Der Wind pfeift in der Nacht mit voller Kraft ständig über den CG. Manchmal wackelt sogar das RV. Nach dem Frühstück und der morgendlichen Dusche (ordentliche Restrooms, wenn auch nur je 2 für Men und Women) fahren wir wieder auf die I-10 West.
Bei El Paso füllen wir bei einem Walmart unsere Vorräte auf.
Ein paar Meilen weiter finden wir – gegenüber einer Fastfoodbude, die sich „Wienerschnitzel“ nennt, aber keine solchen verkauft (nur Hot Dogs!) – endlich einen gut zugänglichen „Whataburger“, den wir somit ausprobieren können. Die Burger sind sehr gut. Damit gestärkt können wir also die restlichen Meilen bis zum Oliver Lee State Park zurücklegen.
Der reservierte Platz ist sehr schön, allerdings empfängt uns New Mexico jetzt mit einem Regenguss. Und es ist merklich frisch. Wir sind allerdings auch relativ hoch, nämlich 4.400 ft (= 1.341 m). Also haben wir endlich mal etwas Ruhezeit in unserem fahrenden Heim. Jürgen hat sich nach der Fahrt ein Nickerchen verdient, und ich schreibe das Tagebuch und lese mich für morgen etwas ein.
Der Regen zieht schnell vorüber, und es klart tatsächlich noch komplett auf. Es scheint die Sonne, aber es ist recht kalt. Wir machen einen kleinen Rundgang. Es ist sehr schön hier. Großzügige Stellplätze, teils mit Strom und Wasser. Schöne, fein geheizte Sanitärhäuser, die allerdings zwischen 21:00 und 06:45 Uhr geschlossen sind. Es gab zu viele Fremdbenutzer von außerhalb. Verschiedenste Kakteen und sonstige Pflanzen, eine Unmenge verschiedener Vögel. Und die baulichen Anlagen sind extrem passend in die Natur eingefügt worden.
Wir fühlen es gleich beide: In dieser Umgebung fühlen wir uns angekommen. Die Städte waren zwar auch interessant anzuschauen, aber offenbar sind wir eindeutig lieber in State oder National Parks. Weil es so schön ist, und wir uns freuen, gibt es einen Aperitif im Freien.
Dann – zum Sonnenuntergang – baut Jürgen sein Stativ auf und schießt bis spät Fotos. Der Ausblick ist aber auch zu schön. Über dem satten Sonnenuntergang sieht man am tiefblauen Himmel eine zarte Mondsichel und die Venus (?). Und vom Mond sieht man sogar zart den nicht beschienenen Teil. Wunderbar.
Irgendwann wird es uns draußen dann aber doch auch gut eingepackt zu kalt.
Wir begeben uns zufrieden zu Bett und verbringen eine gute Nacht in dieser wundervollen Umgebung. Vor allem aber auch eine kalte Nacht. Es kühlt in dieser Höhe auf 3,5 °C ab. Weil wir beide etwas Angst haben, es könnte doch vielleicht frieren und die Wasserleitungen des RV beschädigen, schlafen wir nicht ganz so ruhig wie erhofft.