Tag 19 - Montag, 15.8.2022: Great Basin NP – Tonopah
Heute heißt es schon wieder Abschied von dieser eher selten besuchten Region zu nehmen. Bei der Planung hatte ich lange überlegt, ob wir heute eine mindestens siebenstündige Gewaltetappe zum Lake Tahoe einlegen oder die Strecke mit einer Zwischenübernachtung im Hotel entzerren sollten. Die Wahl fiel auf die entspanntere Variante und so eröffne ich der Familie die Möglichkeiten, erst noch einen kürzeren Trail im Park zu laufen oder aber gleich zum Cave Lake SP zu fahren, um dort baden zu gehen. Da hätte ich auch nicht zu fragen brauchen... Merke: Wenn man eine Antwort nicht hören will, darf man diese auch nicht zur Auswahl stellen!
Gerade als wir losfahren wollen, kommt uns unser Sitenachbar entgegen und schenkt uns einen von ihm erstellten wundervollen Bildband. Neben diesem tollen Memento erstehen Anja und Mo noch ein T-Shirt bzw. Sweatshirt mit dem Höhenprofil des Wheeler Peak im Visitor Center. Beides gehört bis heute zu den Lieblingskleidungstücken der beiden.
Nicht ohne nochmals die wilden Truthähne zu passieren verlassen wir nun aber wirklich den Park und starten auf die Etappe durch eine karge, weitgehend verlassen Landschaft mit endlosen Straßen fast ohne jeglichen Verkehr.
Nach einer Stunde Fahrt durchs Nichts taucht rechterhand der Abzweig zum Cave Lake SP auf.
Er führt uns durch ein kleinen unerwartet malerischen Canyon zum vermeintlichen Badesee. Als wir dort ankommen, trauen wir unseren Augen nicht. Überall stehen Baumaschinen. Aus dem kleinen Stausee wurde alles Wasser abgelassen, um den Damm zu erneuern.
Enttäuscht und ratlos geht es weiter, denn von weiteren lohnenswerten Stopps auf der heutigen Etappe wissen zumindest wir nichts. So fahren wir nun über schnurgerade bis zum Horizont reichenden Highways. Auf dem Navi taucht dazu auf einmal der Extraterrestrial Highway auf. Das Einheimische hier Ufos gesehen haben wollen wundert uns angesichts der (durchaus faszinierenden) Monotonie nicht wirklich…
Bereits gegen Mittag erreichen wir unser Hotel in Tonopah. Im dortigen gut sortieren Supermakt erstehen wir wenig später nur Kleinigkeiten, da die Preise locker doppelt so hoch wie sonst üblich sind. Interessant ist auch das Zeitschriftenregal. Angebote, die zumindest auch nur ansatzweise das Prädikat „Qualitätsjournalismus“ verdient hätten sind, wie in den USA oft üblich, Mangelware - und bestimmt nicht aufgrund einer großen Nachfrage. Immerhin ein "Time"-Magazine sticht uns ins Auge...
Danach gehen wir bei einem Mexikaner am Ortsausgang Essen. Es schmeckt ganz gut und von unseren Portionen hätten auch locker doppelt so viele Personen satt werden können...