Freitag, 15.05.2015 Unser letzter Tag im Wohnwagen
Das gibt’s doch nicht! REGEN! Hier regnet es sonst NIE!
Also frühstücken wir drinnen. Nachdem das Frühstücksgeschirr weggeräumt ist, ist Koffer packen angesagt. Aber irgendwie kommen wir nicht so recht voran. Anschließend putzen wir noch den Wohnwagen – morgen vormittag ist Rückgabe. Nachdem das Wetter nicht besser wird, fahren wir nach Anthem in die Outlet Mall. Anthem deswegen, weil ich Klaus nicht nochmal 1 Stunde in Richtung Stadt jagen will...und Anthem liegt ein kurzes Stück entfernt nördlich, direkt an der I 17.
Leider war das die falsche Entscheidung, in der Mall stehen viele Geschäfte leer. Die andere, neuere Mall bei einem neuen Stadion in Richtung Avondale wäre besser gewesen.
Ich kaufe mir ein Sportshirt für 20 $ und ne Short für 20 $....Klaus braucht wie immer ….nix.
Auf der Rückfahrt schüttet es wie aus Kübeln.
Für den Abend sind wir mit Herrn Langenbach verabredet. Er will mit uns nach Cave Creek / Frontier Town und zum Friday Night Rodeo at the Buffalo Chip fahren.
Während der Heimfahrt rufen wir ihn an und fragen, ob das Rodeo schon stattfindet, aber er meint bei ihm reißt der Himmel schon auf.
Um 18 Uhr holt er uns ab. Die Fahrt nach Cave Ceek dauert aber auch länger als die (von ihm) angekündigte halbe Stunde. Mit den Fahrzeitangaben haben´s die Amerikaner nicht ganz so...............OK, lt Google Maps dauert es 1/2 Stunde....
Von Avondale ( Vermietstation Langenbach ) bis Cave Creek (gehört alles zur Stadt Phoenix) ist ein Höhenunterschied von 1000 Höhenmetern...wow....das kann man sich gar nicht vorstellen, weil man ja in dem Sinne keine größere Steigung / Berg merkt.
Cave Creek ist eine betuchte Gegend. Herr Langenbach erzählt uns, dass man dan jeden Monat Steuern zahlen muss die nach dem Wert des Hauses berechnet werden. Am Grundstück darf man nicht viel verändern, das ist wie ein Naturschutzgebiet. Wenn da auf dem Grundstück große Kakteen wachsen, muss man sie bei Bedarf umsetzen, aber man darf sie nicht einfach entfernen. Viele der Häuser sind im mexikanischen Stil gebaut und fügen sich sehr gut in die Landschaft ein.
Wolfgang Viereck hat hier z.B. auch irgendwo ein Haus, wir haben es aber nicht gesehen und wissen daher nicht, wie groß oder klein...schlicht oder aufwändig es ist. Wolfgang Fiereck bietet ja regelmäßig geführte Motorradtouren mit Harleys durch den Südwesten der USA an.
Wir schlendern kurz durch Frontier Town....das zugegebenermaßen touristisch ist, aber doch zumindest eine Geschichte hat. Momentan ist nicht viel los. Ob es wegen dem Regen ist, oder ob hier schon eher Nachsaison ist, wissen wir nicht. Auch wenn es jetzt für die Touristen hergerichtet ist, gefällt es uns.
Fast alle Geschäfte haben leider schon zu. Hier hätte ich gerne mehr Zeit gehabt um ein bisschen durch die Shops zu bummeln......auch wenn es nur überwiegend Souveniershops sind.
Dann fahren wir ein paar Meter weiter zum Rodeo..und finden überraschenderweise fast keinen Parkplatz.
Das hier ist noch ein richtiges Dorfrodeo.....hier treffen sich jede Woche die Einheimischen. Normalerweise kommen Sie auf ihren Pferden, die sie dann wie im Westernfilm vor dem Saloon anbinden. Aber weil es regnet, sind alle mit dem Auto da. Sehr, sehr schade! Das wäre schon ein ganz anderes Flair gewesen!
Draußen gibt es ein Lagerfeuer und Barbecue.
Wir schauen uns den Saloon an....... das ist ja ein richtig uriger Schuppen.
