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Tag 23 - Freitag, 19.8.2022: Lake Tahoe – Bodie - Yosemite

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eagle eye
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Tag 23 - Freitag, 19.8.2022: Lake Tahoe – Bodie - Yosemite
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Freitag, 19. August 2022
Gefahrene Meilen: 
220 Meilen
Fazit: 
Bodie - eine wirklich sehenswerte Ghost Town

Tag 23 - Freitag, 19.8.2022: Lake Tahoe – Bodie - Yosemite

Einen Tag früher als ursprünglich geplant verlassen wir diese besonders von Amerikanern stark besuchte wirklich schöne Urlaubsregion. Für größere Unternehmungen bleibt heute wenig Zeit, da wir auf dem langen Weg zum Yosemite noch einen Abstecher zur Ghost Town Bodie geplant haben.

Wir verlassen Lake Tahoe auf dem Weg, auf dem wir auch hergekommen sind durch die Berge auf der Ostseite des Sees. Sobald wir über den Berg sind kommen wir zügig voran. Die weite, von Bergketten eingerahmte Landschaft durch die wir fahren, wirkt beruhigend und imposant.

An der Staatsgrenze zu Kalifornien passieren wir die California Agricultural Inspection Station, an der wir mit dem WoMo auch schon ziemlich genau kontrolliert wurden, ob wir kritische Güter dabei hatten. Heute werden wir aber zum Glück nicht kontrolliert, denn viele Gedanken hatte ich mir beim Großeinkauf für die nächsten Tage diesbezüglich gar nicht gemacht. Lediglich beim Holz hatte ich auf eine Verpackung geachtet, da ich irgendwo aufgeschnappt hatte, dass man Verpacktes Holz durchaus über die Staatsgrenzen transportieren dürfe. Meine Hand würde ich (anstelle des Holzes) für diese Aussage aber nicht ins Feuer legen…

Nach gut zwei Stunden Fahrt erreichen wir den Abzweig zur Geisterstadt. Zunächst ist die Straße frisch geteert, nur die letzten drei Meilen sind ohne erdenklichen Grund plötzlich Gravel Road. Mit dem SUV ist das kein Problem, im WoMo braucht man hier aber bestimmt gute Nerven, um das Gerappel auszuhalten. Ich überhole auf dem Stück einige PKWs, die sehr gefühlvoll jede Bodenwelle maximal mitnehmen. So ganz erschließt sich mir der Sinn des extrem langsamen Fahrens nicht, zumal wir schnell spüren, dass das Gerüttele ab einem gewissen Tempo deutlich nachlässt…

Schon bald tauchen die Überreste der verlassenen Goldgräberstadt auf. Die wenigen weißen Wolken malen herrliche Tupfen auf das strahlende Blau des Himmels. Ein perfekter Tag für einen Besuch!

 

 

Der erste Anlaufpunkt nach den Facilities ist das Visitor Center direkt am Parkplatz. Hier erhalten wir ein Junior Ranger Boklet mit zahlreichen Aufgaben und Fragen, die es zu beantworten gilt. Auf diese Art werden wir sozusagen angeleitet durch die Ghost Town geführt und lernen dabei einiges über das damalige Leben an diesem recht ruchlosen Ort, auch wenn wir für die hier angebotenen Führung gerade zu einer schlechten Uhrzeit hier sind.  

 

 

    

Wir entdecken unzählige überraschend gut erhaltenen Relikte aus den Zeiten des Goldrausch, der unzählige Glücksritter in den Westen der USA geführt hatte.

 

Die meisten Gebäude dürfen zwar nicht betreten werden, durch die Fenster erhält man aber spannende Einblicke in die Vergangenheit:

 

 

Das Gelände hingegen ist fast überall frei zugänglich und überall git es etwas zu entdecken:

  

Nach zwei Stunden sind alle zu suchenden Gebäude gefunden und die entsprechenden Fragen beantwortet. Dabei stoßen wir sogar auf vermeintliche Spuren von Moritz Großvaters Vorfahren.

Zur Belohnung für die geleistete Arbeit wird Moritz dann zum Junior Ranger eingeschworen.

 

Auf dem Weg zurück werfen wir die letzten Blicke auf die Gebäude und einige der Exponate, die hier sehr fotgen ein der Landschaft herumstehen. Gut, dass es hier im Jahr nur wenig Niederschlag fällt und so vieles hervorragend erhalten ist.

   

Wir werfen einen letzten Blick zurück auf dieses lohnenswerte Ausflugsziel und brechen nach ziemlich genau zwei Stunden zum viel besuchten Yosemite NP auf.

Bevor wir auf die berühmte Tioga Road abbiegen füllen wir in Lee Vining etwas Benzin nach und gönnen uns eine kleine Stärkung.

Wir sind den Pass ja schon mehrmals auch in beide Richtungen gefahren, aber es ist schon beeindruckend, wie lange die Passstraße hier doch recht steil bergauf führt. Zum Glück ist die Straße zunächst zweispurig, so dass wir nicht von den langsamen WoMos aufgehalten werden.

