Kurz bevor wir den Bryce Canyon verlassen, besuchen wir noch das Visitorcenter. Wie holen unsere Belohnung für die "Hike the Hoodoos" ab und schauen uns noch im Museum um. Wer leider keine Berglöwen gesehen hat, findet hier für Kinder (und Erwachsene) spannende Motive.
Auf dem Parkplatz sehen wir noch einen Womo-Fahrer, dem (vemutlich) das Frischwasser unten schneller rausläuft als er es oben nachfüllen kann. Leider können wir da nicht weiterhelfen helfen und sind froh, dass unser Womo keine Mucken macht.
Nach der Schlaglochpiste um San Fransisco herum haben wir aber trotzdem einige Regeln:
- Duschtüre verriegeln. Diese musste ich nämlich am ersten Tag, durch Demontage der Führungen wieder einbauen.
- Alles gut verstauen, wie auf dem Segelschiff.
- Die Gummiekappen der Stoßstange (hinten) haben wir am ersten Tag mit rein genommen, da diese lose waren und wir nicht für den Verlust verantwortlich sein wollten.
- Immer wieder nach den Fenstern schauen, da sich die einfache Verriegelung loswackelt. Mehrmals hat sich das Fenster am Tisch ein Spalt breit während der Fahrt aufgeschoben.
- Nicht zu fest an den Fenstergriffen ziehen, da man diese sonst in der Hand hält und sie mit der komischer Gummilippe wieder auf die Scheibe ziehen muss. Da hatten wir aber nach 5 Tagen auch richtig Übung.
- Alle Schrauben sammeln, die man findest. Wir haben am letzten Tag jede Schraube wieder in ein Loch gesteckt. Hauptsächlich bei den Innenverkleidungen.
Fazit: Zum Glück hatten wir ein fast neues KlapperWomo und keine alte Klapperkiste. Und da einer von uns Ingenieur ist und wir Panzertape dabei haben, ist alles kein Problem.
Aber zurück zum Zion, bzw. erst mal zum Red Canyon der auf dem Weg liegt und nicht nur für eine Pinkelpause gut ist. Wenn man sich eine oder zwei Stunden Zeit nimmt, kann man den tollen Pink Ledges Trail laufen. Und zwar ohne andere Touristen, zumindest war das bei uns so.
Vor der Osteinfahrt des Zion Nationalparks gibt es einen German Baker, welcher zumindest mit einer kleinen aber feinen Auswahl die Bedürfnisse deutscher Touristen decken kann. Allerdings zu astronomischen Preisen ($8 Dollar für ein halbes Brot, wenn ich mich richtig erinnere). WLAN gibt es dort auch.
Beim zweiten Tunnel gibt es die bekannte Prozedur mit der Einbahnregelung für Wohnmobile. Das letzte Fahrzeug übergibt dann den Stab dem Ranger, sodass dieser weiß, dass keine Fahrzeuge mehr folgen. Meine Freundin kommentiert als Leichtathletiktrainerin (Ehrenamtlich) natürlich die regelgerechte Ausführung der Stabübergabe und moniert, dass das viel zu lange dauert.
Da es mittlerweile regnet machen wir im Womo ein Vesper mit Brot mit richtiger Kruste. Danach gibt es Croissants mit Erdbeermarmelade. Als das Wetter später scheinbar besser wird, laufen wir noch zu den Emerald Pools. Bei den Upper Emerald Pools regnet es dann aber wie aus Eimern. Dafür kann man sich nicht verlaufen, überall sind Steinhaufen.
Zurück beim Campground ist das Wetter dann wieder deutlich besser und wir haben Besuch. Die Regenwolken verziehen sich nach Norden und wir sind damit einverstanden, dass das es auch mal Regnen muss (in unserem Fall zwei halbe Tage im kompletten Mai).
Aber trotzdem habe ich gutes Wetter bestellt, und es hat dann bis zum Ende des Urlaubs geklappt.
Am nächsten Morgen stehen wir früh auf und fahren mit dem Shuttle um 6 Uhr zu den Towers of the Virgin hinter dem Museum. Im Gegensatz zum Sunrise Point am Bryce Canyon sind wir alleine und es ist nicht weniger toll. Die Sonne geht hinter den Bergen im Rücken auf und die Bergspitzen fangen an zu glühen.
Da man viel Zeit hat schaue ich nach, die Bergkuppen nennen sich "West Temple", "the Sundial", "the Temple of the Virgin" und "the Altar of Sacrifice". Wer denkt sich denn diese Namen aus
Dieses Panorama ist Nachmittags (als wir mehrmals dabei vorbeifuhren) nicht besonders spektakulär.