Drum beschließen wir hier drinnen zu essen und bestellen frittiertes Huhn mit Pommes und Cole Slaw...und bekommen …..ein Halbes Hähnchen. Naja, was soll´s, hätten wir uns eigentlich denken können. Aber frittiert???? Bei uns ist das halt ein Grillhendl.
Im Saloon gibt’s auch eine Bühne für Live-Musik.......die spielen richtig gut!
Nach dem Essen gehen wir raus um uns das Rodeo anzuschauen aber leider ist gerade Pause.
In der Pause beweisen schon die Kleinsten ihren Mut. Dazu werden statt Bullen Schafe benutzt. Jeweils seitlich steht ein Erwachsener, die 4-5 Jährigen Kinder werden kurz auf das Schaf gesetzt und sofort wieder hochgehoben und damit in Sicherheit gebracht sobald das Schaf bockt. Anschließend ziehen die Kleinen ihren Cowboyhut, strecken den Daumen hoch und strahlen bei mächtigem Applaus über das ganze Gesicht.
Das werden dann später vielleicht mal die ganz großen Rodeo-Reiter. Für uns eine eher befremdende Vorführung der doch seeeehr kleinen Kinder, aber andere Länder andere Sitten.
Wir sehen uns den 2. Durchgang an, aber es regnet immer mehr.
Das Ganze wird für die Cowboys immer gefährlicher, weil der Boden immer tiefer und matschiger wird. Der letzte Teilnehmer kommt leider noch unter den Stier, der ihm direkt in den Unterleib tritt als er abgeworfen wird. Das schaut ganz und gar nicht gut aus. Seine Kollegen bringen ihn in Sicherheit und tragen ihn aus der Arena, wo er dann minutenlang zusammengekrümmt auf einem Stuhl sitzt. Bei uns wäre jetzt sofort der Rettungsdienst oder zumindest ein Arzt zur Stelle, hier ist das aber anscheinend nicht üblich. Hoffentlich geht die Sache noch gut aus für ihn, uns geht es den restlichen Abend irgendwie nicht aus dem Kopf.
Wegen dem starken Regen wird der 3. und somit letzte Durchgang leider nicht mehr durchgeführt.
Da Herr Langenbach ja noch einen langen Heimweg hat, gehen wir nicht mehr in den Saloon sondern machen uns auf den Weg. Als wir zum Auto gehen, ermahnt uns Herr Langenbach auf den Weg zu achten, weil bei dem Regen die Klapperschlangen rauskommen. Gut dass er es sagt, damit hätten wir jetzt überhaupt nicht gerechnet. Die Einheimischen tragen ja alle Cowboystiefel, aber wir Touris sind ja in normalem Schuhwerk und Jeans unterwegs.
Trotz Regen war dieser Abend mit Herrn Langenbach ein toller Abschluss. Wir haben das Gefühl, dass es ihm richtig Spaß gemacht hat uns was über die Gegend zu erzählen und diesen Ort mit dem authentischen Rodeo zu zeigen.
Leider ist der Saloon und das ganze Areal drum herum Ende letzten Jahres abgebrannt. Schrecklich!
Das war so eine tolle Location. Angeblich wird alles wieder aufgebaut, aber ob es nochmal so urig wird? Da gab es so viele liebevolle Details......Meistens verliert so etwas nach dem Wiederaufbau den ursprünglichen Charme.
Für gute Fotos ging es oft zu schnell und leider haben wir nicht dran gedacht beim Rodeo zu filmen. Aber ich hab ein Video auf Youtube gefunden. Der Regen gab den Rest, drum gibt’s keine guten Bilder.
Hallo Gabi,
das Rodeo und die "Stadt" schauen echt nett aus. Wie auch immer man zu Rodeo steht, es Teil der gelebten Kultur der Amerikaner und in so einer Kleinstadt sicher ein tolles Erlebnis. Und ein toller Tipp, wenn man am Freitag mal in der Gegend ist.
Danke + liebe Grüße!
Siegi
There comes a moment in everyone's life where you stop wondering and begin to believe ...
Hallo Siegi
uns hat das kleine Dorfrodeo mit dem Drumherum gut gefallen. Leider ist der angrenzende Saloon ja Ende 2015 abgebrannt, ob das Rodeo dort weiterhin stattfindet oder an einer anderen Örtlichkeit in Cave Creek weiß ich leider nicht.
Viele Grüße Gabi