Nach einer Weile tauchen dann auf der linken Straßenseite in regelmäßigen Abständen Markierungen auf, auf denen in abnehmenden Abständen vermerkt ist, dass es ab hier noch zwei Stunden bis zum Parkeingang ist. Zum Glück ist aber heute kaum etwas los, denn zwei Stunden hier im Stau stehen möchte ich mir gerade nicht vorstellen! Wir rauschen nur so an den Markierungen vorbei und schon wenig später passieren wir die Entrance Station ohne jegliche Wartezeit!

Hier auf der Ostseite des Parks wird im Moment sehr viel gebaut. Viele neue Parkplätze werden angelegt, wo die Besucher bisher einfach am Straßenrand stehen geblieben sind. Die Bauarbeiten bedeuten für uns aber auch, dass es kaum eine legale Möglichkeit gibt, um an den unzähligen lohnenswerten Viewpoints auf dem Weg zu parken. Diese Gelegenheit bietet sich dann erst am herrlichen Olmstead Point.

 

 Wir machen ein paar schnelle Bilder, entfernen uns aber nicht allzu weit vom Auto, denn bis zum Valley dauert es noch eine ganze Weile. Etwas wehmütig blicke ich zum Half Dome, dessen Kuppeln man gut erkennen kann. Mit einem entsprechenden Objektiv kann man von hier selbst die Cables sehen, für die die wir zu Corona-Zeiten sogar Permits gehabt hätten. In diesem Jahr waren wir leider bei der Lotterie leider keine Gewinner…

 

Wegen der Geschwindigkeitsbegrenzung geht es jetzt nur noch recht langsam Richtung Yosemite Valley voran. Als wir dort ankommen verschlägt uns der majestätische Anblick der umgebenden Berge fast den Atem. Wir waren zuletzt 2015 hier und es ist unglaublich, wie schnell man doch vergisst, wie sehr einen diese Landschaft in den Bann zieht. Oft wird ja der Vergleich zu den Alpen herangezogen, wenn über den Yosemite NP gesprochen wird. Ich möchte niemandem auf dem Schlips treten, aber selbst wenn man in den Alpen wohnt lohnt sich der Besuch hier allemal!

Unser Besuch heute steht aber zunächst unter keinem guten Stern: Am Upper Pines CG angekommen finden wir unseren Namen unter den „Spätankommern“ nicht und auch unsere Site ist belegt. Netz habe ich hier keines und kann so auch nicht die Bestätigung der Änderung unserer Buchung abrufen, die ich erst vorgestern durchgeführt hatte. Zum Glück finde ich nach einigem Suchen den CG Host. Mit meiner ursprünglichen Buchung in der Hand beschreibe ich ihm das Problem. Er meint zwar, dass das zentrale CG Reservation Office das Problem klären müsse, dies aber bereits geschlossen habe.

Er bietet uns für die Nacht eine freie „Notsite“ direkt gegenüber von seiner Site an, bis ich das Anliegen morgen im Office besprechen kann. Die Aussicht, das Zelt für unseren Aufenthalt „umzuziehen“ ist zwar wenig verlockend, aber immerhin kommen wir für heute Nacht auf der schönen und ebenen Site unter.

Rasch wird das Zelt aufgebaut und das Feuer entfacht. Beim Grillen schaut dann der Host nochmals bei uns vorbei und erkundigt sich, ob alles in Ordnung sei. Wir bedanken uns nochmal für die Hilfe, denn ohne Reservierung abends im Yosemite unterzukommen ist eigentlich fast eine Unmöglichkeit. Ich schildere dem Host, dass morgen mein Cousin zu uns stoßen möchte und frage ihn, wie wir das am besten organisieren sollen. Nachdem er gesehen hat, dass wir eigentlich ganz nette Zeitgenossen sind bietet er an, dass wir gerne auf der Site bleiben können, wenn wir das morgen so im Office besprechen. Super!

Mit einem kühlen Bierchen und einem leckeren Burger in der Hand verfliegt der Ärger über die offensichtlich stornierte Buchung dann rasch und ein langer, aufregender Tag neigt sich dem Ende entgegen.

Liebe Grüße, Mike

 

Experience!

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Bernhard
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RE: Tag 23 - Freitag, 19.8.2022: Lake Tahoe – Bodie - Yosemite

Hi Mike,

sehr schöne Bilder von Bodie !

Und dann auch noch das Glück mit der Site im Upper Pines CG -- da hatte der Host wirklich seinen guten Tag !

Viele Grüße

Bernhard

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Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)

Mizubi
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RE: Tag 23 - Freitag, 19.8.2022: Lake Tahoe – Bodie - Yosemite

Hallo Mike

da hast du ein paar schöne Eindrücke aus Bodie festgehalten!

Die wenigen weißen Wolken malen herrliche Tupfen auf das strahlende Blau des Himmels. Ein perfekter Tag für einen Besuch!

Genau so einen perfekten Tag hatten wir auch, als wir im selben Jahr wie ihr in Bodie waren. Einfach toll die klare Sicht, die man dort in der Region hat.

Gruss
Michael