiseberichte SW 2015 + NW 2023
Liebe Vera,
ich weiß wirklich nicht, woran es lag, eventuell und wahrscheinlich hat meine Fühligkeit der Stadt unrecht getan; aber es liess sich nicht ignorieren, ich wollte da einfach weg.
Nick ist natürlich eigentlich nur mir zum Gefallen weitergefahren.😬
Liebe Grüße, Janina.
Hi Janina
Haha was für eine schöne Beschreibung von Montana
...oh und jetzt kommt ja endlich der Glacier
Liebe Grüsse
AnnSchi
TRAVELING, it leaves you speechless, then turns you into a STORYTELLER.
Hi Janina,
verrückt - mit Butte ging es uns genau so! Ich dachte bei uns lag es auch an einem aufziehenden Gewitter, aber wir sind da auch schnell wieder verschwunden. Wirklich seltsame "Stimmung" dort irgendwie.
Schade das es mit den Caves nicht geklappt hat. Wir hatten auch etwas Wartezeit aber konnten dann die Classic Tour um 11 Uhr mitmachen und es war sehr interessant und hat sich für uns gelohnt. Den Campground fanden wir auch schön und haben dort eine entspannte Nacht verbracht.
Cheers
Jonny
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Reisen ist das Entdecken, das alle Unrecht haben mit dem was Sie über andere Länder denken.
Hi AnnSchi,
- 😄.
Jaa, geht ganz bald los mit dem Glacier, ich bin schon am Fotos durchgucken 😎
Liebe Grüße, Janina.
Hallo Jonny,
das freut mich ja richtig, dass du das schreibst, ich komm mir ja selber ganz albern damit vor, ich bin eigentlich nicht so empfänglich für Esoterik oder so, aber da war irgendwas nicht richtig.
Wir haben hinterher gewitzelt, dass sich die Autorin von Harry Potter wahrscheinlich in Butte die Sache mit den Dementoren ausgedacht hat…
Das war schade mit den Höhlen, gerade wenn du schreibst, dass es sich auch noch voll gelohnt hat, good for you! -das haben wir leider verpasst.
Liebe Grüße, Janina.
Haha Janina, ich find Deine Beschreibungen/Vergleiche ja so herrlich...dann muss ich wohl meinen Patronus Zauber üben, falls wir auch in Butte vorbeikommen sollten
Liebe Grüsse
AnnSchi
TRAVELING, it leaves you speechless, then turns you into a STORYTELLER.
Hallo AnnSchi,
genau! -ah, du bist gutes Publikum, nicht jeder versteht mich! 😂
Liebe Grüße, Janina*.