Tag 01 – Anreise
Eigentlich beginnen unsere USA-Urlaub immer bereits am Tag vor Abflug mit dem Vorabend-Check-Inn. Die Unsicherheiten in diesem Jahr im Zuge der Corona-Nachwehen sind groß, in Frankfurt streikt das Bodenpersonal und zwei Drittel aller Flüge sind zumindest heute gestrichen – einzig Eurowings aus dem LH-Konzern ist angeblich nicht betroffen. Unser Eurowings-Flug wird aber mangels Personal wiederum von Finnair durchgeführt. Nicht zuletzt kommt für uns hinzu, dass Leas Einreise diesmal mit einem Visum erfolgt, also nicht wie üblich mit ESTA. Die Zutaten für blanke Nerven stehen also mindestens genauso bereit, wie unsere gepackten Koffer…
Mittwoch, 27.7.2022
Am Flughafen eingetroffen sehen Lea und ich dann aufgrund des Streiks tatsächlich die erwartet langen Schlangen von Passagieren, die hoffen irgendwie doch noch ihre Reisepläne umsetzten zu können. Immerhin scheint die Konzernspitze der Lufthansa reagiert zu haben. Überall stehen Mitglieder aus dem „Management“ bereit, Passagiere zu informieren, Snacks und Getränke zu verteilen und auch den Check-Inn zu bewältigen.
So schaffen wir es tatsächlich nach einer Wartezeit von unter einer halben Stunde das Gepäck einzuchecken. Dokumente zum Impfstatus interessieren offensichtlich niemanden – aber vielleicht liegt das auch daran, dass ich diese zuvor hochgeladen hatte. Wir werden darauf hingewiesen, morgen nicht zu früh (!) am Flughafen zu sein. „Und wie ist das mit dem Schlangen beim Security-Check“, denke ich etwas verblüfft…
Donnerstag 28.7.2022
Nach einem schnellen Kaffee und einem kleinen Snack schnappen wir die gepackten Rucksäcke und setzten uns morgens ins Auto. Unsere U-Bahn fährt wegen Gleisbauarbeiten nicht, also wollen wir in der Nähe der S-Bahn zum Flughafen parken, damit wir das letzte Stück zum Flughafen von dort fahren können. Tatsächlich finden wir den einzigen Parkplatz weit und breit unweit der Station direkt unter einer Laterne. Nicht einmal Einschränkungen fürs Parken gibt es hier – eigentlich zu gut, um wahr zu sein, was sich nach der Reise bestätigen soll...
Mit der S-Bahn erreichen wir im Nu den Flughafen und finden eine unerwartet entspannte Situation vor. Am Security Check sind wir vielleicht auch aufgrund der aktuell reduzierten Zahl von Starts und Landungen nach bereits fünf Minuten durch und so haben wir mehr Zeit als erwartet, die wir am Gate vertrödeln. Nach einem reibungslosen Boarding startet unser Flieger gen Westen. Von Finn-Air sind wir begeistert. Der Sitzabstand im modern wirkenden Flieger scheint größer als bei Eurowings zu sein, der Service ist gut und selbst bei den Kindern kommt das Flugzeugessen – sagen wir mal - besser als üblich an.
Die Kids sind mittlerweile in einem Alter, indem wir Eltern nicht mehr ständig für Unterhaltung sorgen müssen. Auch sind wir Eltern zumindest im Flieger etwas entspannter, was den Konsum von elektronischen Medien angeht. So vergehen die nächsten gut 10 Stunden mit Filmen, Hörbüchern und einigen Handyspielen tatsächlich sprichwörtlich wie im Fluge.
Überrascht sind wir auch, als wir an der Immigration kaum eine Schlange sehen. Die zu beantwortenden Fragen sind die Üblichen, nur Lea wird etwas genauer zu ihrem Aufenthalt befragt und eindringlich darauf hingewiesen, bis wann sie das Land wieder verlassen haben muss.
Fehlt nur noch der Mietwagen, eigentlich eine Formsache sollte man denken aber leider auch ein gewisses Fragezeichen für mich. Gebucht vor weit über einem Jahr war die Fahrzeugklasse dann lange Zeit gar nicht buchbar und später nur vereinzelt zu dem mindestens Vierfachen des von mir gezahlten Preises. Eine Stornierung seitens des Verleihers hätte mich daher nicht überrascht, wäre doch hier deutlich mehr Geld für ihn zu verdienen gewesen. Letztlich bekommen wir aber problemlos genau das gebuchte Fahrzeug, nicht einmal die üblichen Zusatzversicherungen will man mir andrehen – was sich beim Vater einer Schülerin Anjas, der erst im gleichen Flieger saß und jetzt neben mir am Mietwagen-Counter steht, sehr zu dessen Leidwesen, ganz anders anhört. Unfreiwillig bekomme ich fast den Eindruck, die Autovermietung hat ihm auch noch eine Waschmaschine verkauft…
Als wir wenig später das Flughafengelände verlassen und unser Hotel, das golden in der Sonne glitzernde Mandalay Bay erblicken, verfliegt die Anspannung. Wir sind nach zwei vergeblichen Planungen endlich wieder auf einem Roadtrip in den USA. Bis hierhin verlief die Anreise letztendlich so reibungslos wie nie zu vor und sie wäre wohl noch entspannter gewesen, wenn ich mir nicht unnötig vorher den Kopf über Kleinigkeiten zerbrochen hätte.
Ganz rund verläuft der Rest des Tages dann leider doch nicht: Erst entdecke ich auf dem Hotelparkplatz beim Entladen am Mietwagen eine riesige Beule, die ich schnell telefonisch vermerken lasse, dann gelangen wir mit unserem „electronic key“ nicht ins Zimmer und müssen doch an die Rezeption und zu guterletzt ist unsere am Vorabend ins Hotel gelieferte Campingausrüstung nicht auffindbar. Ärgerlich, dass wir diese nicht beim Walmart abholen konnten, wie den Rest des Ersteinkaufs!
