Nachdem wir Las Vegas verlassen haben, folgen wir den endlos scheinenden Straßen nach Death Valley. Dantes View lassen wir heute aus, und fahren zunächst einmal auf den Furnace Creek Campground. Dort fahren wir die Markise aus. Während die Temperatur vom Valley of Fire von 20°C auf 30°C in Las Vegas kletterte, steigt sie nun auf heiße 35°C. Kaum vorstellbar hier längere Zeit zu verbleiben, wenn es richtig warm wird!
Wir halten es kaum aus und legen uns in Badehose/Bikine auf die Stühle und essen Eis. Irgendwann wird es dann aber etwas kühler und wir fahren zum Golden Canyon für einen kurzen Spaziergang. Der ungefähr eine Meile lange Trail führt durch eine fantastische Farbenwelt. DIe Felsen schimmern in allen Gold-, Orange- und Rottönen.
Statt Sonnenuntergang zieht es zu, und wir fahren nicht mehr in Richtung Badwater, sondern zurück zum Campingplatz. Scheinbar kommt ein Gewitter auf uns zu.
Als wir näher kommen, realisieren wir, dass es doch nicht regnet. Es ist ein Sandsturm. Das hatten wir auch noch nie.
Fluchtartig bauen die Menschen ihre Zelte ab und verlassen in Schlangen den Campingplatz. Während unser Womo windgeschützt steht und nur etwas wackelt, schaue ich beim Kochen interessiert aus dem Fenster und überlege, warum unsere Nachbarin seit längerem bei dem Wetter draußen am Pavillon steht.
Der Grund ist, dass sie und ihr Mann (steht hinter dem Zelt) jeweils mit ihrem ganzen Körpergewicht an dem Pavillon ziehen, dass es nicht wegfliegt.
Ich ziehe mir also schnell das Buff über den Kopf und hänge mich auch noch an das Pavillon. Christina holt in der Zwischenzeit unsere Kletterseile und Karabiner raus, und sichert das Pavillon am Baum nebenan. Nach über einer Stunde ist das Pavillon festgezurrt und unsere Nachbarn fangen an das Zelt abzubauen und das Pavillon dicht auf den Boden zu legen, um dann die Nacht im Auto zu verbringen.
Eine Stunde später schwächt der Sandsturm ab. Die Temperatur ist merklich gesunken, sodass wir gut schlafen können.
Am nächsten Morgen ist dann schönstes Wetter auf dem leer gefegten Campingplatz. Wir fahren erstmal zum Zabriskie Point Aussichtspunkt. Kaum zu glauben, dass das eigentlich Dünen sind.
Danach geht es dann zum Dantes View. Das Womo zieht problemlos die Steigungen (~15%?) zu dem knapp 1700m hohen Aussichtspunkt hoch. Von hier haben wir einen grandiosen Blick auf das ganze Death Valley. Gegenüber liegen die über 3000m hohen Panmint Mountains. Den Mount Whitney sehen wir aber nicht, dazu ist es zu diesig.
Bis nach Badwater ist es ziemlich weit, obwohl man vom Dantes View eigentlich direkt runter schauen kann. Das ist der tiefste Punkt der USA, mit -85m. Und hier ist auch der heißeste Punkt unserer 4 Wochen in den USA.
Auf dem Weg zurück entscheiden wir uns einen Abstecher zum Devil's Golf Course zu fahren. Der Weg zu dieser wundersamen Salzwelt ist mit dem Womo etwas erschwerlich und wir holpern im Schritttempo über die Schotterpiste. Angekommen am Golfplatz finden wir in dieser bizarren Landschaft zahllose Salztüme vor, welche durch aufspritzendes Wasser wachsen.
Auch den Artist's Point Drive lassen wir nicht aus. Hier ist unser Womo eigentlich ein Fuss länger als erlaubt, aber wie beim Dantes View ist die Fahrt unproblematisch. Diese kurze Seiteneinbahnstraße geht durch durch die östlich gelegenen Berge und bietet viele Aussichtspunkte auf die in verschiedenen Farben leuchtenden Felsen.
Bevor wir das Death Valley verlassen machen wir Mittagspause bei den Mesquite Sand Dunes. Bei den Temperaturen habe ich mich auch schon an das Eis in den Getränken gewöhnt.
Durch eine vielfältige und faszinierende Landschaft verlassen wir das Death Valley über mehrere Höhenzüge. Auf der #136 durchqueren wir eine scheinbare endlose Einsamkeit voll sagenhafter Ausblicke. Vor den steilen Abfahrten hätte man immer wieder Parallelstraßen für "Brake Tests".