Um 7:30 machen wir uns dann auf zum Angels Landing. Mit unseren Klettersteiggurte im Rucksack starten wir bei sehr angenehmen Temperaturen bei der Grotto Busstation am Beginn des West Rim Trails. Im Bus hatten wir uns noch mit zwei Amerikanern unterhalten, welche heute im DrySuit die Narrows "hochschwimmen" wollen. Christina kommentiert das nur, dass die doch spinnen und keine zehn Pferdesie dahin bringen. Nunja schauen wir mal, ich bin ja meist optimistisch und wir bleiben ja noch bis morgen.
Der Weg ist spektakulär und man sollte schwindelfrei sein. Vor 9 Uhr morgens waren nur wenige Leute auf dem Trail, aber wir haben schnell einige Jugendliche gefunden mit denen wir quatschend hochklettern. Immer mal wieder ist es von Vorteil sich mit dem Seil sichern zu können, z.B. um Fotos zu machen. Zum Glück habe ich weder hier noch am Half Dome (das verrate ich hiermit schonmal) das IPhone fallen gelassen. Sonst hätte ich richtig Ärger bekommen.
Als wir nachmittags runterlaufen, kommen uns hunderte von Leute entgegen. D.h. die Hälfte links von der Kette und die andere Hälfte rechts. Immer wieder kommt es zum Stillstand, da sich Personen nicht mehr vor oder zurück trauen, oder am Ende ihrer Kräfte sind. Das ist aber auch kein Wunder, wenn man da in der Sommernachmittagshitze hochklettert.
5 Tage vor unserem Zion Aufenthalt ist leider auch eine Frau verunglückt. Also bitte entsprechend nur gut vorbereitet diesen Wanderweg in Angriff nehmen, am besten morgens.
Ein junger Mann war dann vermutlich in solcher Hochstimmung, dass er seiner Freundin einen Antrag gemacht hat.
Hunderte von Leuten schreien und klatschen. Ein bißchen viel Publikum hier.. aber zumindest hat alles geklappt und niemand ist die Klippe heruntergefallen.
Ziemlich k.O. aber glücklich kommen wir dann später Nachmittags zurück zum Watchman, schlafen und grillen den restlichen Tag.
Am nächsten Morgen schlafen wir aus und informieren uns im Visitorcenter, dass es
a) warm wird
b) keine Flashfloods zu erwarten sind
c) dass das Wasser noch nicht wirklich warm ist
Also denke ich laut und scheinbar überzeugend, dass man ja mal hinfahren und die Füße reinstrecken könnte.
Vor dem Visitorcenter fällt uns noch auf, dass der Parkplatz um 9 Uhr komplett voll ist. Jedes falsch geparkte Auto hat einen gelben Zettel. Neugierig habe ich geschaut: Ein Auto stand mit einem Vorderrad nicht mehr auf dem Asphalt, die Strafzettel lautet "Driving Offroad". Aber dass die Ranger hier keinen Spass verstehen, haben wir schon vom Shuttle beobachtet, als viele Autos wegen Geschwindigkeitserhöhung herausgefischt wurden (ich glaube da war nur 20-30mph erlaubt).
Bei den Narrows überrede ich meine Freundin dann doch zum Baden.
Das Wasser ist dann auch gar nicht so kalt, es kommt darauf an was man erwartet. Daher waten wir die Virgin Narrows flussaufwärts. Unsere Hanwag Wanderschuhe und die Regenhose verhindern, dass ständig kaltes Wasser nachfließt. Also insgesamt fand ich es dann doch recht angenehm, vor allem da es richtig runterbrutzelt. Bis zum Orderville Canyon ist das Wasser meist auch nur knapp knietief.
Auf dem Rückweg wird es dann noch wärmer und die meisten Menschen laufen mit kurzer Hose und Halbschuhe oder Sandalen die Narrows entlang. Man muss aber dennoch ständig aufpassen, damit man auf den rutschigen Steinen nicht umknickt oder die Barfussgänger, ihre Zehen nicht quetschen.
Zurück am Wohnmobil verlassen wir den Zion Nationalpark wieder über die Osteinfahrt und haben dieses Mal tolles Wetter,. Diese Gegend ist richtig toll und man kann hier noch viel Zeit verbummeln.
Hallo Christian,
Ihr hattet eine tolle Zeit im Zion! Ich liebe diesen Park. Gratulation zum Angels Landing, wir haben es wegen Höhenangst nicht bis ganz oben geschafft.
Tolle Bilder
Herzliche Grüsse Gisela
Hallo,
wir waren im Juli 3 Tage im Zion und haben es richtig genossen. angels Landing sieht Super toll aus, wir haben die Wanderer auch von unten gesehen - aber nix für micVerwies schmal der Pfad ist! Der Virgin River war übrigens perfekt zum Baden / erfrischen / spielen für die Kids...
Vera
Viele Grüße
Vera
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Reiseberichte SW 2015 + NW 2023