Zelt und Co finden sich dann zum Glück bei einer UPS-Filiale am anderen Ende im riesigen Hotelkomplex wieder. Dort stehen sich fünf gelangweilte Mitarbeiter die Füße in den Bauch und verlangen doch tatsächlich 80 Dollar für die keine 24stündige Aufbewahrung der Pakete, was ich irgendwie nicht einsehen mag.
Wir einigen uns schnell darauf, die Gebühr aufs Zimmer zu schreiben, und dass ich mich mit dem Hotel bezüglich der Rechnung auseinandersetzten soll. Einen Rollwagen zum Transport der schweren Pakete kann oder will man mir jetzt aber auch nicht mehr geben. Also hole ich die Family und wir schleppen Zelt und Co durchs ganze Casino zum Auto.
Jetzt wird es Zeit fürs verdiente Abendessen, für das wir zu einem nahegelegenen Applebees fahren. Preis und Leistung stimmen hier trotz des Wechselkurses immer noch. Ich komme mit einem Local ins Gespräch, der von einer Flashflood berichtet, die gestern durch Vegas gegangen sei. Er ist verwundert, dass ich nichts darüber weiß und erzählt weiter, dass selbst einige der großen Hotels am Strip mit Wassereinbrüchen zu kämpfen hatten. Draußen scheint derweil die Sonne und so kommt es mir nicht in den Sinn, dass dies durchaus Auswirkungen auf unsere nächsten Tage haben wird.
Nachdem Anja und Mo dann im Hotel den Tag ausklingen lassen fahre ich mit Lea noch beim Walmart vorbei, wo wir Ersatz für eine nicht lieferbare Kühlbox und etwas Inhalt dafür kaufen und am Pick-Up von Deutschland aus bestellte Non-Food Artikel für den Urlaub abholen, was vorbildlich funktioniert. Dann ist auch für uns mit dem erfreulichen Gedanken, dass wir morgen um diese Uhrzeit bereits im Zion NP sein dürfen, Schicht im Schacht.
Hi Mike,
Was habt Ihr denn für einen Wagen bekommen 🤔?
Munter bleiben
Gruss
Kochi
Scout WoMo-Abenteuer.de
Hi Kochi,
aufgrund unserer ganzen Camping Ausstattung fahren wir immer mit einem Allrad-Siebensitzer. Es wurde diesmal genau der auf der Website angegebene Subburban, der tatsächlich ein halbes Jahr vor dem Urlaub für unseren Reisezeitraum deutlich über 10.000 Dollar und damit mehr als ein WoMo gekostet hätte! Schon verrückt was die durch die Corona Krise ins Stocken geratenen Lieferketten für Auswirkungen hatten und haben...
Liebe Grüße, Mike
Experience!
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Mike,
das gleiche Empfinden hatten wir auch. Nach der Reise habe ich noch einmal nachgelesen und bei Finnair gefunden, dass die ersten 13 Reihen der Economy 10cm mehr Sitzabstand haben, wir saßen in der letzten davon, aber ich hatte den Eindruck, die gesamten Plätze der Economy hatten mehr Beinfreiheit.
hat dies letztendlich funktioniert?
LG Annett
Moin Mike,
…10k wären aber schon deutlich (!!) zuviel gewesen 😳!
Die Klasse haben wir bei Avis auch im kommenden September für unsere Jungstour nach Vegas gebucht und ich hoffe, das es genau dieses Modell wird 😃!
…das würde mich auch interessieren 🤔.
Munter bleiben
Gruss
Kochi
Scout WoMo-Abenteuer.de
Hi Kochi,
Hört sich spannend an! Hatte gar keine Planung dazu gesehen... Naja, war auch zwischendurch kaum im Forum unterwegs.
Bezahlt haben wir tatsächlich nach Cashback unter 2K, das war dann ok und zwar über Budget. Habe gerade nochmal geschaut, in der Buchung steht "Ford Expedition EL oder ähnlich (PFAR)", meine aber auf der Website stand Suburban. Bei den beiden vorigen Zelturlauben hatten wir je einmal den Suburban und einmal den Expedition (einmal über Avis, einmal über Herz). Viel mehr Auswahl gibt es in der Klasse ja nicht. Zufrieden waren wir mit beidem.
Nur einmal wollten sie uns mangels Verfügbarkeit ein Upgrade zu einem Luxus SUV mit feinster Lederausstattung und mit "praktisch ohne Kofferaum" geben. Der wäre dann für einen Zelturlaub nix gewesen und so habe ich den am Tag drauf umgetauscht... Das war leider bei Avis, aber wie gesagt, bekommen haben wir dann den Suburban doch noch.
Liebe Grüße, Mike
Experience!
Scout Womo-Abenteuer.de
Hi Kochi, Hi Annett,
Zum Glück ja! Aufgenommen wurde der Schaden telefonisch ohne weitere Fragen. Bei der Rückgabe wurde nur gefragt, ob es neue Schäden gebe, was ich verneint habe. Merke, auch wenn man nach dem Flug völlig fertig ist sollte man Leihfahrzeuge (egal ob PKW oder WoMo) genauestens unter die Lupe nehmen...
Liebe Grüße, Mike
Experience!
Scout Womo-Abenteuer.de
Hi Mike,
…ist auch hier nicht vorgestellt worden 😉, aber ich denke einen kurzen Überblick der Tour (sind ja nur 8 Tage) werde ich noch vorstellen 😎✌️…
Das freut mich zu lesen 😉!
Munter bleiben
Gruss
Kochi
Scout WoMo-Abenteuer.de