Heute geht der Wecker richtig früh, und es bleibt uns auch nichts anderes übrig, als aufzustehen, denn wir müssen packen und sauber machen. Ein bisschen ausgebremst werden wir bei unserer Aktion davon, dass unser Grey-Water-Tank voller ist als wir dachten (die Anzeigen funktionieren wirklich nicht zuverlässig), so dass mein Mann nach dem Duschen im Wasser steht. Wir müssen also zur Dump Station und schon mal ein bisschen Wasser ablassen. Ansonsten klappt aber alles prima, wir schaffen es sogar, dass nach dem finalen Dumpen beide Tanks „empty“ anzeigen, und wir kommen pünktlich los.
Der Weg nach Kissimmee ist problemlos und wir kommen punkt halb zehn bei der Tankstelle gegenüber Camping World an, wo meine Schwiegereltern schon auf uns warten. Jetzt wird es allerdings ein bisschen stressig. Wir zahlen erst mal $ 150 vor, die das Wohnmobil schluckt, ohne mit der Wimper zu zucken. Die Tankanzeige zeigt noch nicht mal annähernd voll an, also geht’s weiter. Diesmal schaltet die Zapfsäule aber schon bald ab. Die Tanknadel steht irgendwo zwischen drei Viertel und voll. Trotz mehrfacher Versuche, gehen aber immer nur noch ein paar Tropfen rein, bis die Säule abschaltet. Wir fahren also rüber zu Camping World und versuchen, dort zu erklären, dass die Tankanzeige nicht in Ordnung ist. Das wird aber nicht akzeptiert. Immerhin müssen wir nicht die $ 75 Strafe zahlen, die das Zurückbringen mit nicht vollem Tank kostet, sondern bekommen eine zweite Chance und dürfen noch mal zur Tankstelle. Dort verbringen wir bestimmt eine Viertelstunde damit, in etwa $ 0,10 – Schritten Benzin in den Tank zu füllen. Irgendwann läuft der über. Die Tankanzeige steht nach wie vor deutlich unter voll. Diesmal holen wir den Mitarbeiter von Camping World zur Tankstelle rüber. Er überzeugt sich davon, dass der Tank mehr als randvoll ist, und wir dürfen so abgeben. Um halb elf sind wir dann endlich abgabebereit. Es gibt sonst keine Probleme, der Mitarbeiter ist auch wirklich sehr nett. Die Zusatzmeilen kann er von meiner Kreditkarte problemlos abbuchen, scheint also wieder zu funktionieren.
Nachdem alles erledigt ist, geht es in die Nähe von Tampa zu Freunden meiner Schwiegereltern. Da gibt es Gastfreundschaft, eine Runde Golfen für die Männer und Pool für uns. Die Männer haben Spaß auf ihrer Runde, holen zwischendurch noch eine Runde Bier bei einem Bekannten, der immer welches im Kühlschrank hat (die Türen sind hier alle offen), bemühen sich, die herumliegenden Alligatoren nicht zu treffen, und sind gegen sieben zurück. Die beiden Nachbarn und ihre Frauen kommen auf ein Gläschen Wein und ein paar Cracker vorbei. Alle haben unsere Hochzeitsbilder gesehen und deshalb das Gefühl, uns schon zu kennen – wir sind die mit dem Fest, bei dem die Leute Teller kaputt geworfen haben. Polterabend ist hier unbekannt . Zum Abendessen gibt es Barbecue, Wein und zum Nachtisch Key Lime Pie. Satt und von dem frühen Aufstehen und dem langen Tag müde machen wir uns gegen elf auf den Nachhauseweg nach Cape Coral, wo wir gegen eins ankommen.